Vom Alltagsstress und täglichen Trubel bis hin zu waschechten Krisen und Schicksalsschlägen. In unserem Leben sind wir mit vielen Dingen konfrontiert, die unsere Widerstandskraft herausfordern. Du willst wissen, wie gut du derzeit gewappnet bist? In diesem Artikel zeige ich dir, worauf es beim Resilienz stärken ankommt – und woran du erkennst, dass du Fortschritte machst.

Resilienz staerken

Resilienz – Was ist das überhaupt?

Du kannst dir Resilienz als eine Art seelisches Immunsystem vorstellen. Wir sprechen in der Psychologie auch von psychischer Widerstandskraft. Sie ermöglicht es dir, Krisen, schwierige Lebenssituationen, aber vor allem auch alltägliche Belastungen gut zu bewältigen.

Ursprünglich kommt der Begriff aus der Physik, um Stoffe zu beschreiben, die nach extremer Spannung wieder in ihren Ursprungszustand zurückkehren. Wie ein Stressball, den du in deiner Hand zusammenquetschst – und der, sobald du ihn loslässt, wieder zu einem schönen, runden Ball aufgeht, als wäre nie was passiert.

So ähnlich funktioniert das auch bei uns Menschen.

In unserem Alltag gibt es jede Menge Stressoren, die uns „quetschen“

🤦🏼‍♀️ Die alltäglichen Verpflichtungen, zwischen denen du überhaupt nicht mehr weißt, wo dir der Kopf steht

Zeitdruck und permanentes von A nach B Hetzen

💻 Arbeitsverdichtung

🏡 Verschwimmende Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben

☝🏼 Erwartungen, die von allen Seiten an dich gestellt werden

🆘 Das Gefühl, nicht Herr oder Frau der Lage zu sein

😓 Ganz zu schweigen von größeren Schicksalsschlägen, persönlichen oder gesellschaftlichen Krisen

Was passiert also mit uns, wenn all diese Dinge, ständig an uns herumquetschen?

Dabei spielt deine Resilienz eine ganz entscheidende Rolle.

Warum du deine Resilienz stärken solltest

Lass uns das an einem Beispiel durchspielen:

  • Du hast schlecht geschlafen und bist auf dem Weg zur Arbeit total in Hektik geraten, weil deine Bahn ausgefallen ist.
  • Im Büro angekommen, teilt dein Chef dir mit, dass die Projektarbeit eine Woche früher als angedacht fertig sein muss.
  • Deshalb musst du Überstunden machen und das Treffen mit deiner Freundin verschieben – die überhaupt kein Verständnis dafür hat.
  • Und als du am Abend völlig ausgelaugt nach Hause kommst, drückt dir dein:e Partner:in einen Kommentar, was dir denn über die Leber gelaufen sei und warum du so gereizt wärst.

Eine typische Aneinanderreihung von Mikrostressoren – kleine, alltägliche Belastungen, die deine Resilienz, also deine Widerstandsfähigkeit herausfordern. Und die nicht zu verhindern sind, weil sie zu jedem Leben dazugehören.

Bist du resilient, kannst du mit ihnen so umgehen, dass du sie unbeschadet überstehst.

Du lässt dich nicht unterkriegen, bleibst gelassen und zuversichtlich.

Setzt dich ruhig und sachlich an die Arbeit und führst auf dem Heimweg ein klärendes Gespräch mit deiner Freundin, statt dich maßlos über sie aufzuregen.

Den Satz deines Partners bzw. deiner Partnerin nimmst du nicht als Seitenhieb wahr, sondern als Sorge um dein Befinden. Also lässt du dich in den Arm nehmen, tankst dabei neue Kraft und ihr verbringt einen schönen Abend miteinander.

Fehlt dir die allerdings nötige Resilienz, kann es sein, dass du dich von all dem Zerquetschen lässt. Dass die vielen kleinen Tröpfchen dein Fass zum Überlaufen bringen, du die Nerven verlierst und dich völlig gestresst und überfordert fühlst.

Die gleiche Ausgangssituation – zwei völlig verschiedene Reaktionen.

