Alle wollen es. Jeder spricht davon. Aber kaum jemand weiß so richtig, worauf es ankommt: Glücklich sein. Wenn ich dich frage, wie glücklich du auf einer Skala von 1 bis 10 bist, wirst du wahrscheinlich nicht 9 oder 10 antworten. Sonst wärst du wohl nicht hier gelandet. Aber es ist großartig, dass du da bist. Denn Glücklichsein ist kein Hexenwerk und auch kein Privileg, das den Reichen und Schönen vergönnt ist. Im Gegenteil. Du kannst es lernen – und dir dein Leben so erfüllt gestalten, wie du es dir immer gewünscht hast. In diesem Artikel habe ich eine ausführliche Anleitung für dich erstellt, mit der du dein Glückslevel mit Hilfe der Erkenntnisse der Positiven Psychologie nach oben katapultierst.

Glücklich sein – Was bedeutet das eigentlich?

Wenn ich dich frage, was „Glück“ für dich bedeutet – wie würdest du es definieren?

  • Geht es um einen guten Job, ein eigenes Haus und ein hohes Einkommen?
  • Oder darum, Zeit zu haben – für dich, für deine Familie und Freunde?
  • Besteht Glück vielleicht schlicht darin, dass du mit dir zufrieden bist und jeden Morgen mit einem Lächeln in den Spiegel schauen kannst?

Die Wahrheit ist: Es existiert nicht die EINE Definition.

Glück bedeutet für jeden von uns etwas anderes. Was es aber gibt, sind verschiedene Faktoren, die positiv oder negativ dazu beitragen können – und die es sich lohnt, unter die Lupe zu nehmen, wenn du langfristig glücklich sein willst.

  • Was glaubst du, sind diese Faktoren?
  • Was müsste passieren, damit du ein glücklicheres Leben führen würdest?

Die meisten Menschen haben auf diese Fragen direkt einige Antworten parat. Sie bauen irgendwelche „Wenn-Dann-Verbindungen“ – externe Voraussetzungen, die erst einmal erfüllt sein müssen, bevor sie sich trauen, von „glücklich sein“ zu sprechen.

  1. Wenn ich ein paar Kilo weniger auf den Hüften hätte, dann wäre ich bestimmt glücklich.
  2. Wenn mein Chef nicht so ein Ar*** wäre und ich endlich die Beförderung kriegen würde, dann wäre ich nicht so unglücklich.
  3. Wenn ich mehr Geld, mehr Freunde, einen aufmerksameren Partner, … hätte, dann wäre ich auf jeden Fall glücklich(er).
Ich sag’s dir, wie es ist.

All diese Dinge sind für dein Glücksempfinden eigentlich schnurzpiepegal.

  • Sie halten dich letztendlich nur in deinem eigenen Anspruchskarussell gefangen – und verhindern, dass du im Hier und Jetzt dein erfülltes Leben gestaltest.
  • Es ist nicht der super bezahlte Top-Job, der dich zu einem glücklichen Menschen macht.
  • Nicht der gutaussehende Traumprinz und auch nicht die luxuriöse Wohnung, die du dir sowieso nicht leisten kannst und trotzdem auf einem Pinterest-Board gedanklich einrichtest.
Du allein bist verantwortlich für dein Glück.

Du allein kannst dir ein Leben gestalten, in dem du zufrieden und erfüllt bist – und in dem du unabhängig von materiellen Gütern oder leistungsbezogenen Erfolgen glücklich sein kannst.

Wie das geht, fragst du dich? Dann pass mal gut auf.

Die drei Grundzutaten für dein glückliches und erfülltes Leben

Ich möchte mit einem Zitat von Martin Seligman, dem Begründer der Akademischen Positiven Psychologie, einsteigen, das das Geheimnis des Glücklichseins in meinen Augen ziemlich gut auf den Punkt bringt (lies hier, welche 5 Bausteine er als Grundlage für ein glückliches Leben vorschlägt):

Eine Eigenart von uns Menschen ist es, dass wir uns ständig und intensiv mit dem beschäftigen, was nicht so gut läuft.

Mit der Bewältigung von Problemen und negativen Emotionen oder dem Überwinden entmutigender Einstellungen. Die Psychologie hat es lange Zeit genauso gemacht und sich ausschließlich darauf konzentriert, psychische Krankheiten zu heilen.

