Stell dir vor, es ist mal wieder einer dieser Tage: Du hast – dank der Baustelle direkt gegenüber von deiner Wohnung – heute Nacht so gut wie kein Auge zubekommen. Vollkommen übermüdet steigst du in die überfüllte Straßenbahn, wo dir ein unverschämter Jüngling mit erhobener Nase und polierten Lederschuhen wie selbstverständlich den letzten Sitzplatz wegschnappt. Auf dem Weg von der Haltestelle ins Büro erhältst du eine Nachricht von deiner besten Freundin: Sie muss eure Verabredung heute Abend leider absagen, da ihre Schwester, die sie schon „ewig“ nicht mehr gesehen hat, spontan vorbeikommen möchte. Auf der Arbeit angekommen, schnauzt dich dein Chef wegen einer angeblich miserablen Projektarbeit an, die du umgehend überarbeiten musst. Bevor du ihm erklären kannst, dass deine Kollegin das Projekt übernommen und damit für die Ergebnisse verantwortlich ist, ist er mit einem Türenknallen bereits in seinem Büro verschwunden.

„Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit…“

Ich könnte die Liste noch beliebig verlängern, aber ich denke du weißt ziemlich gut, von welchen Tagen ich spreche: Von Tagen, an denen du einfach nur genervt bist vom alltäglichen Wahnsinn. Und vor allem von anderen Menschen. An denen du wegen eigentlich unnötigen Kleinigkeiten im Handumdrehen auf 180 bist. Ordentlich Dampf ablassen bringt dir dann zwar kurzfristig Erleichterung, aber das war´s dann auch. Besser ist es aber, den unnötigen Ärger erst gar nicht hochkochen zu lassen. Oder kurz: Alles gelassener zu sehen. „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“, sinnierte einst Balu, der Bär aus dem Dschungelbuch. Und er hatte sowas von Recht. Gelassenheit ist die neue Gemütlichkeit. Leichter gesagt als getan.

Statt Gemütsruhe und Unerschütterlichkeit berichten mir ganz viele meiner Coachees, dass sie sich viel häufiger auf die Palme bringen lassen als es ihnen lieb ist. Ganz häufig wegen kleiner unbedeutender Lappalien. Das ärgert sie dann umso mehr.

Mit diesem Artikel will ich dafür sorgen, dass das ein Ende hat. (Ok, seien wir ehrlich: Ich möchte mit diesem Artikel den Anfang dafür schaffen, dass es ein Ende hat :-)). Ich möchte dir ein paar hilfreiche Gedanken vorstellen, mit denen du alles gelassener siehst und es dir gelingt, an solchen Tagen hoffentlich NICHT aus der Haut zu fahren.

Der Weg zu mehr Gelassenheit beginnt im Kopf

Was zeichnet einen gelassenen Menschen aus?

Könntest du ihm in den Kopf gucken, würdest du vor allem eines vorfinden: Eine ordentliche Portion Struktur, Ruhe und Übersichtlichkeit. Denn genau das ist die Voraussetzung, Dinge ohne Widerstand zu akzeptieren.

Ein gelassener Mensch nimmt seine momentane Situation an, verliert sich nicht in Erwartungen und schaut nicht ständig, was er prinzipiell alles haben könnte oder was hätte besser laufen können.

Im Gegenteil: Wenn du in einem gelassenen Zustand bist, siehst du glasklar vor dir, welche Möglichkeiten du hast. Und eben dann kannst du dich im nächsten Schritt für die beste entscheiden und souverän handeln.

Wenn du in der Lage bist, inmitten der Höhen und Tiefen deiner aufbrausenden Alltagsereignisse Ruhe zu bewahren, bist du unterm Strich zufriedener. Du verschwendest viel weniger unnötige Energie in Wut und Ärgergefühle über Dinge, die du sowieso nicht ändern kannst. Klingt attraktiv, oder?