Und weil jeder Tag viele kleine und manchmal auch größere Herausforderungen bzw. Quetschmomente bereithält, trägt deine Resilienz einen großen Teil dazu bei, ob du dich deinem Leben gewachsen oder ausgeliefert fühlst.

😣 Ob du den Eindruck hast, fremdgesteuert zu sein, weil alles und jeder an dir herumquetscht und du überhaupt nichts dagegen tun kannst.

🤗 Oder ob du dir deiner Gestaltungsmöglichkeiten bewusst bist und aktiv und selbstbestimmt handelst, um diese Herausforderungen souverän zu meistern.

Es lohnt sich also definitiv, deine Resilienz zu fördern. Und ich bin mir sicher, an der ein oder anderen Stelle bist du schon resilienter unterwegs als dir bewusst ist. Lass mich dir zeigen, wie resilientes Verhalten aussehen kann – und an welchen Stellen du es bereits zeigst.

💡 Hinweis 💡

Bevor ich all die Zeichen mit dir teile, an denen du erkennen kannst, dass du beim Resilienz stärken Fortschritte machst, will ich noch einen wichtigen Hinweis voranstellen:

Es geht bei den Punkten nicht um Ja oder Nein oder darum abzuhaken, was du hast und was nicht.

Denn zwischen 0 und 1 befindet sich ein riesiges Kontinuum und es ist ohnehin ein ständiger Work in Progress (du wirst nie immer und in allen Situationen zu 100 % resilient reagieren, denn du bist ja kein Roboter 🤖).  

Überlege dir, wenn du die folgenden Abschnitte liest, an welchen Stellen du bei dir positive Veränderungen entdeckst – und seien es nur Minifortschritte (z.B. dass du dich ein kleines bisschen weniger von belastenden Gefühlen überwältigen lässt oder an die ein oder andere schwierige Situation heute etwas lösungsorientierter herangehst als du es früher getan hättest).

Schon kleine Veränderungen sind unheimlich wertvoll und dürfen von dir anerkannt und gefeiert werden. Los geht’s:

10 Anzeichen, an denen du erkennst, dass deine Resilienz wächst

1. Es fällt dir leichter als früher, mit deinen (unangenehmen) Gefühlen umzugehen.

Du wirst immer besser darin, deine Gefühle wahrzunehmen und zu regulieren. Statt sie zu verdrängen oder zu ignorieren, gibst du ihnen Raum und nutzt sie, um herauszufinden, wieso du dich so fühlst und was du gerade brauchst.

So gelingt es dir mittlerweile häufiger, mit passenden Maßnahmen auf intensive Gefühle zu reagieren – weshalb sie dich nicht mehr so leicht überwältigen und aus der Bahn werfen. 

2. Du findest immer öfter auch in schwierigen Situationen etwas Positives. 

Wo sich früher noch der Tunnelblick bei dir eingestellt hat und du weit und breit nur noch Probleme und Negatives wahrgenommen hast, nimmst du heute auch das Positive in den Blick. Selbst, wenn es nur eine Kleinigkeit ist, wie die schönen Blümchen am Straßenrand oder die liebevolle Umarmung deines Partners oder deiner Partnerin. 

Du begegnest schwierigen Situationen mit mehr Zuversicht und (realistischem) Optimismus als früher, was dir hilft, das Beste aus ihnen zu machen. Und das Licht am Ende des Tunnels nicht aus den Augen zu verlieren.

3. Du verbringst weniger Zeit damit, dich zu beklagen und mehr mit der Suche nach Lösungen.

Tauchen Probleme auf, fühlst du dich nicht mehr so schnell wie ein Käfer auf dem Rücken.

Statt unentwegt darüber zu jammern, wie schwer du es hast, deine Gedanken nur noch um das Problem kreisen zu lassen und dich in Grübelspiralen zu verlieren, wirst du schneller aktiv und setzt deinen Fokus darauf, Lösungen zu finden.

Dadurch verwandeln sich viele der angsteinflößenden und (gefühlt) unbesiegbaren Problemberge in überschaubarere Hügel – und es fällt dir leichter, die Herausforderung anzugehen.

