Ein tyrannischer Boss, unangenehme Kollegen, schlechte Kommunikation. Viele Umstände können dazu führen, dass du deine Arbeit nicht mehr ertragen kannst. Ich rede nicht davon, dass dein Job dir manchmal auf die Nerven geht. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. Problematisch wird es, wenn die Atmosphäre und die Menschen auf deiner Arbeit dich so sehr belasten, dass du dich beim Betreten des Büros am Morgen krank fühlst. Wenn du nichts an deiner Arbeit finden kannst, das dir Freude bereitet. Und das einzig Gute daran der Feierabend ist.
In diesem Blogartikel spreche ich nicht darüber, dass du vielleicht einen ganz anderen Job machen möchtest als den, den du im Moment ausübst. Sondern über schädliche Arbeitsumgebungen, bei denen es kein Wunder ist, dass du unzufrieden im Job bist.
Lass mich dir zeigen, welche Aspekte auf deiner Arbeit, insbesondere in deiner Arbeitsumgebung besonders negativ wirken und wie du damit umgehen kannst. Ich gebe dir Tipps, wie du selbst wieder Einfluss nehmen und deine Situation verbessern kannst. Du findest hier aber auch Anregungen, wenn du schon viel versucht hast und du mittlerweile nur noch wissen willst, was du tun kannst, um deine Situation erträglicher zu machen und dich selbst zu schützen.
Diese Arbeitsumgebung ist schädlich für dich
1. The bullies run the show
Hast du einen Chef, der meint, er könne nichts falsch machen? Der keine Widersprüche duldet oder ausfällig wird? Ein Chef, der glaubt, dass Regeln nicht für ihn gelten und der von dir Perfektion verlangt, während er selbst diese Standards nicht erfüllt. Jemand, der es liebt, , bekräftigt zu werden, der dich aber sofort zum Gegner macht, wenn du ihm widersprichst, bist du ihr Gegner. Eine Arbeitsumgebung, in der eine solche Person am langen Hebel sitzt, fördert das Gefühl von Ausgeliefertsein und Hilflosigkeit.
2. Negativität unter Kollegen
Belastet dich das Verhalten deiner Kollegen, weil du findest, sie leisten weniger als du? Weil sie ständig damit beschäftigt sind, sich zu beschweren und andere für ihre Fehler verantwortlich zu machen? Die Atmosphäre, die dadurch im Unternehmen entsteht, ist nur schwer zu ertragen. Selbst wenn es nur ein einziges „schwarzes Schaf“ im Team gibt, kann seine Negativität das gesamte Team herunterziehen. Das Gleiche gilt übrigens auch für negativen Klatsch. Wenn deine Kollegen dauernd übereinander herziehen oder den Chef schlechtmachen, vergiftet das die Arbeitsumgebung erheblich. Denn Emotionen – positive wie negative – sind ansteckend. Vielleicht machst du sogar regelmäßig mit, weil du dazugehören willst. Das kann schlimme Auswirkungen haben, weil du schnell das Gefühl hast, es gäbe nur Negatives an deinem Job.
3. Regeln liegen im Auge des Betrachters
Wenn du für das gleiche Verhalten beschimpft wirst, für das dein Kollege befördert wird, ist das unfair. Es fühlt sich an, als gäbe es keine klaren Maßstäbe. Als wäre die Beurteilung willkürlich. Genauso unfair ist es, wenn bestimmte Regelungen, zum Beispiel bezüglich der Arbeitszeiten, nicht für alle Mitarbeiter gelten. Oder wenn eine Führungskraft sich nicht an ihre eigenen Regeln hält.
4. Was immer du tust, du kannst nicht gewinnen
Konzentrieren sich deine Führungskräfte nur auf Fehler? Auf Probleme, die behoben werden müssen? Ist positives Feedback in deinem Unternehmen eine Seltenheit? Wenig wirkt so stark negativ wie das Gefühl, dass nichts, das du tust, gut genug ist. Wenn du das Gefühl hast, deine Leistung auf der Arbeit wird nicht angemessen wertgeschätzt, ist das Gift für dich.