Diese Punkte sind natürlich wichtig. Und es ist gut, dass wir uns darum kümmern.

Genauso wichtig ist es aber, dass wir uns mit „der anderen Seite“ befassen.

Mit der Frage, wie wir unser Leben lebenswerter, glücklicher und erfüllter gestalten.

Nur, weil du dich gerade nicht ärgerst oder traurig bist, heißt es nicht gleich, dass du zufrieden und glücklich bist.

Genau darum geht es in der Positiven Psychologie, der Wissenschaft vom gelingenden und erfüllten Leben.

Sie stellt Fragen wie:
  • Wie kannst du glücklicher werden?
  • Was ist Glück überhaupt
  • Wie kann man es messen?
  • Warum sind manche Menschen oder Gruppen glücklicher als andere?
  • Ist glücklich sein und ein erfülltes Leben leben eigentlich dasselbe?
  • Und vor allem: Wie kannst du dieses Wissen für dich und deinen Alltag nutzen?

Wenn du dich für die Ansätze und Inhalte der Positiven Psychologie interessierst und dich weiter darüber informieren möchtest, schau gerne in diesen Artikel rein.

In dieser Anleitung zum Glücklich sein zeige ich dir die 3 wichtigsten Bereiche, dir erwiesenermaßen essentiell sind, wenn du ein glückliches Leben führen willst.

Es geht um positive …
  1. … Erfahrungen
  2. … Einstellungen
  3. … Beziehungen

1. Positive Erfahrungen: Mit guten Gefühlen zum guten Leben

Kurz und knapp

  • Finde einen konstruktiven Umgang mit negativen Gefühlen und lass die negativen Emotionen los, die dir schaden.
  • Verändere deinen Fokus: Stelle positive Emotionen in den Vordergrund und suche nach Wegen, um diese so oft wie möglich zu spüren.
  • Die Intensität der Emotionen spielt keine Rolle, es geht um die Häufigkeit.
  • Setze deine Stärken im Beruf oder privat (Hobbies, Ehrenamt, o.ä.) ein, um möglichst viele Flow-Erlebnisse zu sammeln.
  • Je mehr Flow du erlebst, umso besser fühlst du dich und umso erfüllter fühlt sich dein Leben an.

Darum geht´s

Aus jahrelanger Forschung wissen wir, dass das Erleben von positiven Emotionen einer der wichtigsten Faktoren ist, mit denen du dein Glücksempfinden steigern kannst.

Besonders wichtig sind laut Barbara Fredrickson, einer US-amerikanischen Forscherin, 10 bestimmte Gefühle. Nämlich Freude, Dankbarkeit, Stolz, Heiterkeit, Hoffnung, Neugier (Interesse), Vergnügen, Ehrfurcht, Inspiration und Liebe. (In diesem Artikel findest du zu all diesen Gefühlen eine genauere Beschreibung und Tipps, wie du sie in dein Leben holst.)

Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Bereich ist das sogenannte Flow-Empfinden. Vielleicht kennst du es noch aus deinen Kindertagen, wenn du an einem schönen Sommertag mit Freunden draußen gespielt hast – du bist vollkommen in deine Welt eingetaucht, die Zeit spielt keine Rolle, alles andere um dich herum vergisst du und plötzlich wird es schon dunkel draußen und du musst nach Hause gehen. Kinder vergessen beim Spielen sogar grundlegende Dinge, wie auf die Toilette zu gehen oder etwas zu essen.

Dieses Gefühl von Flow ist ein natürlicher Zustand, der erreicht wird, wenn die Schwierigkeit der Tätigkeit und die eigenen Fähigkeiten in einer ausgewogenen Balance zueinander stehen. Als Kind warst du vermutlich Meister im Flow-Erleben. Wie sieht es heute bei dir aus?

Was bringt es dir?

Positive Emotionen sind nicht nur einer der effektivsten Ansatzpunkte, wenn du glücklich sein willst, sie können noch viel mehr!

Dazu will ich dir eine beeindruckende Studie von Deborah Danner und ihren Kollegen vorstellen.