Warum dir Gelassenheit so schwer fällt

Gerade wenn du eher zu den ehrgeizigen und engagierten Menschen gehörst, wird dir Gelassenheit schwer fallen.

Das liegt daran, dass du wahrscheinlich dazu neigst, mit dir und deiner Umwelt streng umzugehen (kommt mir persönlich gaaar nicht bekannt vor…). Du denkst häufig, du müsstest deine Ziele und deine Tagespläne unbedingt erreichen – und merkst es unmittelbar an deiner schlechten Laune, latenten Unzufriedenheit und Anspannung, wenn dem nicht so ist.

Doch, jetzt mal Hand auf´s Herz: Im Prinzip „musst“ du gar nichts!!!

Genauso kannst du dich über unvorhergesehene Komplikationen oder andere Menschen aufregen – musst es aber nicht. Dazu passt der wunderbare Spruch „Du kannst dich ärgern, bist dazu aber nicht verpflichtet.“

Auf dem Weg zur Gelassenheit gibt es oft Denkfallen, in die wir alle in schöner Regelmäßigkeit reintappen. Der Grund dafür? In aufbrausenden Situationen läuft ganz viel automatisch ab.

Tückische Automatismen

Bevor du die Situation überhaupt richtig wahrgenommen und durchdacht hast, hat ein Teil von dir schon reagiert: Unüberlegt, automatisiert, reflexartig…  Das heißt, du bist ganz häufig bereits die Palme hochgeklettert,  bevor du überhaupt bewusst realisiert hast, dass du schon wieder die Hand an der Palme hattest.

Wenn dir beispielsweise jemand die Vorfahrt nimmt und du blindwütig 10 Sekunden auf die Hupe hämmerst, obwohl der Drängler schon längst weitergefahren ist. Und dir hupen ehrlich gesagt überhaupt nichts bringt – außer Lärm. Solche im wahrsten Sinne des Wortes RE-AKTIONEN sind zwar vollkommen menschlich, bringen dich aber leider ganz und gar nicht weiter. Im Gegenteil, sie schaukeln in der Regel nur noch alles auf. Und das vor allem in dir selbst. Deshalb möchte ich dir an dieser Stelle vor allem eines mit auf den Weg geben: Emotionen sind in solchen Situationen ein ganz schlechter Ratgeber.

Lass mich dir erklären, wie ich das meine: Ganz häufig, glauben wir, wir sind zu recht ärgerlich oder aufgebracht, weil wir uns ärgerlich und wütend fühlen. Wir begründen unsere Reaktion auf eine bestimmte Situation mit unseren Gefühlen. Wie sollte man anders reagieren auf den Typen, der dir die Vorfahrt genommen hat?!?! DAS ist ein wunderbarer Denkfehler. Wir nennen das „emotionales Argumentieren“.

Mit Gedankenkontrolle zu innerer Ruhe

Statt deine Emotionen blind wirken zu lassen und vor allem deine emotionale Reaktion als Argument für dein Handeln zu missbrauchen, ist es viel ratsamer zu versuchen, dich auf deine Gedanken zu konzentrieren. Denn genau hier liegt der Schlüssel zum Erfolg bzw. in diesem Falle zu innerer Ruhe und Beherrschung in aufbrausenden Situationen: In der gezielten Kontrolle deiner Gedanken. Gelingt es dir, deine Gedanken im Zaum zu halten und in die richtige Richtung zu lenken, gibst du dem anderen erst gar keine Macht, dich zu provozieren und dadurch nachhaltig emotional zu belasten.
Der richtige gedankliche Ansatz lautet eben nicht: „Der hat mich provoziert!“ Entscheidend und richtungsweisend für dein folgendes Brodeln ist: DU hast dich provozieren lassen. Ich weiß, dass es gerade in impulsiven Situationen alles andere als leicht ist, diesem instinktiven Drang zu widerstehen und deine Gedanken zu zügeln und zu kontrollieren. Deshalb will ich dich unterstützen, genau daran zu arbeiten: Damit du die Macht, die du äußeren Umständen und Menschen in nervigen Situationen gibst, wieder zurückzuholen kannst.