5. Klappe halten und weiterarbeiten
Fühlst du dich wie ein Zahnrad in einer Maschine? Ohne das Recht, deine Meinung zu äußern oder Fehler zu machen? Eine Arbeitsumgebung, in der du bestraft wirst, wenn du auffällst, kritisierst oder Vorschläge machst, ist der Tod für deine Kreativität und Entfaltung. Du bist dann vermutlich permanent gestresst, weil du nie weißt, wann du mal wieder eins auf die Nase bekommst. Und traust dich nicht, ehrlich zu deiner Führungskraft zu sein – selbst, wenn deine Meinung das Unternehmen voranbringen würde.
6. It’s all about money
Wird ständig von dir verlangt, Überstunden zu machen? Musst du dein Privatleben für deine Arbeit aufopfern? Dann ist es kein Wunder, dass du deine Arbeit nicht ertragen kannst. Ja, es ist für die meisten Unternehmen wichtig, dass die Zahlen stimmenm, wenn sie weiter bestehen wollen. Wenn eine Organisation ihren Fokus aber ausschließlich auf Profit und Kostensenkungen legt, verwechselt sie dich als Mitarbeiter aus Fleisch und Blut mit einem Roboter. Dann spielt es keine Rolle, ob du dich wohlfühlst – Hauptsache, die Ergebnisse stimmen. Wenn du in einer solchen Umgebung zur Interessierten Selbstgefährdung neigst, sag ich nur: Hallo Unzufriedenheit, Burnout und Co.
7. Die Arbeit macht krank
Da wir gerade dabei sind – kranke Mitarbeiter sind ein deutliches Anzeichen für eine toxische Arbeitsumgebung. Wenn deine Kollegen und du euch also übermäßig oft krankmeldet, Erkältungen und Co. Alltag in eurem Büro sind, ist das ebenfalls ein Warnsignal.
Ich kann meine Arbeit nicht mehr ertragen – So änderst du das!
Meine Haltung zu solch schädlichen Arbeitsumgebungen ist klar: Eine schädliche Arbeitsumgebung ist auf Dauer Gift für dich. Sie mindert dein Wohlbefinden und deine Produktivität, kann dich ernsthaft krankmachen und treibt deine Arbeitsmotivation in den Keller.
Ich gehe davon aus, dass es Fälle gibt, in denen du das Gefühl hast „Ich kann meine Arbeit nicht mehr ertragen“ und es hat nichts mit dir zu tun. Das sind in meinen Augen aber die seltensten Fälle. Das heißt aber nicht, dass du Schuld bist oder etwas falsch machst. Genauso wie es im Regelfall nicht heißt, der andere ist ein Arsch. Denn oft entstehen diese Dinge aus der Interaktion zwischen verschiedenen Personen.
Wenn du dir meine Strategien durchliest, behalte im Hinterkopf: Auch mit deinem Verhalten, deinen Gedanken und Bewertungen kannst du etwas an der Situation verbessern. Vielleicht macht allein diese Erkenntnis deinen Arbeitsalltag ja schon etwas erträglicher.
Nun zu meinen Tipps: Was kannst du tun, um deine Arbeitsumgebung weniger toxisch zu machen? Um negativen Auswirkungen entgegenzuwirken? Wie kannst du dich schützen?
1. Sprich mit deinen Kollegen
Ich glaube, niemand ist per se böse und zieht gerne über alles und jeden her. Vielleicht geht es deinen Kollegen ja genauso wie dir und sie wollen selbst etwas an der Situation verändern. Geh auf deine Kollegen zu und beschreibe ihnen, wie du das Miteinander im Team oder die Zusammenarbeit mit ihnen wahrnimmst. Dass du das Gefühl hast, dass das permanente Meckern und Klagen die Stimmung drückt und dem Teamgefühl schadet. Stelle niemanden an den Pranger. Das ist nicht notwendig, denn dieses „gemeinsame Klagen in der Kaffeeküche“ ist ein natürlicher Reflex. Sprich von einem „wir“ und beziehe dich selbst mit ein. Schlage deinen Kollegen vor, für einige Wochen bewusst darauf zu achten, negative Äußerungen zu vermeiden. Und stattdessen offen und freundlich miteinander zu kommunizieren. Für mich sind die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation ein extrem gutes Mittel, um auch unangenehme Themen in wertschätzender Weise anzusprechen. Im zweiten Teil dieses Artikels erkläre ich dir, wie diese Form der Kommunikation genau funktioniert.