  • Sie haben rund 600 US-amerikanische Nonnen untersucht, deren Lebensumstände stark vergleichbar waren.
  • Die Forscher gingen davon aus, dass die geschriebenen Texte der Nonnen ihre emotionale Grundstimmung stark wiederspiegeln.
  • Sie schauten sich die persönlichen Texte von 180 der ältesten Nonnen, die diese bei ihrem Ordenseintritt geschrieben hatten, genauer an.
  • Untersucht wurden die Schriften auf die Menge positiver emotionaler Wörter und Sätze, aber auch hinsichtlich der Vielfalt positiver emotionaler Ausdrucksweisen.

Was die Forscher herausgefunden haben: Die Nonnen, die zum Ordenseintritt mehr und vielfältigere positive Emotionen in ihren Texten ausdrückten, lebten im Schnitt 10 Jahre länger.

Außerdem haben die Frauen einer medizinischen Untersuchung ihres Gehirns nach ihrem Tod zugestimmt, wodurch darüber hinaus etwas überaus Erstaunliches entdeckt werden konnte: Die glücklicheren Frauen zeigten weniger Anzeichen degenerativer Veränderungen der Hirnstruktur (Alzheimer).

Es ließ sich also nicht nur ein Zusammenhang zwischen positiven Gefühlen und der Lebensdauer, sondern auch der Lebensgesundheit zeigen.

Scheint also echt lohnenswert, in dein Glück zu investieren.

Wenn du dich für Glücksforschung begeisterst und gerne noch mehr über die Erkenntnisse dieses Forschungsfeldes herausfinden möchtest, lies diesen Artikel. Darin habe ich die Befunde aus 10 spannenden Studien zum Thema Glücklichsein und erfülltes Leben kurz und knackig für dich auf den Punkt gebracht.

Mit diesen Übungen gelingt es dir

1. Mit dem Positiven Tagesrückblick zu mehr Glücksgefühlen

Im hektischen Alltag verlierst du schnell den Blick für das, was gut läuft und was dich glücklich macht.

Der Positive Tagesrückblick dient dazu, deinen Tag noch einmal gedanklich zu durchlaufen und dir 3 erlebte Glücksmomente ins Gedächtnis zu rufen. Das ist aber nicht alles. Besonders wichtig ist, dass du dir zusätzlich für jeden Glücksmoment überlegst, was du dazu beigetragen hast.

Was hast du zum Beispiel dazu beigetragen, dass du einen schönen Spieleabend mit deinen Freunden hattest? Du hast dir Zeit genommen, um zu ihnen zu fahren. Vielleicht hast du einen guten Wein mitgebracht oder dein neues Brettspiel eingeweiht. Oder du hast mit einer lustigen Geschichte alle zum Lachen gebracht.

In diesem Artikel findest du eine detaillierte Anleitung, wie und wann du den positiven Tagesrückblick am besten in deinen Alltag einbaust.

Um den Fokus noch mehr auf spezifische positive Emotionen zu legen, kannst du dich auch auf die konkreten Gefühle konzentrieren. Hier ein paar Beispiele:

  • Was hat mich heute begeistert?
  • Wobei habe ich heute Stolz empfunden?
  • Wofür bin ich heute dankbar?
  • Wann habe ich heute Liebe gespürt?
2. Stärken einsetzen für mehr Flow-Momente

Stärken einsetzen. Klingt erstmal gut. Aber was sind denn überhaupt deine Stärken?

Vielleicht bist du dir wie viele Menschen überhaupt nicht so sicher, welche Ressourcen und Fähigkeiten in dir schlummern. Sollst du dagegen die Stärken deines Partners oder deiner besten Freundin aufzählen, könntest du aus dem Stehgreif 10, 15 oder sogar mehr aufzählen.

Das geht deinen Bezugspersonen mit dir ganz genauso. Deshalb geht es in dieser Übung darum, zu deinem persönlichen Stärken-Reporter zu werden und herauszufinden, wie dein Umfeld dich und deine positiven Seiten wahrnimmt (diese und vier weitere Strategien zum Erkennen deiner Stärken findest du auch in diesem Artikel).