10 hilfreiche Gedanken, mit denen du alles viel gelassener siehst

1. Ich nehme die Welt durch meine subjektive Brille wahr

Hältst du dich für ein rationales Wesen, das seine Umwelt ganz objektiv betrachtet? Da muss ich dich leider enttäuschen!

Genauso subjektiv wie deine Wahrnehmung ist auch die Realität. War der Ball bei einem Fußballspiel im Aus, im Abseits, im Tor? Die Antwort auf die Frage hängt definitiv davon ab, ob es deine Lieblingsmannschaft oder die Gegner betrifft. So kommen ganz unterschiedliche Meinungen zustande, obwohl Zuschauer, Trainer, Spieler und Schiedsrichter genau dieselbe Spielsituation gesehen haben. Deine Wahrnehmung ist nicht nur von deinem Wunschdenken beeinflusst, sondern auch durch zahlreiche andere Faktoren verzerrt. Du erinnerst dich unvollständig an vergangene Dinge und füllst die Lücken so, wie es dir passt. Der Punkt ist: Wir sind alles andere als rational. Du entscheidest, was für dich wahr ist. Was real ist. Verabschiede dich deshalb von der einzigen Wahrheit, denn jeder hat eine (andere) davon im Kopf. Du kennst nie die komplette Geschichte des anderen, immer nur einen kleinen Ausschnitt. Vielleicht meldet er bzw. sie sich nicht, weil der Handy-Akku leer ist? Sei dir deiner eingeschränkten Wahrnehmung bewusst und entscheide im Zweifel zu Gunsten des Anderen.

2. Ich verlasse die konkrete Situation und schau von oben drauf

Diese Gedankenreise eignet sich vor allem dann besonders gut, wenn du einem eigentlich geliebten Menschen wegen einer banalen Kleinigkeit an die Gurgel gehen könntest. Du hast beispielsweise deinem Partner gefühlte 1000 Mal gesagt, er solle nach dem Frühstück sein Geschirr in die Spülmaschine stellen – was ja wohl kaum zu viel verlangt ist. Als du nach einem langen Arbeitstag nach Hause in eure Küche kommst, wirst du liebevoll mit: „Na Schatz, wie war dein Tag?“ begrüßt. Just in dem Moment, in dem du antworten willst, siehst du die schmutzige Tasse und Müslischüssel neben der Spüle stehen. In Nullkommanichts kocht Wut und Verärgerung in dir hoch- anstelle einer Antwort würdest du ihm am liebsten den Hals umdrehen. Und um jetzt zu verhindern, dass du aus einer Mücke einen Elefanten machst und deswegen euer ganzer Abend ruiniert ist, hier ein Geheimtipp: Zoome dich in genau solchen Momenten aus der Situation heraus. Schau dir euch beide von oben an; stelle dir vor, du bist in einer fiktiven Zukunft und erinnerst dich an das Szenario. Höchstwahrscheinlich wirst du dann über dich selber lachen und merken, wie unnötig dein drohender Tobsuchtsanfall ist.

Falls es dir dennoch nicht gelingt, stell dir vor, dass dein Mitmensch in deiner fiktiven Zukunft nicht mehr in deinem Leben ist. Vermutlich wirst du sofort eine Sehnsucht nach ihm spüren. Sobald du ihn vermisst, zoome dich wieder in die echte Situation hinein und freue dich über das wirklich Wichtige: Das dieser Mensch noch Teil deines Lebens ist –mit all seinen wunderbaren Macken.

