Du glaubst nicht, dass an dem bekannten Sprichwort „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ tatsächlich was dran ist? Sondern du denkst vielmehr, dass manche eben Glück im Leben haben. So was wie einen sinnvolleren Job, mehr Freunde, die auch etwas zurückgeben, einen liebevolleren Partner, mehr Sicherheit durch Kohle auf dem Bankkonto oder auch Gesundheit. Oder dass du angesichts deiner Kindheitserfahrungen wohl kaum unbeschwert, frei und rundum glücklich sein kannst.
Wenn du so denkst, wäre das sehr schade. Und alle deine aktiven Bemühungen, deinem Glück auf die Sprünge zu helfen, wären nahezu umsonst. Wie gut, dass ich dir versichern kann, dass dem nicht so ist ;-). Ich möchte dir heute erklären, wieso dein Glück tatsächlich in deinen Händen liegt und wieso es sich lohnt, dafür zu kämpfen. Ja, du kannst lernen, glücklich zu sein!
Keiner wird unglücklich geboren
Für viele ist die scheinbar endlose Suche nach dem großen Glück so kräftezehrend und deprimierend geworden, dass sie gar keine Lust mehr darauf haben. Vielleicht geht es dir (inzwischen) genauso. Falls ja, möchte ich dich ermutigen und bestärken, dran zu bleiben und ich erkläre dir auch wieso: Du bist jederzeit in der Lage, an deinem ganz persönlichen Glücksrädchen zu drehen.
Möglicherweise hilft dir die folgende Analogie, die ich persönlich unheimlich passend finde: Mit dem Glück ist es eigentlich wie mit deinem eigenen Herzschlag – wenn du zu laut bist oder ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenkst, hörst du ihn gar nicht. Das Geräusch geht als Selbstverständlichkeit im Alltagstrubel einfach unter. Genauso kann es dir mit deinem Glück passieren. Egal, wie nahe du in Wirklichkeit schon tatsächlich dran bist.
Was heißt das nun für dich und dein Glück? Du musst lernen, es zu bemerken! Und an den richtigen Stellhebeln arbeiten. Ich will dich davon überzeugen, dass es eine bewusste Entscheidung zum Glücklichsein gibt. Wie ich darauf komme?
Ich gebe zu, ich habe einen kleinen wissenschaftlichen Back-up, in den ich dich nur allzu gerne einweihe.
Die tatsächlich entscheidenden Faktoren für dein Glück – das sagt die Wissenschaft
Die kanadische Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der Positiven Psychologie. Sie hat in den letzten Jahren unheimlich viel über Faktoren und Verhaltensweisen geforscht, die dich langfristig und nachhaltig glücklich machen. Eines ihrer meistgelesenen Werke ist das Buch The How of Happiness – oder zu Deutsch: Glücklich sein: Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben. Ich kann es dir mit bestem Gewissen wärmstens empfehlen (Hier geht’s lang).
Nachdem sie in vielen empirischen Studien die Wirksamkeit von positiven Interventionen auf das Glücksempfinden bestätigen konnte, wollte Sonja Lyubomirsky genauer wissen, wieso dem so ist. Um den dahinter liegenden Mechanismen auf die Spur zu kommen, d.h. um herauszufinden, welche Prozesse tatsächlich zum Glücklichsein führen, hat sie in einer breit angelegten Untersuchung bisherige Studien zusammengetragen. Was sind nun also die Faktoren, die zu deinem persönlichen Wohlbefinden beitragen? Die Ergebnisse von Sonja Lyubomirsky legen nahe, dass es drei Quellen gibt, die das Glücksniveau zu unterschiedlichen Anteilen beeinflussen: Ein Teil entfällt auf die Gene, der kleinste Teil auf die äußeren Lebensumständen und ein fast so großer Anteil wie die Gene werden von dem aktiven Denken & Handeln der Person, also ihrer Einstellung und ihrem Verhalten beeinflusst.
