Dein Handy klingelt. Du schaust aufs Display und seufzt: Deine beste Freundin. Du hattest ihr eigentlich versprochen, dich die Woche bei ihr zu melden. Es war dann aber so viel los, dass du tagsüber schlichtweg keine Zeit gefunden hast. Und abends auf der Couch wolltest du einfach nur noch deine Ruhe und deine Füße hochlegen.

Dieses Szenario und das damit verbundene schlechte Gewissen kommen dir bekannt vor? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel möchte ich dich von etwas überzeugen, was Aristoteles bereits vor mehr als 2400 Jahren erkannte: Ohne Freundschaft kein Glück. Innige soziale Beziehungen steigern deine Lebensfreude. Sie helfen dir über schwierige Zeiten hinweg und fangen dich in Krisen auf. Viele wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen es: Es gibt kaum einen größeren Glücksgarant als gute zwischenmenschliche Beziehungen.

Bevor es mit dem Artikel losgeht, hier nur eine kleine Info für dich: Da es mir sehr am Herzen liegt, dass jeder Beitrag auf soulsweet für dich echten Mehrwert enthält, habe ich mir überlegt, meine Blockartikel künftig als kleine Minitraining aufzuziehen. In dem heutigen Minitraining lernst du, wie wie du deine sozialen Beziehungen (ob Freundschaften, deine Beziehungen zu deinem Partner oder deiner Familie, aber selbst zu Arbeitskollegen) dauerhaft pflegen kannst. Auch und gerade mit einem vollen Terminkalender.

Glücklich werden kann so einfach sein!

Du glaubst mir nicht? Dann möchte ich dir die längste und umfassendste Studie zur Lebenszufriedenheit vorstellen, die bisher jemals durchgeführt wurde. Seit dem Jahre 1938 (unfassbar lange also!) untersucht ein Harvard-Team unter der Leitung des amerikanischen Psychiaters Robert Waldinger über 700 Männer, um der Antwort auf die Frage aller Fragen – wie gelingt das Leben? – ein gewaltiges Stück näher zu kommen.

Dazu wurden die folgenden 2 Gruppen von Männern in zwei getrennten Langzeitstudien beobachtet. In „The Grant-Study“ wurden 268 männliche, ehemaligen Harvard-Studenten befragt, die allesamt das College in der Zeit rund um den zweiten Weltkrieg beendet hatten. In der zweiten Studie, der „Glueck-Study“ nahmen 456 junge Männer aus den ärmsten Gegenden von Boston teil. Da einige Teilnehmer in den mehr als 75 Studien-Jahren verstorben sind, wurden auch teilweise deren Frauen und Kinder befragt. Die jungen Männer erlernten die unterschiedlichsten Berufe. Ein amerikanischer Präsident ist ebenso darunter wie psychisch kranke Menschen.

Um herauszufinden, was uns alle glücklich macht und gesund hält, spart das Forscher-Team keine Mühe und Kosten. Die Teilnehmer füllen regelmäßig Fragebögen über ihr Arbeits- und Familienleben aus. Sie werden interviewt und ärztlichen Untersuchung (wie Blutuntersuchungen und Hirnscans) unterzogen. Außerdem werden Gespräche und Alltagssituationen zwischen den Probanden und ihren Ehefrauen über Video aufgezeichnet und analysiert.

Durch dieses systematische Vorgehen wollten die Forscher wissenschaftlich belegte und belastbare Hinweise finden, was Menschen einem glücklichen und erfüllten Leben näher bringt. Einige der Ergebnisse werden dich sicherlich nicht überraschen: So konnte nachgewiesen werden, dass du deinem Körper und deiner Seele mit regelmäßiger Bewegung gut tust und ihnen durch Rauchen, Übergewicht und zu viel Alkohol schadest. Doch mit der alles überragenden Erkenntnis der Studie hast du wahrscheinlich nicht gerechnet. So sagt Robert Waldinger, der Vater des Mammutprojekts:

„Das mit Abstand wichtigste ist die Bindung. Dabei geht es nicht unbedingt um die Bindung zum Lebenspartner, sondern eher um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen – und zwar im Sinne einer menschenliebenden und einfühlsamen Verbindung.“

Es sind gute Beziehungen, die dich glücklich machen

Konkret lassen sich die Ergebnisse der Studie in diesen für dich wichtigen drei Erkenntnissen zusammenfassen:

1.) Soziale Beziehungen tun dir und deiner Gesundheit gut

Gute und intakte soziale Beziehungen sind wichtig für dein Wohlbefinden. Menschen, die mit Freunden und Familienmitgliedern eng verbunden und in einer Gemeinschaft integriert sind, sind glücklicher, körperlich gesünder und leben länger.