Im ganzen Alltagsstress geht das gute Miteinander außerdem schnell unter. Wenn jeder darauf fixiert ist, seinen Job zu erledigen, bleibt für kurze Gespräche zwischendrin keine Zeit. Darunter leidet das gute Miteinander im Team. Überlege dir also, was dich nicht viel Zeit kostet, aber eine „Investition“ in die gute Stimmung und eine positive Teamatmosphäre wäre. Es gibt zahlreiche kleine Gesten, die große Wirkung haben. Eine aufmunternde Mail am Morgen. Die handgeschriebene Notiz am Bildschirm des anderen. Ein Kompliment oder das Nachfragen, wie es am Wochenende war. Oder du bringst einen Kuchen zur Teambesprechung mit. Einfach so.
Wenn gar nichts hilft: Finde gleichgesinnte Kollegen.
Natürlich lassen sich nicht alle Probleme mit Kuchen und Gesprächen lösen. Manchmal gehen die Vorstellungen und Charakterzüge so weit auseinander, dass ein harmonisches Miteinander nicht ohne Weiteres möglich ist. Trifft das bei dir zu? Dann such dir bewusst Kollegen, die dir den Rücken stärken. Das mag schwierig sein, aber selbst, wenn du nur einige wenige Kollegen für dich gewinnen kannst, ist das viel wert. Ihr könnt dann wichtige Informationen untereinander austauschen, die alle betreffen und dafür sorgen, dass ihr euch aufbaut.
Lass dich auf keinen Fall in den Negativitätsstrudel eines anderen hereinziehen. Vermeide so gut es geht den Klatsch im Büro und halte dich bedeckt. Um trotz allem optimistisch zu bleiben, kannst du zum Beispiel positive Affirmationen an deine Bürowände hängen oder auf deinem Schreibtisch aufstellen. Lass dich hier inspirieren von 30 Mantras für mehr Zufriedenheit und lade dir das Mantra, das dich besonders bestärkt, direkt als Postkarte kostenfrei herunter. Oder schau dir diese Zitate des Dalai Lama an, die dich stärken und unterstützen.
Denk immer daran: Ziel ist es, deine Arbeit zu erledigen.
2. Finde einen Ausgleich
Wenn du dich in einer toxischen Arbeitsumgebung befindest, verursacht das Stress. Konstanter Stress ohne Ruhepausen macht krank. Es ist also nur logisch, dass du dir einen verlässlichen, regelmäßigen Ausgleich suchst, mit dem du Frustrationen und Stress abbauen kannst. Lies hier, wie Stressbewältigung dir im Alltag gelingt und hol dir hier meine 111 Tipps für Entspannungsgarantie.
Mach Sport, such dir ein kreatives Hobby oder schaff dir einen Hund an, mit dem du durch die Wälder streifen kannst. Ganz egal, was es ist. Wichtig ist nur, dass du deine Akkus wieder aufladen kannst. So bist du gewappnet für den nächsten Arbeitstag.
Ein Schlüssel ist, dein Leben so erfüllend und positiv wie möglich zu gestalten, damit du die Zeit auf der Arbeit gut oder besser „verkraftest“.
3. Was ist dein eigener Beitrag?
Ich würde gerne sagen, dass giftige Arbeitsumgebungen nie etwas mit dir persönlich zu tun haben. Das stimmt leider nicht immer. Manchmal ist es etwas Persönliches. Ein Vorgesetzter hat es auf dich abgesehen oder du bist die Zielscheibe eines Kollegen. Warum auch immer. Vielleicht bist du neu in der Firma. Demjenigen gefällt nicht, wie du dich kleidest, wie du deine Haare trägst oder wie du sprichst. Oder er sieht dich schlicht als Bedrohung für seinen eigenen beruflichen Erfolg.
So unangenehm es klingt: In den meisten Fällen bist du nicht unbeteiligt an der Situation. Finde heraus, ob du mit deinem eigenen Verhalten jemanden (unabsichtlich) provozierst. Vielleicht bringst du als Neuling in der Firma direkt 1000 Ideen ein und stellst damit unbewusst die Fähigkeiten deiner Kollegen in Frage? Oder du würdigst aus irgendeinem Grund ihre Leistung nicht so wie sie es sich wünschen? Es gibt viele Möglichkeiten. Reflektiere dich selbst in dem Wissen, dass du wahrscheinlich auch kein Heiliger bist und ändere gegebenenfalls dein Verhalten. In diesem Artikel zeige ich dir nicht nur, was die Vorteile einer solchen Selbstreflexion sind, sondern gebe dir konkrete Fragen an die Hand, die du dir selbst stellen kannst.