Zur besseren Veranschaulichung habe ich die Ergebnisse in ein Tortendiagramm gepackt:
Da es hierbei immer wieder zu Missverständnissen kommt, ist es mir wichtig, dass du das Tortendiagramm richtig verstehst und interpretierst. Es zeigt dir nämlich NICHT die prozentualen Anteile in Bezug auf dein persönliches Glückserleben an. Die Aussage, dass 50% deines Glücks von deinen Genen abhängt, ist nämlich schlichtweg falsch. Das Tortendiagramm beschreibt vielmehr, wie du dir Unterschiede im Glücksempfinden zwischen dir und anderen Personen erklären kannst. Im Klartext: Wenn du ein höheres Glücks-Ausgangsniveau als eine deiner Freundinnen hast, dann ist das, grob gesagt zu 50% auf eure unterschiedlichen genetische Veranlagung zurückführen, zu 10% auf unterschiedliche äußere Umstände und zu 40% darauf, dass du dich anders verhältst und eine andere Einstellung als deine Freundin hast.
Der überschätzte Einfluss äußerer Lebensereignisse
Ich kann dir mit absoluter Gewissheit sagen: Beförderungen, Gehaltserhöhungen, ein toller Urlaub oder ein nigelnagelneues und nobles Haus heben dein individuelles Glücksniveau vieeeel weniger an als du denkst. Vor allem mittel- und langfristig gesehen.
Du gewöhnst dich nach nur ganz kurzer Zeit an diese positiv veränderten Umstände und sie werden – viel schneller als dir lieb ist – von deinem Gehirn als „normal“ abgestempelt. Und du wirst ganz schnell wieder auf dein Glücks-Ausgangsniveau zurückkehren.
Wenn du das Glück also bisher langfristig noch nicht gefunden hast, liegt es vielleicht daran, dass du an den falschen Orten danach gesucht hast (Ich habe hier einen ganzen Artikel darüber geschrieben, der dich genau vor solchen Irrwegen auf deiner Glückssuche bewahren soll.). Dauerhaftes Glück wird ganz sicher nicht aufgrund bestimmter äußerer Lebensumstände bei dir einziehen.
Inwiefern beeinflussen deine Gene dein Glück?
Die 50%, die den Unterschied im Glücksempfinden von dir zu anderen Personen durch eine unterschiedliche genetische Ausstattung erklären, zeigen sich vor allem in deiner Persönlichkeit und in deinem Temperament. Gemeint ist damit die Art und Weise, wie du reagierst und agierst, sozusagen dein Verhaltensstil.
Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass diese für dein Wohlbefinden und deine Zufriedenheit unterschiedlich günstig sein können. Bist du eher ein extrovertierter und geselliger Mensch, fällt es dir leichter, auf andere zuzugehen und den Kontakt zu suchen als dies Introvertierte und Schüchterne tun. Indem du offener durch die Welt hüpfst, maximierst du deine Chancen auf positive Erlebnisse und im nächsten Schritt auf vermehrte Glücksgefühle. Lass mich dir das genauer erklären: Stell dir beispielsweise vor, du bist auf einer Party. Als kontakt- und kommunikationsfreudiger Mensch ist es wahrscheinlicher, dass du schneller das Gespräch mit anderen Partygästen suchst. Höchstwahrscheinlich sind unter diesen Gesprächen ein paar wirklich nette Unterhaltungen dabei, in denen du Bestätigung und positive Resonanz bekommst. Kurzum: Die dich später mit einem Lächeln und positivem Gefühl nach Hause fahren lassen.
Gehst du jedoch von Natur aus eher mit hochgezogener Kapuze durchs Leben und erwischst dich häufig beim Grübeln oder Zweifeln, neigst du von deinem Temperament eher zum Unglücklichsein als Menschen, denen es schneller und einfacher gelingt, Positives wahrzunehmen und sich darauf zu konzentrieren.
Aber Achtung: Du bist deinen Genen nicht hilflos ausgeliefert
Du kannst durch die Art und Weise deines Verhaltens durchaus Einfluss auf deine Gene nehmen. Beziehungsweise besser gesagt darauf, welche deiner Gene überhaupt aktiviert werden. In wissenschaftlichem Fachjargon bezeichnet man diesen Mechanismus als Genexpression. Je nachdem was du tust oder auch nicht tust, werden die entsprechenden Gene (im Sinne eines Lichtschalters) angeknipst und wirken sich dann auf dein weiteres Verhalten und deine Einstellung aus. Dies kann natürlich in beide Richtungen, sowohl negativ, als auch vor allem positiv wirken. Wenn du also bewusst positive Emotionen kultivierst und dich um dich und dein Wohlbefinden kümmerst, haben selbst die ungünstigen Gene eine sehr viel geringe Chancen, ihren vermeintlich schlechten Einfluss auszuspielen ;-).