Ungewollte Einsamkeit ist hingegen Gift für dich: Es konnte in der Studie gezeigt werden, dass Menschen, die einsamer sind als sie es sein wollten, unglücklicher sind, ungesünder leben und früher sterben. „Die Teilnehmer, die im Alter von 50 Jahren von glücklichen zwischenmenschlichen Beziehungen berichteten, waren im Alter von 80 Jahren am gesündesten“, berichtet Robert Waldinger aus den Ergebnissen.

2.) Die Qualität und nicht die Quantität deiner Beziehungen sind zentral

Ich denke du stimmst mir zu, wenn ich sage, dass Einsamsein und Alleinsein zwei verschiedene Dinge sind. Du kannst dich nämlich auch inmitten vieler Menschen oder in einer Partnerschaft einsam fühlen. Gleichzeitig kannst du auch alleine sein, ohne dich dabei einsam zu fühlen; nämlich dann, wenn du bewusst eine Ich-Zeit planst und genießt.

Was ich dir im übertragenen Sinn damit sagen möchte: Es spielt keine Rolle, wie viele Freunde du hast. Oder ob du in einer festen Beziehung bist. Was zählt, ist die Qualität deiner Beziehungen.

Es kann sogar schädlicher für dein Wohlbefinden und deine Gesundheit sein, wenn du in einer konfliktreichen und spannungsgeladenen Beziehung steckst, als wenn du allein bist.

Du förderst dein Glück nur durch warme, gute und wohlwollende Beziehungen.

3.) Alleine die Wahrnehmung von Verlässlichkeit schützt dich vor negativen Konsequenzen

Damit wir uns verstehen: Gute Beziehungen sind nicht immer gleichzusetzen mit vollkommener Einigkeit und dauerhaftem Kontakt. Das A und O ist, dass du bei deinem Gegenüber das Gefühl hast: Ich kann mich auf jeden Fall auf den anderen verlassen. In guten, wie in schlechten Zeiten wie man so schön sagt. Alleine diese Gewissheit, dass bei Bedarf jemand für dich da ist, lassen dich Stress und unangenehme Dinge als gar nicht mehr so schlimm empfinden.

Ich empfehle dir sehr, dir das folgende Video zu Gemüte zu führen. Darin präsentiert Robert Waldinger persönlich seine beeindruckenden Ergebnisse im Rahmen seines TED-Talks (25.01.2016). Damit du einfacher folgen kannst, habe ich mich für dich nach einer deutsche Version seines Vortrages auf die Suche gemacht. Es ist wirklich inspirierend und anregend. Also viel Spaß beim Anschauen :-).

Für mich war es wichtig, dir mit der Studie Folgendes deutlich zu machen: Zu einem erfüllten und glücklichen Leben gehören gelungene Beziehungen. Und du tust deshalb auf jeden Fall gut daran, (mehr) in sie zu investieren!

Spare deine Energien nicht an den falschen Stellen

Dass soziale Beziehungen absolut zentral für dein Stresserleben und dein Wohlbefinden sind, klingt auch in ganz vielen meiner Coachings an. Denn von fast allen meiner Coachees bekomme ich gesagt: „Ich merke, dass meine soziale Beziehungen leiden und dass ich dafür nicht so viel Zeit aufwende, wie ich gern würde. Am Abend komme ich heim und dann bin ich zu erschöpft oder habe schlichtweg keine Lust, um mich noch mit jemandem zu treffen. Ich muss mich ja auch ausruhen.“

Mir ist an dieser Stelle wichtig, dass du weißt, dass ich das sehr gut nachvollziehen kann. Ich kenne auch solche Tage und es gibt Momente, da enttäusche ich sicher auch einmal meine engsten und liebsten Menschen, weil ich nicht so viel Zeit für sie aufbringe wie ich es gern würde. Ich möchte dir aber auch sagen, dass solche Überlegungen wichtige Hinweise und Informationen über deinen Ressourcen-Haushalt liefern, die wir uns genauer anschauen sollten und dass diese Entwicklung höchst gefährlich sein kann.