Wenn es doch zu Konflikten kommt, heißt es: Ruhe bewahren. Verhalte dich höflich und professionell. Steh gleichzeitig für dich ein und ziehe bewusst Grenzen. Mache deinem Gegenüber bewusst, was für dich ein akzeptables Verhalten ist und was nicht. Denn auf dir rumtrampeln darf niemand.
Mobbing ist nie deine Schuld.
Du kannst nichts dafür, wenn jemand dich als Opfer ausgesucht hat, um sein eigenes Ego zu pushen. Solltest du von Demütigungen, Schikanen und Beleidigungen betroffen sein, suche dir bitte auf jeden Fall Hilfe. Sei es bei deinem Chef, deinen Kollegen, dem Betriebsrat oder einer psychologischen Beratungsstelle in deinem Wohnort.
4. Es ist (fast) alles eine Sache der Einstellung
Wenn du in einem toxischen Arbeitsumfeld feststeckst und das Gefühl hast, du könntest deine Arbeit nicht mehr ertragen, ist das ätzend. Dagegen will ich gar nichts sagen. Trotzdem kannst du deine Lage ein bisschen erträglicher machen, wenn du an deiner Einstellung arbeitest.
Mach dir klar: Du kannst nicht kontrollieren, was andere Menschen sagen und tun. Aber du kannst deine eigenen Handlungen und Reaktionen kontrollieren. Je früher du das akzeptierst, desto gelassener wirst du.
Versuche, die schlechten Situationen als Lernerfahrung zu betrachten. Ich weiß, das klingt erstmal blöd. Aber unser größtes persönliches Wachstum erlangen wir in den schwierigsten Situationen. Auch aus deiner momentanen Arbeitssituation kannst du einiges mitnehmen. Sei es, dass du jetzt weißt, welchem Führungsverhalten du nie nacheifern willst. Oder dass du die Fehler, die deine Kollegen gemacht haben, in Zukunft vermeiden kannst. Dich groß statt klein machst. In jeder schlechten Situation steckt etwas, das du lernen kannst.
Eine optimistische Lebenseinstellung ist etwas, das du lernen kannst. Lies hier, wie du mit mehr Hoffnung und Zuversicht durch dein Leben gehst und hole dir hier Tipps für eine optimistische Lebenseinstellung.
5. Mach dich unabhängig und dokumentiere, was das Zeug hält
Versuche, dich unabhängiger von anderen zu machen. Beispielsweise, indem du alle E-Mails speicherst und verwaltest, die dein jeweiliges Projekt oder deine Arbeit betreffen. Mach dir vor allem in Besprechungen, nach Gesprächen und Telefonaten Notizen.
Dokumentation ist kein narrensicherer Schutz vor übermütigen Vorgesetzten und Mitarbeitern oder Kollegen, die dich wegen deiner vermeintlichen Fehler den Hunden zum Fraß vorwerfen wollen. Aber es kann dir zumindest etwas Verteidigung bieten. Wenn du alles dokumentierst und gut organisierst, hast du im Falle des Falles bei einer Eskalation deine „Beweise“ immer griffbereit. Das ist Gold wert, wenn dein Chef oder ein Kollege vorgeben, etwas gesagt zu haben, was sie nicht gesagt haben. Das kann vor allem dann wichtig sein, wenn du andere Stellen wie den Betriebsrat einschalten oder in Zielvereinbarungs- und Feedbackgesprächen gut gewappnet sein willst.
Sei umsichtig. Manche Menschen könnten dieses Dokumentationsniveau als Bedrohung ansehen. Entscheide mit Bedacht, welche Schlachten du kämpfen willst und wo du lieber einen Schritt zurücktrittst.
6. Wenn alles nichts bringt: Sieh es ein, wenn es an der Zeit ist zu gehen.
Vielleicht schüttelst du mit dem Kopf und denkst: „Ich kann doch nicht einfach kündigen!“ Doch, das kannst du. Und zwar dann, wenn deine Arbeit dir ernsthaften emotionalen oder physischen Stress bereitet. Wenn du dir nicht vorstellen kannst, überhaupt noch einen weiteren Tag durchzuhalten. Sie dich buchstäblich auffrisst. Und deine vielen Versuche, etwas an der Situation zu verändern oder selbst anders damit klarzukommen, nicht gefruchtet haben. Der Gedanke „Ich kann meine Arbeit nicht mehr ertragen“ ist doch schon für sich ein sehr starkes Warnsignal, oder?