Außerdem liegt es nun mal in Mutter Natur, dass wir gentechnisch nicht alle gleich (gut) ausgestattet sind. Aber das ist noch lange kein Grund dafür, dass du dich entweder auf deinem Glücksvorsprung ausruhen sollst oder aber pessimistisch anzunehmen, dass du bei ungünstigeren Startbedingungen sowieso nichts mehr daran ändern kannst. Lass mich dir hierfür noch ein anderes Beispiel geben, dann wird vielleicht klarer, was ich dir damit sagen will: Wenn du abnehmen oder Muskeln aufbauen möchtest, wird dir das je nach deiner genetischen Ausstattung auch leichter oder aber auch schwerer fallen. Manche müssen für ihre Traumfigur wesentlich mehr ackern und schwitzen als andere. Aber deswegen würde dir kein Fitnesstrainer oder Ernährungsberater empfehlen, erst gar nicht damit anzufangen – im Gegenteil, er würde versuchen, dich noch mehr zu bestärken und zu motivieren. Wichtig ist also, dass du dran bleibst und deinen eigenen Weg gehst. Selbst wenn deine Baseline nicht ganz so günstig ist wie die von anderen – du hast nämlich ganz schön viel in der Hand 😉
Zurück zu deinem Glück: Was heißt das nun konkret für dich? Selbst wenn du an deinen Genen erst einmal wenig verändern kannst – kann ich dich an dieser Stelle beruhigen. Denn dein Glücksempfinden ist definitiv nicht in Stein gemeißelt ist und deine ganzen Bemühungen, glücklicher zu werden, lohnen sich durchaus.
Wie das geht? In dem du dich schon mal aktiv dafür entscheidest! Damit wären wir bei dem noch offenen Anteil, den 40% die ausschlaggebend dafür sind, dass sich Personen in ihrem Glückslevel unterscheiden. Und genau auf die solltest du dich konzentrieren. Oder um es mit den Worten des Psychologen William James zu sagen:
Sag JA zum Glück: Triff die Entscheidung, glücklich zu sein
Wenn du ein glückliches und erfülltes Leben führen willst, gibt es eine Person, an der du definitiv nicht vorbei kommst: Du selbst. Du bist verantwortlich für deine Einstellung, dein Denken und Handeln und damit auch zu einem Großteil für den Glück. Denn schließlich lassen sich 40% (!) der Unterschiede im Glücksempfinden zwischen verschiedenen Menschen auf aktives Handeln zurückführen.
Ich will nicht leugnen, dass es äußere Umstände gibt, die dir die Entscheidung zum Glücklichsein ganz schön erschweren können. Aber, und davon bin ich ganz fest überzeugt: Selbst in den schwierigsten und belastendsten Zeiten gibt es sie: Deine ganz persönlichen Inseln des Glücks. Es liegt ganz alleine an dir, dich aufzumachen und diese zu entdecken. Den Weg kann niemand sonst für dich gehen.
Werde zum aktiven Gestalter deines Lebens
Mir ist ganz wichtig, dass du dir bewusst machst, dass es ganz alleine DU bist, der die Fäden deines Lebens in der Hand hast. DU allein entscheidest, in welchem Beruf du arbeitest oder welchen Partner du an deiner Seite hast. DU allein entscheidest, wie und mit wem du den heutigen Tag verbringst. Wie DU es dir mit dir selbst ergehen lässt. Ob DU dir entmutigende Dinge sagst oder ermutigende. Und ob DU dich dafür entscheidest, die miesen Dinge in deinem Job und Alltag zu suchen oder dich zu fokussieren auf die schönen Dinge, das allein hast auch du in der Hand.
DU allein entscheidest, ob du ein glückliches Leben führen willst.
Verabschiede dich von dem Gedanken, dass die Welt gegen dich ist und du überhaupt nichts dagegen tun kannst. In einem glücklichen und selbstbestimmten Leben hat die Opferrolle keinen Platz und du tust gut daran, dich so schnell wie möglich von ihr zu verabschieden.