  • Suche dir dazu mindestens 5 Menschen aus deinem Freundes-, Bekannten- oder Familienkreis, die dich gut kennen.
  • Bestenfalls kommen diese aus verschiedenen Kontexten, da wir in unseren unterschiedlichen Rollen auch verschiedene Eigenschaften und Stärken gebrauchen.
  • Frage diese Menschen, was ihrer Meinung nach deine Stärken sind und bitte sie, diese auch mit konkreten Beispielen und Situationen zu belegen.
  • Sammele alle Antworten und halte schriftlich fest, was du über dich und deine Stärken gelernt hast

Im zweiten Teil der Übung geht es darum, deine neu entdeckten Stärken bewusst in deinen Alltag einzubauen und dir damit Flow-Erlebnisse zu verschaffen.

Nimm dir für jeden Wochentag eine bestimmte Stärke vor und versuche, sie an diesem Tag so häufig wie möglich anzuwenden – am besten auf eine Art und Weise, wie du das bisher noch nicht getan hast.

Jetzt musst du dich nur noch auf eine Woche in der nächsten Zeit festlegen und dein Vorhaben fest in deinen Wochenplan eintragen. Du wirst erstaunt sein, wie viel mehr Flow- und Glücksgefühle du durch den bewussten und neuartigen Einsatz deiner Stärken erleben wirst!

2. Positive Einstellungen: Setz deine (realistische) Optimismus-Brille auf

Kurz und knapp

  • Übe dich darin, Herausforderungen als Chancen zu betrachten (nach dem Motto „das Leben ist mein Coach“)
  • Mach dir in einer schwierigen Phase klar, dass sie genau das ist. Eine schwierige Phase. Nicht weniger. Aber auch nicht mehr.
  • Vermeide es, in stressigen Phasen in einen Tunnelblick zu verfallen – konzentriere dich auf Lösungen, nicht auf Probleme.

Darum geht´s

Der zweite Bereich, über den ich mit dir sprechen will, sind positive Einstellungen – also ein glückförderliches Mindset.

Damit meine ich nicht, dass du Pippi-Langstrumpf-mäßig völlig sorgenfrei und mit einem Dauergrinsen durch die Welt hüpfen sollst. Es geht vielmehr darum, einen realistischen Optimismus zu entwickeln, mit dem du zuversichtlich in die Zukunft blickst und darauf vertraust, dass du die Herausforderungen, die sich dir stellen, schon irgendwie meisterst.

Was bringt es dir?

  • Wenn du diese Sichtweise trainierst, übst du dich darin ein, dich nicht als Opfer deiner Umstände zu sehen und übernimmst stattdessen Verantwortung.
  • Das wiederum kann Kräfte mobilisieren, die dir helfen, dir persönlich wichtige Ziele zu erreichen.
  • All das trägt zu deinem Wohlbefinden und deiner Zufriedenheit bei.

Lass mich dir das am Beispiel Sinn erklären. Es reicht nicht, wenn du feststellst „Ich empfinde meinen Job als sinnlos“ (oder Teile davon). Das wäre keine positive Einstellung.

Eine positive Einstellung bedeutet, du gehst selbst auf die Suche und fragst dich zum Beispiel:
  • Ist das möglicherweise nur eine Phase und lohnt es sich, die Hoffnung zu haben, dass es vorübergeht?
  • Welche Tätigkeiten genau empfinde ich als sinnlos (optimistisch gedacht werden es nicht 100% an deinem Job, sondern bestimmte Teile sein)?
  • Wie ist das Verhältnis von sinnlos erlebten zu sinnvoll erlebten Aufgaben? Kann ich mit diesem Verhältnis leben? Wenn nein, was kann ich tun, um es ein bisschen zu meinen Gunsten zu verschieben?
  • Wenn ich einmal mit Abstand auf die Situation schaue: Welchen Sinn hat es, dass es diese Aufgaben und Tätigkeiten gibt? Wofür sind sie in dem „Großen & Ganzen“ wichtig, was ich auf den ersten Blick vielleicht noch gar nicht so gesehen habe?
  • Wie müsste ich die Tätigkeiten selbst oder meinen Umgang mit diesen Tätigkeiten verändern, damit es mir insgesamt besser damit geht?
  • Wenn ich der inneren Stimme wirklich zuhöre, etwas verändere und sie mir weiterhin ansagt, dass etwas nicht stimmt, was mache ich dann daraus?

Ich glaube, das sind genug Beispielfragen, damit du weißt, was ich meine: Wenn du merkst, etwas tut dir nicht gut, dann empöre dich nicht nur darüber. Übernimm die Verantwortung für die Situation.