Erfahrungsgemäß bedeutet das nämlich, dass du von deinem Alltag, deinem Job, deinem Partner, deiner Familie und deinen ganzen sonstigen Aktivitäten ganz schön vereinnahmt bist. Gefühlt ist dann der Akku leerer und die Energie, die du brauchst, um eine Freundin anzurufen und zuzuhören, was sie dir zu sagen hat, oder aber auch, um rauszugehen oder was weiß ich, scheint nicht mehr da. Deswegen tust du es auch nicht.

Das ist eine naheliegende Konsequenz eines eher stressigen Alltags, in dem du nicht genügend auf deine Ressourcen achtest: Du versuchst, Energie zu sparen.

Und wenn du nicht aufpasst und nicht aktiv dagegen handelst, wirst du vor allem bei dir selbst sparen und deine Selbstfürsorge erstmal hinten anstellen. Oder aber du sparst eben Energien bei deinen sozialen Beziehungen. Das Paradoxe hierbei ist: Gerade bei den Personen, die dir nahe stehen und dir am wichtigsten sind, fällt es dir verhältnismäßig leicht, sie hinten an zu stellen.

Achtung: Abwärtsspirale!

Warum? Weil sie dir wohlgesonnen sind und zunächst mit Verständnis reagieren. Das „Nein“ zu einer Aufgabe gegenüber dem Chef fällt den meisten deutlich schwerer als das „Nein“ zur Selbstfürsorge („kann ja morgen joggen gehen oder den Bummel machen“) oder zu lieben Menschen („Ein, zwei Absagen bei Verabredungen werden schon nichts machen. Das versteht sie/ er sicher“). Und es stimmt ja auch – gerade die Menschen, die dich wirklich lieben, werden zunächst Verständnis für dich aufbringen, aber wenn du nicht aufpasst und sich das von einer Ausnahme zur Regel entwickelt, entsteht daraus ganz schnell ein Teufelskreis und eine Abwärtsspirale.

Eben gerade weil diese Personen sehr nachsichtig mit dir sind und dir dein Fehlverhalten nicht gleich übel nehmen, nimmt die Hemmschwelle für dich, das Gleiche nochmal zu tun von Mal zu Mal ab. Denn es hat zunächst ja keine unmittelbaren, merklichen Konsequenzen für dich. Eure Beziehung ist stabil und du kannst dafür noch die Aufgabe deines Chefs erledigen, dein Projekt voran bringen oder auch die Kinder gut versorgen. All das hinten an zu stellen, würde dich mehr Mut kosten, den du lieber nicht aufbringst.

Das Schlimme ist aber: Diese, deine Entscheidungen, finden nicht im luftleeren Raum statt. Ich mache die Erfahrung, dass sich in solchen Zeiten Rechnungen anhäufen. Die werden nicht sofort eingefordert, aber wenn sie kommen, dann mit aller Wucht…

Die Sache mit den unbezahlten Rechnungen

Deine Liebsten werden dir 1 -2 „Fehltritte“ sicher verzeihen. Wenn du sie aber auf Dauer hinten an stellst, wertest du sie – oder besser gesagt eure Beziehung – automatisch ab. Deshalb muss ich dir an dieser Stelle klar sagen: Es hat Preise, wenn du dir langfristig keine Zeit für die Pflege deiner sozialen Beziehungen nimmst. Denn dann gibst du ihnen überhaupt keine Chance, am Leben zu bleiben. Oder aber du kriegst irgendwann in einem Streit die gesamten unbezahlten Rechnungen um die Ohren gehauen („Als ich dich vor 3 Jahren gebraucht habe, warst du nicht da“, „Zur Geburtstagsfeier von xy auch nicht“,…). Und wenn es so weit ist, dann wird das Kitten dieser Beziehung echt schwer.

Merk dir also: Alles Wichtige im Leben – und dazu gehören soziale Beziehungen auf jeden Fall – braucht Zeit. Und hat auch Zeit verdient. Ich muss dich also auf der einen Seite leider enttäuschen: Wenn du an der Pflege deiner sozialen Kontakte langfristig etwas ändern willst, musst du dir dafür wohl oder übel Räume freischaufeln und dir Zeit nehmen.