Ich habe schon Menschen erlebt, die so stark unter ihrer Arbeit gelitten haben, dass sie von einem auf den anderen Tag gekündigt haben. Ohne Plan B. So drastisch musst du es nicht machen. Wenn die Belastung erträglich genug ist, um eine Zeit lang weiterzumachen, tu das.
Arbeite parallel an dem berühmten Plan B. Dieser hat nämlich eine Macht, die du nicht unterschätzen solltest. Denn wahrscheinlich erlaubst du dir erst, ernsthaft in dich hinein zu fühlen, wenn du einen Alternativplan hast. Erst dann traust du dich, überhaupt nur an die Möglichkeit zu denken, deinen Job zu kündigen. Ohne Plan B schiebst du dir dagegen direkt einen Riegel vor und siehst vor allem die Gründe, warum das nicht geht.
Wenn du der Meinung bist, dass die Ursache der toxischen Arbeitsumgebung sich bald ändert, zum Beispiel weil ein stressiges Projekt endet oder es einen Wechsel in der Führungsriege gibt, lohnt es sich, hartnäckig zu bleiben. Pass nur auf, dass du nicht in einer Situation steckst, die Änderungen verspricht, aber sich nie wirklich ändert.
Du bist dir nicht sicher, ob du gehen oder bleiben sollst? Dann schau dir diesen Artikel zum Thema an. Er ist zwar ursprünglich nicht auf den Berufskontext bezogen, aber du kannst ihn selbstverständlich auf deine Situation übertragen.
Wie sind deine Erfahrungen mit toxischen Arbeitsumgebungen und 2 Lesetipps
Schreib mir in die Kommentare, in welchen Anzeichen du deine Arbeit wiedererkannt hast, welche Dinge auf dich persönlich besonders schädlich wirken und an welchen Moment du dich erinnerst, wenn du den Satz „Ich kann meine Arbeit nicht mehr ertragen“ hörst.
Zum Schluss habe ich noch zwei Lesetipps für dich.
- Gary Chapman – Rising above a toxic workplace. Dieses Buch ist super, wenn du nach einem effektiven Guide für toxische Arbeitsumgebungen suchst. Es hat mich inspiriert, diesen Artikel zu schreiben
- Christa Kolodej – Psychologische Selbsthilfe bei Mobbing. Zuversicht, Vertrauen, Veränderung.
PS: Sharing is caring: Wenn dir der Artikel gefallen und geholfen hat, teile ihn jetzt mit deinen Liebsten und mit allen Menschen, denen das Wissen auch weiterhelfen kann. Dankeschön!
Ich lese gerne und viel. Noch nie hat mich ein Text so schnell gepackt und auf Federn gelegt. Mir geht es so als ob das der offizielle Guide wäre im Arbeitsleben klar zu kommen. Alleine die ganzen Querverweise um jeden Aspekt auffangen zu können. Ohne dabei abschweifend und nervig zu werden.
Mein ganz großes Lob – von Herzen! Vielen, vielen Dank!
Lieber Peter,
tausend Dank für deinen lieben Kommentar! Es freut mich total zu hören, dass der Artikel dir weitergeholfen hat und du damit nun (hoffentlich) gut ausgerüstet bist, um deinen Arbeitsalltag positiv zu bewältigen.
Viele Grüße
Ulrike
Vielen Dank für den Artikel,
was hat mir im toxischen Arbeitsumfeld (Chef will immer gelobt werden, natürlich werden Vorschläge ignoriert, Chaos ist bei ihm normal, wenn ihm was einfällt, muss es sofort fertig sein (Lieferanten benötigen aber etwas Zeit), seine Projekte sind regelmäßig Mist, natürlich kennt er das Wort Wertschätzung nur für sich …) geholfen? Die 10 Überlebensregeln :
1.) Es ist nicht meine Firma. Engagement ist fehl am Platze.
2.) Dienst nach Vorschrift.
3.) Immer die eigenen Interessen verfolgen.
4.) Chef loben. Kritik ist absolut tabu.