Schau genau hin und dann komm ins Handeln. Das kann eine Veränderung der Situation sein oder eine Veränderung deiner Einstellung zu dieser Situation.

Mit diesen Übungen gelingt es dir

1. Positiv in den Tag starten

Du kennst das bestimmt. Wenn der Morgen mit Problemen, Stress und Missgeschicken beginnt, ist es umso schwerer, das Ruder für den Rest des Tages nochmal herumzureißen. Im Grunde fühlt es sich an, als sei der Tag „sowieso schon zum Scheitern verurteilt“.

Deshalb ist es unheimlich wichtig, dass du mit einer positiven, hoffnungsvollen und optimistischen Denkweise in den Tag startest. Dann ist die Wahrscheinlichkeit umso höher, dass du diese Haltung über den Tag hinweg beibehältst.

Was mir persönlich sehr geholfen hat, um meinen Morgen positiv und entspannt zu gestalten (statt hektisch und nervenaufreibend) ist eine gute Morgenroutine.

Dafür nehme ich mir gerne auch mal etwas mehr Zeit. Denn Stress und Sorgen haben in meinem Morgen keinen Platz.

Statt mir Gedanken über meine To Do Liste, unangenehme Termine oder lästige Verpflichtungen zu machen, richte ich meinen Fokus auf das Positive.

Ich frage mich:

  • Was tue ich mir heute Gutes?
  • Worauf freue ich mich?
  • Was möchte ich heute erreichen?
  • Was kann ich tun, um den heutigen Tag zu einem guten Tag zu machen?

Probiere diese Methode unbedingt aus. Ich verspreche dir, es wird einen riesigen Unterschied in deiner Laune und deiner Denkweise machen!

2. Jammern bis zum Umfallen

Ich habe das Gefühl, dass das Jammern und Beklagen inzwischen zu einer Art Volkssport geworden ist. Ständig begegnen mir Menschen, die mit einer alles-ist-furchtbar-anstrengend und ich-bin-immer-genervt – Grundstimmung durch ihren Alltag gehen.

Und ja, es gibt Situationen, in denen Jammerei durchaus erlaubt ist.

Meistens führt sie allerdings nur dazu, dass du deine Zeit und Energie damit verschwendest, dich selbst zu bemitleiden – statt dich darum zu kümmern, wie du konstruktiv mit der Situation oder dem Problem umgehen kannst.

Eine ungewöhnliche, aber sehr effektive Technik, um das Jammern in den Griff zu kriegen ist…noch mehr zu jammern.

Ich sagte ja: Ungewöhnlich.

Aber lass es mich dir erklären:

  • Indem du beim Beklagen so richtig übertreibst und so heftig und stark herumjammerst, wie du nur kannst, merkst du, wie absurd dein Verhalten oder deine Gedanken sind und ziehst sie ins Lächerliche.
  • Dadurch kommst du viel leichter aus dem Selbstmitleid heraus, kannst dich sinnvolleren Strategien widmen, mit der Situation umzugehen – und vielleicht sogar darüber schmunzeln.

Noch mehr Strategien gegen das Jammer-Syndrom findest du hier. In diesem Artikel findest du außerdem jede Menge Argumente, wieso du das Jammern unbedingt an den Nagel hängen solltest.  

3. Positive Beziehungen: Gemeinsam sind wir glücklich

Kurz und knapp

  • Investiere in Beziehungen, die dich aufbauen und mit positiver Energie erfüllen.
  • Zeige deinen Bezugspersonen, wie viel dir an ihnen liegt und stärke so deine Beziehung zu ihnen.
  • Beende Beziehungen, die dir nicht (mehr) gut tun.

Darum geht´s

Wenn du glücklich sein willst, sind die Beziehungen in deinem Leben ein essenzieller und sehr bedeutender Baustein.

Dabei geht es um die Frage, wie sehr du in ein soziales Netz eingebunden bist, ob du dich auf andere verlassen kannst und inwieweit deine emotionalen Grundbedürfnisse nach Zugehörigkeit, Austausch und Intimität erfüllt sind.

Von Bedeutung sind ALLE Beziehungen in deinem Leben.

Also zum Beispiel eine glückliche Beziehung zu deinem Partner oder deiner Partnerin, tolle Freunde, auf die du jederzeit zählen kannst, deine Kollegen, die dich immer wieder zum Lachen bringen oder deine Familie, die dir Kraft und Rückhalt gibt.