Aber wie du gleich lesen wirst, gibt es durchaus viele Möglichkeiten, wie du deine sozialen Beziehungen pflegen kannst – auch und gerade dann, wenn du denkst, du hast aufgrund deines vollen Terminkalenders wenig Zeit dafür.

Hier kommt meine ultimative Liste mit praktischen Tipps und Tricks, die aus deinen Kontakten genau die Arten von Beziehungen werden lassen, die nicht nur den anderen, sondern auch dich selbst glücklich machen – und zwar langfristig.

So gelingt es dir, deine sozialen Beziehungen dauerhaft zu pflegen – auch mit wenig Zeit

1. Sei dir im Klaren: Beziehungen wollen und müssen gepflegt werden

Du denkst jetzt vielleicht, dass das banal und offensichtlich ist. Ist es aber leider nicht. Ich habe vielmehr den Eindruck als sei es noch ein Geheimtipp, dass soziale Beziehungen gepflegt werden müssen, wenn sie gedeihen, wachsen und bestehen bleiben sollen. Deshalb lautet mein erster Tipp für dich: Mache dir klar, dass Freundschaften und Beziehungen nicht einfach so laufen, ohne dass du hin und wieder etwas dafür tust.

2. Sei großzügig mit Komplimenten und netten Worten

Ich meine damit nicht, dass du ständig und zu allem Ja und Amen sagen musst und andere permanent mit rosa Glitzerstaub bewirfst. Heucheleien und Schleimereien gehen natürlich nach hinten los. Ein typisches Beispiel hierfür erlebe ich häufig bei Chefs oder Führungskräften, mit denen ich ein Training durchgeführt habe. Wenn ich ihnen darin unter anderem empfehle, ihre Mitarbeiter aufrichtig zu loben und ihnen damit Anerkennung und Wertschätzung auszudrücken, dann meine ich eben NICHT damit, dass sie Lob wie aus Eimern verschütten sollen. Haben die Mitarbeiter nämlich den Eindruck, sie werden wegen ganz plötzlich wegen unbedeutenderen Selbstverständlichkeiten gelobt und bekommen standardmäßig auf die Schulter geklopft, dann bewirken solche Floskeln eher das Gegenteil. Und sie wissen ganz genau, dass diese Nettigkeiten nicht von ihnen, sondern von dem besuchten Führungskräftetraining herrühren ;-). Lob sollte daher immer individuell und mit direktem Bezug ausgesprochen werden, so dass es beim Gegenüber auch authentisch und nachvollziehbar ankommt.

Genau das solltest auch du beim Aussprechen von Komplimenten beachten. Wenn du das beherzigst, tust du gut darin, positive Gefühle und Anerkennungen in Worte zu fassen. „Du bist echt die Beste!“, „Du siehst super aus!“ – warme Worte, Lob und Nettigkeiten machen jeden glücklich. Und stärken gleichzeitig eure Beziehung!

3.  Verzeihe dem anderen Fehler

Jeder macht Fehler. Das gilt leider auch für Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen. Wichtig ist es deshalb, dass du diese anderen Personen auch zugestehst. Wie du selbst weißt, ist ein falsches Wort schnell herausgerutscht. Und Meinungsverschiedenheiten gehören selbst in langjährigen Freundschaften oder den glücklichsten Partnerschaften dazu. Deshalb mein Tipp für dich: Zeige Größe und verzeihe dem anderen. Jeder hat eine zweite Chance verdient. In einem anderen Artikel habe unter anderem beschrieben, welche Gedanken dir helfen, dich in genau so einer Situation in den anderen hineinzuversetzen und dir im nächsten Schritt das Verzeihen um einiges erleichtern 😉

4. Sorge für Gemeinschaftserlebnisse

Etwas gemeinsam zu erleben, stärkt die Verbundenheit. Ganz egal, um was es sich dabei handelt – ob eine gemeinsame Shoppingtour oder ein Kinoabend. Selbst wenn Tagesausflüge aufgrund deines vollen Terminkalenders nicht möglich sind, so gibt es doch immer viele kleine Erlebnisse oder auch Anlässe, die ihr gemeinsam feiern könnt! Der Geburtstag, eine gute Note oder ein anderer, ganz persönlicher Erfolg. Denn auch Kleinigkeiten können wichtig sein bzw. es liegt an euch, sie wichtig zu machen. Leider werden sich gemeinsame Erlebnisse in eurem vollen Alltag nicht ohne weiteres ergeben. Ich ermutige dich deshalb an dieser Stelle aktiv zu werden, die Initiative zu ergreifen und dir Zeit für andere Menschen einzuräumen.