3. Die wichtigste Person im Leben eines jeden: Man selbst!

Stell dir vor, dein Leben ist ein Film. In dem du der Hauptdarsteller bist. Andere Menschen spielen Nebenrollen oder sind Statisten. Und genauso ist es bei jedem anderen auch: Dort übernehmen sie natürlich die Hauptrolle. Und du spielst eine Nebenrolle – bei manchen eine wichtige, bei anderen eine weniger wichtige. Darüber kannst du dich ärgern – Jeder denkt nur an sich! – oder aber du akzeptierst es schlicht und ergreifend. Denn während du den Artikel liest, bist du die Hauptfigur in deinem Leben. Du versuchst, irgendwie mit deinen Nebendarstellern und Requisiten zurechtzukommen. Sie bereiten dir Ärger. Du möchtest gelassener mit ihnen umgehen können. Wehre dich nicht gegen den Gedanken, sondern akzeptiere ihn – auch bei anderen.

4. Ist das für und in der Zukunft wirklich noch relevant?

Für die allermeisten Situationen, in denen du Wut im Bauch hast gilt: Nein! Höchstwahrscheinlich wird schon morgen kein Hahn mehr danach krähen! Wichtig bleibt es nur umso länger, je stärker du dich darüber aufregst. Gibst du diesen Emotionen keinen Raum, verliert der Aufreger bald an Bedeutung.

5. Niemand enttäuscht mich freiwillig, sondern versucht sein Bestes zu geben!

Dieser Gedanke ist ziemlich hilfreich, um anderen Menschen keine Vorwürfe zu machen. Denn wir glauben ja schließlich an das Gute im Menschen ;-). D.h.: Niemand enttäuscht dich aus reiner Bosheit. Wahrscheinlich konnte es derjenige unter den gegebenen Umständen und Kapazitäten schlicht und ergreifend nicht besser machen (denn du weißt ja, dass du nicht alles über die Situation des anderen weißt 😉 –siehe Punkt 1).

6. Recht haben macht mich nicht automatisch glücklicher

Recht haben ist Macht haben. Oder? Bist du glücklich, wenn du Recht hast? Wie wichtig ist es dir, Recht zu haben? Wer sagt, dass dein Gegenüber im Unrecht ist?
Es lohnt sich, dir diese Fragen vor allem in Konfliktsituationen und -gesprächen zu stellen. Die Antworten darauf sind eng verbunden mit unserer obigen Feststellung, dass Wahrheit und Realitäten subjektiv sind. Dein Gegenüber ist also ziemlich sicher auch der Meinung, dass ER Recht hat. Selbst wenn du dir 100%tig sicher bist -überlege gut, ob dir die ganze Sache eine endlose Diskussion wert ist. (Die nicht selten mit Anschreien und Beleidigt sein endet). Selbst wenn du „gewonnen“ hast und den anderen nach ewigem Hin und Her überzeugen konntest – hast du womöglich gleichzeitig, wenn sich das Ganze negativ auf eure zwischenmenschliche Beziehung auswirkt, etwas viel Wichtigeres verloren. Überlege dir also bevor du eine hitzige Diskussion eingehst und einen Streit riskierst gut: Was bedeutet es mir, Recht zu haben? Will ich Recht haben, oder glücklich sein?

7. Jeder Mensch ist wunderbar einmalig – auf eine ganz andere Weise als ich selbst

Zugegeben: Es ist in manchen Momenten unheimlich schwierig, sich in eine andere Person hineinzuversetzen, wenn sie einfach ganz andere Vorstellungen und Ansichten vertritt als du. Es erwartet auch niemand von dir, dass du immer die Meinung deines Gegenübers teilst. Aber es kann dir unheimlich dabei helfen, für dich unverständliche Verhaltensweisen (wenn beispielsweise deine beste Freundin zum X-ten Mal zu spät zu eurer Verabredung kommt, obwohl sie GENAU weiß, wie sehr du Unpünktlichkeit hast und ihr das bereits 1000 Mal gesagt hast!) zu akzeptieren, wenn du dir ins Gedächtnis rufst: Genau wie du wunderbar einzigartig auf der Welt bist, mit deinen Gedanken, Gefühlen, Ecken und Kanten, sind es auch die anderen. Jeder blickt durch seine ganz individuelle Brille. Da ist es nur naheliegend, dass daraus zig verschiedene Denk-, Lebensweisen und Ansichten resultieren. Die sich im Kleinen in ganz alltäglichem Verhalten und Reaktionen zeigen. Verhalten, das dich tierisch auf die Palme bringt und dich ausrasten lässt. Wenn es das nächste Mal soweit ist, versuch den anderen mit Blick auf deine eigenen Macken wegen genau diesen zu respektieren.