Was bringt es dir?

Von glücklichen Beziehungen profitierst du in so ziemlich jedem Bereich deines Lebens. Schließlich interagierst du fast überall mit anderen Menschen – wenn das gut läuft, ist ein entspannteres und glücklicheres Leben garantiert.

Das wurde in wissenschaftlichen Untersuchungen vielfach belegt – unter anderem in einer Harvard-Studie, die schon 1938 begann. Wenn du dich für den Ablauf und die genauen Ergebnisse der Studie interessierst, schau in diesen Artikel rein.

An der Stelle will ich mich kurz halten und dir nur die zentrale Schlussfolgerung mit auf den Weg geben: Menschen, die eng mit ihrer Familie, ihren Freunden und ihrem Partner verbunden sind, sind glücklicher und gesünder als solche, die weniger innige Beziehungen pflegen. Und das ist noch nicht genug. Einsame Menschen erkranken und sterben sogar früher.

Es lohnt sich also extrem, in die Gestaltung positiver Beziehungen zu investieren. Nicht nur, wenn du glücklich sein, sondern auch wenn du gesund bleiben willst.

Mit diesen Übungen gelingt es dir         

1. Aktives Zuhören & Paraphrasieren

Bestimmt hast du dich schon in Gesprächssituationen wiedergefunden, in denen dein Gesprächspartner und du völlig aneinander vorbeigeredet habt. Oder kennst du solche Leute, bei denen du das Gefühl hast, dass sie dir nicht wirklich zuhören und jede Gelegenheit nutzen, um etwas von sich ins Gespräch zu bringen?

Klassische Fälle, in denen es mit dem aktiven Zuhören nicht wirklich funktioniert hat.

Wie du dich in Gesprächen mit Bekannten, Verwandten, Freunden, Kollegen oder wem auch immer fühlst, hängt stark davon ab, ob und wie dein Gesprächspartner dir zuhört.

Es gibt nämlich verschiedene Arten zuzuhören.

  • Es gibt das einfache Zuhören. Jemand hört in etwa hin. Deine Äußerungen werden aber nicht weiter aufgegriffen.
  • Oder jemand hört zwar in etwa hin, wartet aber eigentlich nur darauf, selbst zu Wort zu kommen. Wenn du eine Atempause brauchst, bringt er sofort seine Sicht auf die Dinge ein. Das, was du hast sagen wollen, ist vermutlich nicht richtig angekommen. (Wie denn auch, wenn der andere bereits nach seinen Worten sucht, während du noch sprichst?).

Aktives Zuhören ist anders. Beim Aktiven Zuhören liegt der Fokus darauf, erst einmal zu verstehen, was der andere sagt und vor allem fühlt.

Wenn du aktives Zuhören praktizierst, dann möchtest du Zusammenhänge verstehen. Du interessierst dich für dein Gegenüber, du liest zwischen den Zeilen und hörst nicht mehr nur länger zu, sondern hin.

Mit Paraphrasieren und echtem Hinhören Beziehungen verbessern

Damit dies gelingt, gibt es bestimmte Techniken, die du anwenden kannst. So ist es z.B. hilfreich, das Gesagte deines Gegenübers in eigenen Worten zu wiederholen. Damit gehst du sicher, dass du deinen Gesprächspartner richtig verstanden hast. Außerdem gibst du ihm ein positives Gefühl von echtem Interesse. Diese Technik nennen wir Psychologen Paraphrasieren.

Wenn du selbst möglichst oft diese bestimmte Art des Zuhörens praktizierst, trägst du dazu bei, deinen Beziehungen positiv zu gestalten.

Lust auf eine Vertiefung? Schau das Video aus der Comedy-Serie „Everybody loves Raymond“. Ally, die Tochter von Raymond und Debra, hat eine Stoffgiraffe kaputt gemacht. Während seine Frau Ally zur Rede stellen will, bringt Raymond ihr bei, wie das mit dem aktiven Zuhören funktioniert. Sehr unterhaltsam und lehrreich.