5.) Führen von unten. Auswahlmöglichkeiten für den Chef im eigenen Sinne (möglichst geringer Aufwand) beschränken.
6.) Du bist nicht zuständig, keine Verantwortung übernehmen.
7.) Alles via email an den Chef melden. Nichts selbst entscheiden.
8.) Rentenrechner App installieren und jedes „Jubiläum“ (nur noch 800 Tage bis zur Frührente) ausgiebig feiern.
9.) Deine Leistung soll stets unterhalb deines Gehaltsniveaus befinden.
10.) Ich sehe keine Probleme der Firma (Siehe 1.)), insgesamt sehe ich nichts und befinde mich im Schlafmodus. Ich bin ja anwesend.
Mit einem Wort: Ein Arsch von Mitarbeiter sein. So wie dein Chef.
Hallo,
mich freut es, dass Sie für sich selbst einen Weg gefunden haben, in Ihrem toxischen Arbeitsumfeld zurechtzukommen. Sicherlich ist es auch ein Weg, sich genau so wie der Chef zu verhalten 😉 . Ich bin jedoch auch davon überzeugt, dass die im Blog oben genannten Tipps helfen können.
Viele Grüße,
Ulrike
Ich finde den Text dagegen teils regelrecht gefährlich. Ich arbeite derzeit seit nun fast einem Jahr in einem sich immer weiter zuspitzenden toxisch geführten Unternehmen, Bewerbungen laufen und ich halte das auch aus, auch wenn ich z.B. regelmäßig Schlafstörungen habe etc. Aber ich bin aktiv und vetraue auf die bessere Zukunft. Ich habe aber Kolleginnen, die die Schuld ohnehin schon immer bei sich suchen und für solche Menschen – und von denen gibt es nicht wenige – sind solche Bemerkungen, man sei ja Mitschuld und solle sich vielleicht einfach anders verhalten, Gift. Nein, es gibt Umstände und „Behandlungen“, die schlichtweg pathologisch sind. Und der Verweis: Ja wenn es Mobbing ist, dann ist es natürlich schlimm – der nutzt dann auch nichts, da man Mobbing nicht streng definieren kann. Ich denke Menschen, die diesen Satz in die Suchmaschine eingegeben haben, sollten zunächst Unterstützung und Loyalität erfahren, für Selbstkritik ist dann immer noch Zeit.
Und Aushalten sollte man solche Situationen doch auch nicht ewig. Statt eines Überlebens-Guide wäre ein Wechsel-Guide auch angemessener.
Liebe Helena,
ich danke dir für deine ehrliche Meinung. Das klingt, als wäre dein Arbeitsumfeld sehr belastend und ich freue mich, dass du trotzdem einen Weg für dich gefunden hast, damit umzugehen und optimistisch in die Zukunft zu blicken. Deine Rückmeldung nehme ich sehr ernst. Ich kann verstehen, dass sich bei dir durch den Text der Eindruck eingeschlichen hat, ich würde Menschen wie deinen Kolleginnen die Schuld (bzw. zumindest eine Mitschuld) an ihrer Situation geben. So habe ich es aber tatsächlich nicht gemeint. Überhaupt geht es mir mit meinem Artikel nicht um Schuld (denn die Schuldfrage führt häufig ohnehin nicht weiter), sondern darum, Wege aufzuzeigen, wie man mit einer belastenden Situation wie der von dir beschriebenen besser umgehen kann, um weniger darunter zu leiden. Natürlich gibt es auch Umstände, Strukturen, o.Ä., an denen wir nichts rütteln können und bei denen uns nur die Entscheidung bleibt, sie zu akzeptieren oder uns eine neue Stelle zu suchen (deshalb spreche ich im 6. Tipp ja auch an, dass es in manchen Situationen die einzige Lösung sein kann, zu gehen). Dennoch bin ich überzeugt davon, dass wir mit unseren Handlungen und Einstellungen vieles auch mitgestalten können, sei es in der Interaktion mit anderen oder in unserem persönlichen Umgang mit bestimmten Gegebenheiten. Das hat für mich auch nichts mit Selbstkritik zu tun, sondern vielmehr damit, den eigenen Handlungsspielraum wahrzunehmen und auszuschöpfen.
Ich hoffe, das macht meine Haltung für dich etwas verständlicher. Danke für deinen Input und für die Zukunft nur das Beste!
Ulrike