Und das ist gar nicht so schwer – ich spreche aus Erfahrung. Mein Mann und ich haben uns einmal im Monat ein „free weekend“ eingerichtet, d.h. ein Wochenende, an dem wir nicht arbeiten oder andere Termine erledigen, sondern uns nur Zeit für uns Zwei nehmen. Mit anderen Freunden oder meiner Familie lege ich Anfang des Jahres konkrete Termine bzw. ein verlängertes Wochenende fest, an denen wir uns treffen.

5. Sammle Erinnerungsstücke

Gerade wenn es in zwischenmenschlichen Beziehungen kriselt, fällt es schwer, die positiven Seiten des anderen wahrzunehmen. Sammle deshalb Erinnerungsstücke. Egal ob der erste Diskobesuch, die erste Autofahrt, der gemeinsame erste Schultag – ein Blick auf ein Foto oder Video davon reicht aus, um dich darin zu erinnern, welche schönen Dinge ihr bereits gemeinsam erlebt habt und wie wichtig dir die andere Person ist.

6. Denke an wichtige Tage

Auch dieser Punkt erscheint dir auf den ersten Blick selbstverständlich – ist aber gleichzeitig einer der häufigsten Ursachen für heftige und tiefgreifende Streits und Krisen. Denn wenn Dinge, die für den anderen wichtig sind, nicht vergisst, zeigst du damit Vertrauen, Respekt und Verlässlichkeit und machst deutlich, dass du den anderen schätzt und er auf dich zählen kann. Du fragst dich, wie dir das gelingt, auch wenn du wenig Zeit hast? Dafür musst du gar nicht viel tun, aber am besten fängst du gleich damit an: Trage dir beispielsweise Geburtstage in deinen Kalender ein (egal ob Handy, Outlook oder Ähnliches). Nutze dafür am besten die Erinnerungsfunktion, damit du es nicht vergisst.

Wichtig dabei: Lass dich zu einer Zeit erinnern, an der es realistisch ist, dass du dir die kurze Zeit für eine Nachricht an die jeweilige Person auch nehmen kannst. Du kannst dir ja im Vorfeld ein paar schöne Gedichte, Zitate und Bilder heraussuchen, die du für solche Geburtstaggrüße prima verwenden kannst. Und wenn du deinen Geburtstag mal vergisst, dann verschicke die Nachricht ein bis zwei Tage später – das ist überhaupt nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass der andere merkt: Da macht sich jemand Gedanken um mich und denkt an mich!

7. Bestärkt euch gegenseitig

Freundschaft und Beziehung bedeutet einander den Rücken zu stärken. Daher ist es wichtig, dass du dem anderen Mut machst und ihm verdeutlichst, dass ihr gemeinsam alles schaffen könnt. Zeige der anderen Person, dass du immer hinter ihr stehst und sage ihr, dass du an sie glaubst und stolz auf sie bist.

8. Nutze die neuen Technologien, um eure Freundschaft zu bereichern

Social Media und Handys müssen nicht zwangsläufig entfremden! Du kannst sie auch dafür nutzen, dich mit anderen auszutauschen und verstärkt in Kontakt zu treten. Meine Eltern sind das beste Beispiel dafür. Sie haben sich tatsächlich ein Smartphone zugelegt, damit sie der Familiengruppe von meinen Schwestern und mir beitreten können. Seither kriegen wir alle vielmehr voneinander mit. Wir müssen meinem Vater nur noch beibringen, dass er uns nicht irgendwelche schrecklichen „ich grüß dich Videos“ schickt ;-). Aber insgeheim freue ich mich natürlich auch über die, denn: Es ist schlicht und einfach oft nicht möglich, sich ständig und regelmäßig mit all deinen lieben Menschen zu treffen. Und auf diese Art und Weise kannst du sie trotzdem auf eine nicht zeitraubende Art spüren zu lassen, dass sie dir wichtig sind und du an sie denkst.