8. Hug somebody!

Weißt du, was Umarmungen mit uns machen? Schon mal was von Oxytocin gehört? Oxytocin ist auch als Kuschelhormon bekannt. Es hat beispielsweise wesentlichen Einfluss auf die enge Bindung zwischen Mutter und Kind, wird jedoch auch bei anderen sozialen Interaktionen ausgeschüttet, z.B. wenn wir jemanden umarmen (oder umarmt werden). Die wohlige Wirkung des Kuschelhormons bei Berührungen ist direkt spürbar; deshalb machen dich Umarmungen auch glücklich und sind zudem noch gut für deine Gesundheit: das dabei ausgeschüttete Oxytocin wirkt sich positiv aufs Herz aus. Umarmungen sind auch gut für dein Selbstbewusstsein und machen Mut. Klingt fast nach einem geheimen Wunderheilmittel, das du schleunigst nutzen solltest. Vor allem in Situationen, in denen du ein wenig Entspannung und Ruhe gebrauchen kannst. In denen es dir hilft, dir das wirklich Wichtige vor Augen zu führen, anstelle aufgrund Kleinigkeiten aus der Haut zu fahren. Wenn echte Umarmungen gerade nicht möglich und auch kein Teddy greifbar ist, umarme einfach irgendjemanden in Gedanken. Mit ein wenig Übung wirst du die Kraft der Umarmung trotzdem spüren.

9. In allem vermeintlich Schlechten stecken Chancen auf Wachstum und Weiterentwicklung

Dem Gegenüber schlechte Absichten zu unterstellen, ist eine einfache Sache. Egal ob es ein Fremder, dein Kollege oder sogar der eigene Partner ist. Fraglich ist nur, inwieweit dich diese Einstellung auf zwischenmenschlicher Ebene voranbringt. Ich kann dir sagen: Nicht wirklich viel. Es bringt dich eher noch einen Schritt zurück. Denn wenn du einem anderen Menschen grundlegend ein schlechtes Verhalten unterstellst, nimmst du dir jede Möglichkeit, denjenigen zu verstehen. Stell dir vor, du bist gerade im Supermarkt einkaufen und greifst im Regal nach deinem Lieblings-Joghurt als dich jemand kräftig von hinten anrempelt. Und dann einfach weiterläuft ohne sich zu entschuldigen. Wie reagierst du? Sicherlich nicht gerade amüsiert. Höchstwahrscheinlich denkst du etwas in Richtung „was für ein A****. Im schlimmsten Fall lässt du dich von dieser kleinen Aktion sogar verleiten und verfällst selbst in schlechte Laune. Und alles nur wegen eines harmlosen Remplers ohne Entschuldigung. Was, wenn der Rempler es aber wegen eines Notfalls total eilig hatte? Es eine Ausnahmesituation war und er gerade einen Anruf erhielt, dass seine Tochter einen Autounfall hatte? Würdest du dann immer noch denken: „Was für ein A****?“ Wohl eher nicht. Es wäre eher ein Beweis, dass der Mann ein liebevoller und besorgter Vater ist.