2. Einfach mal Danke sagen
  • Eigentlich wolltest du heute deine beste Freundin anrufen, aber dann kam etwas dazwischen.
  • Den Besuch bei deinen Eltern musstest du absagen, weil du auf der Arbeit Überstunden gemacht hast.
  • Das gemeinsame Abendessen mit deinen Kollegen fällt auch flach, weil du unbedingt noch dies und das erledigen musst.

Dann geht es dir wie vielen anderen. Du pflegst im vollgestopften Alltag gerade die Beziehungen zu den Menschen, die dir besonders wichtig sind, weniger als es dir lieb wäre.

Ich habe eine simple, aber sehr schöne Aufgabe für dich herausgesucht, mit der du genau das ändern kannst.

  • Wähle dazu drei wichtige Personen aus deinem sozialen Netzwerk aus.
  • Schreib auf, wofür du diesen Personen dankbar bist. Dabei kannst du an kleine, aber auch an große Dinge denken.
  • Überleg dir im Anschluss, wie du diesen drei Personen gegenüber deine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen kannst.
  • Finde möglichst eine neuartige Weise, die du so bisher noch nicht gemacht hast.
  • Vielleicht hast du eine tolle Idee für eine Unternehmung? Oder du bastelst etwas Schönes. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Auf diese Weise zeigst du dem Empfänger deiner Dankbarkeit, wie wichtig er dir ist. Und festigst nachhaltig die Beziehung zu ihm.

Mach bitte nicht diesen Fehler

Du hast nun jede Menge Möglichkeiten kennengelernt, wie du glücklich sein und ein erfülltes Leben führen kannst.

Hört sich super an.

Du könntest ja einfach alle negativen Emotionen und Umstände im Leben ausblenden oder ignorieren und dich nur noch auf das Schöne und Gute konzentrieren?!

Das ist aber definitiv nicht damit gemeint!

In der Positiven Psychologie geht es nicht darum, alles schön zu reden oder schön zu denken. Und ich möchte auf keinen Fall, dass du denkst, du musst bloß viele tolle Sachen unternehmen und kannst dich damit dann von dem ablenken, was dich unglücklich macht. (Funktioniert ja eh nicht.)

Es werden immer auch unschöne Dinge im Leben passieren. Entscheidend ist, wie du damit umgehst, wie deine Grundhaltung ist und worauf du deinen Fokus setzt.

Du musst nicht immer gut drauf sein.

Das kann sogar gefährlich werden. Lies hier, was es mit der ungesunden Positivität auf sich hat und wie du stattdessen eine gesunde Positivität entwickelst.

Wenn du dich in einem konstruktiven Umgang mit deinen negativen Emotionen und Erlebnissen übst, wirst du beginnen, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Konstruktiver Umgang bedeutet hier, dass du negative Erlebnisse annimmst und dann versuchst, das Beste aus ihnen zu machen bzw. bestmöglich damit umzugehen.

Wenn du mehr darüber wissen willst, lies diesen Artikel. Darin zeige ich dir, welche Chancen negative Gefühle mit sich bringen und wie du sie für dich nutzen kannst.

Mein Workbook Glücklichsein ist keine Glückssache

Wenn du tiefer in das Thema Positive Psychologie und glücklich sein eintauchen willst, schau dir mein Workbook „Glücklichsein ist keine Glückssache“ an. Darin legen die besten Übungen aus der Positiven Psychologie und eine Menge spannender Reflexions- und Umsetzungsaufgaben den Grundstein für deine Glücksreise.

Deine Erfahrungen

Mich interessiert, was du aus diesem Guide für dich mitgenommen hast. Schreib mir in die Kommentare:

  • In welchem der drei Bereiche bist du schon gut unterwegs? (Wo gibt es vielleicht noch Verbesserungspotenzial?)
  • Welche Übung(en) gefällt dir besonders?
  • Welche positiven Emotionen hast du heute schon empfunden und was waren die Auslöser?
  • Was hilft dir, um glücklich zu sein?

PS: Sharing is caring: Wenn dir der Artikel gefallen und geholfen hat, teile ihn jetzt mit deinen Liebsten und mit allen Menschen, denen das Wissen auch weiterhelfen kann. Dankeschön! Meinen Newsletter, die Soulspirations, kannst du hier abonnieren – damit du keinen Artikel mehr verpasst und von Goodies profitierst, die ich exklusiv nur mit meinen Newsletter-Abonnenten teile.