Lass nicht zu, dass andere Personen oder äußere Umstände dein Glücksniveau nach unten drücken. Übernimm Verantwortung für dein eigenes Leben und werde aktiv. Der einzige Mensch, der dich glücklich machen kann, bist du selbst. Lass nicht zu, dass das folgende Zitat auch auf dich und dein Leben zutrifft:
Du fragst dich, was du tun kannst, um glücklicher zu werden?
Das ist ganz einfach: Fleißig soulsweet besuchen, meine Blogartikel lesen und vielleicht an dem ein oder anderen Online-Kurs teilnehmen :-). Hier gebe ich dir nämlich wertvolle Tipps, Ratschläge und Handlungsanweisungen die deinen Traum von einem langfristig glücklich und erfüllten Leben wahr werden lassen.
Dies bedeutet unter anderem, dir zu zeigen, wie du…
- Dinge aktiv verändern kannst, mit denen du unzufrieden bist
- deine sozialen Beziehungen trotz vollen Terminkalender pflegen kannst
- Vieles gelassener sehen kannst
- dankbarer wirst
- Dinge loslassen kannst, die dich unglücklich machen
- dir regelmäßig Ich-Zeit verschaffst und gut zu dir selbst bist
- deinen negativen Stress loswirst
- selbst in einem vollen Alltag Kraft- und Energiereserven mobilisierst
- lernst, dich selbst zu lieben
- mit Hilfe von Ritualen produktiver, entspannter und positiver in den Tag startest
- eine optimistische Einstellung zum Leben entwickelst
- den richtigen, positiven Zielen folgst und den Sinn in deinem Leben gestaltest
- es schaffst, die vielen Dinge deines vollen Alltags gut unter einen Hut zu bekommen
- deine Stärken erkennst und wirklich nutzt, um voran zu kommen oder deine Probleme zu lösen
…und noch vieles mehr 🙂
Ich hoffe ich konnte dich zum einen davon überzeugen, dass dein Glück nicht durch deine Gene oder äußere Umstände vorbestimmt ist, sondern du es durch dein eigenes Denken und Handeln aktiv heraufbeschwören kannst. Und dich zum anderen motivieren und inspirieren, dich für dein glückliches und erfülltes Leben mächtig ins Zeug zu legen.
Denk immer daran: Es ist ein Weg. Du wirst nicht DIE EINE Übung entdecken oder den einen Satz hören und alles ist plötzlich anders. Geh ihn Schritt für Schritt, sei achtsam dabei und habe Verständnis für dich selbst, dass es dir an manchen Tagen besser gelingen wird als an anderen.
Selbst wenn der ein oder andere vielleicht mit leichtem Vorsprung ins Rennen ums Glück startet, so hast du jedoch den entscheidenden Vorteil: Du weißt, wie du deinem Glück Flügel verleihen kannst und wartest nicht darauf, bis es von alleine um die Ecke kommt!
Schreib mir doch in einem Kommentar, wie es dir letztendlich gelungen ist, „Ja, ich will“ zu deinem inneren Glück zu sagen. Und wie du dich in dieser Ehe kurz- und langfristig fühlst. Ich stehe dir jederzeit als Paartherapeut sehr gerne zur Verfügung 😉
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Quellen und Futter zum Weiterlesen:
Layous, K., & Lyubomirsky, S. (2012). The how, why, what, when, and who of happiness: Mechanisms underlying the success of positive interventions. In J. Gruber & J. Moscowitz (Hrsg.), The light and dark side of positive emotions. New York: Oxford University Press
Lyubomirsky, Sonja (2007): The how of happiness. A new approach to getting the life you want. New York: Penguin Books.
Lyubomirsky, Sonja; Neubauer, Jürgen (2013): Glücklich sein. Warum Sie es in der Hand haben, zufrieden zu leben. Frankfurt, New York: Campus-Verl.
Wow, danke für diese kostbaren Zeilen. So ist es, Glück beginnt im Kopf.
Liebe Marie, sehr gern! und absolut yes 🙂
Super Entdeckung!!
Das freut mich! 💛
Ganz lieben Gruß,
Ulrike