Zwischendurch eine nette WhatsApp-Nachricht, eine kurze SMS, eine E-Mail oder ein Telefongespräch: Es gibt heutzutage zum Glück viele Möglichkeiten, wie du den Kontakt zu anderen halten kannst – nutze sie ;-).

9. Denke an Verabredungen & führt Beziehungsrituale ein

Allen Beziehungen tut es gut, wenn man sich ab und an mal sieht. Versuche deshalb, deine Liebsten regelmäßig zu sehen – das muss nicht 3 Mal in der Woche sein und schon gar nicht einen ganzen Tag lang. Wenn du aber wirklich mal darüber nachdenkst, tun sich bestimmt viele kleine Zeitfenster auf, in denen ihr euch sehen könnt oder die ihr zu „eurer“ gemeinsamen Zeit machen könnt. Beziehungsrituale sind hierfür eine prima Option. Schau doch beispielsweise mittwochs nach dem Sport für eine halbe Stunde bei deiner Freundin vorbei, die in der Nähe deines Fitnessstudios wohnt. Bring deinen Geschwistern jedes Jahr ein Osterkörbchen vorbei. Oder trefft euch zu Jahrestagen in der Beziehung, wie zum Beispiel am Tag des gemeinsamen Ausbildungsabschlusses. Eurer Kreativität ist hierbei keinerlei Grenzen gesetzt.

Solche Rituale haben außerdem einen äußerst hübschen Nebeneffekt: Sie entwickeln sich zu Gewohnheiten, die du dann auch höchstwahrscheinlich selbst in stressigen Zeiten aufrechterhalten wirst (ähnlich wie mit dem Joggen: Hast du einen festen Wochentag und eine feste Uhrzeit dafür geblockt, wirst du es auch in einer vollen Woche durchziehen. Bist du hingegen eher der Typ, dem es dann einfällt, Sport zu machen, wenn du gerade etwas Luft hast, wird das wohl eher weniger was ;-)).

10. Mach dich sichtbar & lass dich sehen

Lege auf deinem Desktop und auf deinem Handy ein Ordner mit Bildern von dir und deinen Lieben an. So hast du immer Fotos zur Hand, die du ihnen als Anlage beifügen kannst, wenn du ihnen eine Mail schreibst oder eine andere Nachricht. So wird alles gleich viel persönlicher.

11. Denke daran: Zeit mit deinen Lieben = Quality time

Im Wort quality time steckt bereits alles Wesentliche: Die Intensität des Miteinanderseins ist viel wichtiger als die Menge der Zeit, die ihr miteinander verbringt. Wie du eure Treffen intensivieren kannst? Achte darauf, dass du wirklich Zeit für den anderen hast, wenn ihr euch trefft. Quetsche also keine private Verabredung mal eben zwischen berufliche Termine in einer ohnehin schon übervollen Woche. Außerdem solltest du die Begegnung an sich als das Schönste an eurem Treffen ansehen; es geht nicht darum, dich stundenlang für deinen Besuch in die Küche zu stellen und ein 4-Gänge-Menü zu zaubern (das hier ist durch meine Brille gefärbt – es gibt bestimmt Menschen, die Spaß daran haben ;-). Die gemeinsam verbrachte Zeit, auch ohne große Action, kann und darf im Mittelpunkt stehen – und sei sie noch so vermeintlich langweilig.

12. Kleine Geschenke lassen jede Beziehung aufblühen 

Jeder freut sich, wenn über nette Gesten – vor allem und gerade dann, wenn man sie nicht erwartet. Doch manchmal kann es für dich sogar noch schöner sein, wenn du anderen eine Freude machst, als wenn du selbst etwas bekommst. Es ist also eine Win-Win-Situation, wenn du deine Liebsten hin oder wieder mit einer Kleinigkeit den Alltag versüßt. Dabei müssen es gar keine großen Geschenke sein; viel wertvoller sind sogenannte kleine Acts of Kindess, die dem anderen schlicht und einfach signalisieren: Hier ist jemand, der an dich denkt und dem du wichtig bist. Und zwar nicht nur an Geburtstagen, Weihnachten oder zu Jubiläen, sondern auch im ganz normalen Alltagsstress.