Mein Tipp für dich: Unterstelle jedem Menschen mit seinen Handlungen eine positive Absicht. Sei neugierig auf die Gründe und Motive von anderen! Selbst wenn du in einem Verhalten nach mehrfachem Bemühen keine gute Absicht entdecken kannst – wenn dich dein Kollege beispielsweise bei euerm Chef in die Pfanne haut – kannst du für dich selbst trotzdem das Beste draus machen: Nutze dann die Gelegenheit als Selbstreflexion. Entweder merkst du, dass du an seiner Stelle genauso gehandelt hättest. Oder aber du weißt genau: So werde ich mich niemals verhalten. Dann hat dir die Aktion auf jeden Fall zu mehr Charakterstärke und Wertebewusstsein verholfen.

10. Vielleicht sollte ich meine Erwartungen überdenken und gegebenenfalls anpassen

Bei der Frage ob du dich über andere aufregst spielt deine eigene Erwartungshaltung eine entscheidende Rolle. In deinen Erwartungen malst du dir die Welt so aus, wie du sie gerne hättest. Und vergisst dabei häufig, dass andere diese nicht unbedingt teilen – gerade wenn du sehr hohe Erwartungen an dich oder andere hast. Du möchtest diese dann zwar gerne erfüllt sehen – die Frage ist jedoch, ob der andere sie überhaupt erfüllen möchte.

Je höher deine Erwartungen an dich selbst und andere sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, enttäuscht zu werden. Das heißt nicht, dass ich dir rate, keine Ansprüche mehr zu haben.

Du solltest nur immer im Hinterkopf haben, dass diese unter Umständen sehr viel Kraft und Energie kosten. Je mehr du darauf fixierst, desto weniger offen bist du für die Situation an sich und potentiell andere, manchmal sogar bessere Ausgänge. Ein sehr einleuchtendes Beispiel ist die Verfilmung deines Lieblingsromans, den du schon mindestens 10 Mal gelesen hast und von dessen Umsetzung du total enttäuscht bist: Die besten Szenen wurden weggelassen, es waren eindeutig die falschen Schauspieler…das hattest du dir ganz anders vorgestellt. Deine eigenen Erwartungen waren wahrscheinlich bereits so fixiert, dass sich quasi nur eine Enttäuschung einstellen konnte. Deine Vorstellungen über dich, andere und deine Umwelt werden immer einen Einfluss auf deine Wahrnehmung und dein Verhalten haben. Daher ist es hilfreich, wenn du ab und an mal darüber nachdenkst, was Erwartungen mit dir selbst und mit denen machen, die sie zu spüren bekommen. Und sie gegebenenfalls etwas lockerer ausfällen lässt 😉

Wenn du nicht gleich an die Decke gehst, tust du damit nicht nur deinen Mitmenschen, sondern vor allem auch dir einen Gefallen

Das waren sie – 10 Gedanken, die dir hoffentlich dabei helfen, künftig in stressigen und nervigen Augenblicken etwas ruhiger zu bleiben. Nun bist du bestens gewappnet für Ärgerlichkeiten, Scherereien und energieraubende Auseinandersetzungen. Damit im Falle des Falles auch nichts mehr schief gehen kann und du diese Gedanken immer parat hast, habe ich sie für dich auf kleine Kärtchen geschrieben.

Klicke hier um dir die Affirmationskärtchen herunterzuladen.

Du kannst frei entscheiden, in welcher Größe du die einzelnen Kärtchen ausdrucken willst (nutze dazu am besten die Prozent-Einstellungen bei deinem Drucker) und ob du mehrere auf einer Seite haben möchtest. So kannst du sie je nach Wichtigkeit und Relevanz ganz individuell auf dich abstimmen – je nachdem, welche dir für dich wirkungsvoll und vielversprechend erscheinen. Wenn du irgendwann das Gefühl hast, es ist einer dieser Tage, an dem du etwas mehr Gelassenheit sehr gut gebrauchen könntest, stecke sie in deine Handtasche und zücke sie in stressreichen Situationen, in denen deine Emotionsfass zum Überlaufen droht.

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