Um dir ein paar Anregungen und Inspirationen zu geben, habe ich hier ein paar mögliche Acts of Kindnesses für dich zusammengestellt – kleine Einsätze, die große Freude bringen:

  • Schreibe eine Postkarte an einen deiner Freunde – einfach so, ohne Grund.
  • Gib der Person, mit der du in einer Bar bist, einen Drink aus.
  • Miste deinen Kleiderschrank aus und verschenke die Ausbeute an deine Freunde.
  • Statte deiner kranken Freundin einen Besuch ab und bringe ihr eine selbstgekochte Hühnersuppe mit.
  • Schenke jemand Wichtigem eine Murmel und sage ihm oder ihr, wofür diese Murmel in eurer Beziehung steht.
  • Nimm deiner Arbeitskollegin ein nerviges To-Do ab.
  • Helfe deiner Freundin, ihren Dachboden zu entrümpeln.
  • Klebe ein Post-It an den Spiegel in eurer Wohnung, oder wenn du bei einer Freundin bist: „Hey, du siehst gut aus!“
  • Bekoche jemanden.
  • ….

13. Höre dem anderen wirklich (!) zu

Zuhören und zuhören ist ein meilenweiter Unterschied. Ich bin mir sicher, dass auch du bereits solche und solche Zuhörer hattest. Und du hast bestimmt auch schon erlebt, wie entscheidend es für deine Gefühle und den Gesprächsverlauf ist, ob dein Gegenüber mit voller Aufmerksamkeit bei dir und deinen Erzählungen ist. Wenn du echtes (!) Interesse zeigst und begeistert nachfrägst, hinterlässt dies ein ganz anderes Gefühl beim Gegenüber als wenn du nur körperlich anwesend bist. Heißt für dich: Sei ehrlich zu deinen Lieben und verschiebe lieber ein Gespräch, wenn du im Vorfeld ganz genau weißt, dass du nur halbherzig bei der Sache bist.

14. Geh mit anderen genau so um, wie du möchtest, dass man mit dir umgeht

Du kennst bestimmt das Sprichwort: Was du nicht willst das man dir tu, das füg‘ auch keinem anderen zu. Genau so gilt aber auch das die positive Version des Spruches… Wenn du das beherzigst – egal ob bei Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen – ist ein ganz großer Schritt in Richtung langfristige positive Beziehungen getan.

[vc_row_inner][vc_column_inner]Ich hoffe, ich habe mit diesem Artikel zweierlei erreicht: Du weißt nun bzw. wurdest daran erinnert, dass soziale Beziehungen zu den wichtigsten Quellen deines Wohlbefindens gehören. Und du willst im besten Fall gleich aufspringen und deinen Liebsten und damit gleichzeitig auch dir etwas Gutes tun. (GO FOR IT :-)!). Und weißt idealerweise genau, wie du das anstellst.
Falls du noch mehr Inspirationen brauchst, habe ich hier einen tollen Artikel in der Huffington Post gefunden. Darin liefert dir die Psychotherapeutin Joyce Marter viele weitere wunderbare Tipps, die dir dabei helfen, deine sozialen Beziehungen zu verbessern.

Ich weiß, dass es verlockend ist, sich nach einem anstrengenden Tag einfach nur vor den Fernseher zu lümmeln. Überlege an dieser Stelle trotzdem gut, ob du vielleicht nicht lieber zum Hörer greifst und eine deiner Freunde oder Familienmitglieder anrufst. Einen entspannten Abend kann man auch wunderbar zu zweit verbringen. Und ich verspreche dir: Das macht dich garantiert glücklicher als einsames Date mit deiner Lieblingsserie und auch dein stressiger Alltag wird um einiges erträglicher und dein Leben um einiges schöner, wenn du deine Liebsten daran teilhaben lässt.
Da auch ich nur ein Mensch bin und mich der Austausch mit anderen genauso glücklicher werden lässt wie dich, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir ein Kommentar hinterlässt und mir verrätst, wie es dir beim Umsetzen meiner Tipps ergangen ist oder auch, wie du es schaffst, deine wichtigsten Beziehungen trotz Zeitknappheit am Leben zu erhalten :-).

PS: Sharing is caring: Wenn dir der Artikel gefallen und geholfen hat, teile ihn jetzt mit deinen Liebsten und mit allen Menschen, denen das Wissen auch weiterhelfen kann. Dankeschön![/vc_column_inner][/vc_row_inner]