4. Du traust dir mehr zu.

Du bist dir heute mehr als früher deiner Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen bewusst – und vertraust stärker darauf, dass du die Aufgaben, Herausforderungen und Probleme, die sich dir in den Weg stellen, meistern kannst.

Dieser Glaube an dich und deine Wirksamkeit verleiht dir Mut. Du wagst häufiger den Sprung aus deiner Komfortzone und packst auch Dinge an, die nicht von Anfang an in trockenen Tüchern sind. Die dir vielleicht sogar richtig Angst machen. Weil du weißt, dass du das schon irgendwie hinkriegst.

5. Du bittest häufiger um Hilfe, wenn du sie brauchst. 

Statt dich mit all deinen Herausforderungen allein herumzuschlagen und dabei wertvolle Ressourcen zu verschwenden, wirst du immer besser darin, andere um Hilfe zu bitten.

Du hast verstanden, dass es kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil eines von Stärke und Resilienz ist, dir Unterstützung zu suchen, wenn du an deine Grenzen stößt und allein nicht mehr weiterkommst. So machst du dir nicht nur das Leben leichter und sparst Energie, sondern stärkst auch deine Beziehungen und dein soziales Unterstütungsnetz.   

6. Rückschläge werfen dich nicht mehr so leicht aus der Bahn.

Du wirfst nicht mehr so schnell die Flinte ins Korn, wenn du mit Hindernissen oder Rückschlägen konfrontiert wirst. Sondern fokussierst dich weiter auf dein Ziel und bleibst dran, auch, wenn es dich Geduld, Disziplin und Anstrengung kostet.  

Und wenn du mal scheiterst, zieht dich das nicht mehr so herunter wie früher. Entweder du stehst wieder auf und startest den nächsten Versuch – oder du richtest deinen Kompass neu aus, wenn du merkst, dass du einem Ziel hinterhergejagt bist, das nicht realistisch ist. 

7. Du wirst besser darin, Herausforderungen als Chance zum Lernen und Wachsen zu nutzen.

Du übst dich darin, Krisen, Probleme und andere Herausforderungen nicht mehr bloß als Belastung zu sehen, sondern auch das Potenzial darin zu erkennen, dich durch sie weiterzuentwickeln und über dich hinauszuwachsen.

Statt Erfahrungen, die du machst, einfach beiseite zu schieben, nimmst du die Zeit, sie zu reflektieren, daraus zu lernen und Konsequenzen für dich und deine Zukunft zu ziehen.

8. Du reflektierst dich und deine inneren Haltungen, Denk- und Verhaltensmuster.

Du beobachtest dich und deine Gedanken, Gefühle und Handlungen im Alltag, um verinnerlichten Glaubenssätzen, Antreibern und anderen Mustern auf die Schliche zu kommen und dein Verhalten besser zu verstehen.

Es gelingt dir immer besser, diese nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu hinterfragen und zu erkennen, wenn du in Denkfallen tappst oder hinderliche Automatismen aktiv sind. 

9. Du gehst mitfühlender und freundlicher mit dir um

Wenn etwas nicht so läuft wie geplant oder du einen Fehler machst, gehst du nicht mehr so hart mit dir ins Gericht wie früher. Sondern übst dich in einem mitfühlenden und wohlwollenden Umgang mit dir.

Du bist achtsamer für deine Bedürfnisse und bemühst dich, diese auch zu erfüllen. Weil du verstanden hast, dass du nur mit gefüllten Akkus all den Herausforderungen gegenüber gewappnet bist, mit denen dich das Leben konfrontiert.

10. Du übernimmst mehr Verantwortung für dich und dein Leben.

Du hast nicht mehr so sehr das Gefühl, deinem Schicksal ausgeliefert zu sein. Statt in der Opferhaltung zu verharren, dich selbst zu bemitleiden und allein äußere Umstände für deine Probleme verantwortlich zu machen, übernimmst du Verantwortung für dich und dein Wohlbefinden.

Und fokussierst dich auf die Dinge, die du kontrollieren und verändern kannst – statt über all das zu jammern, was du nicht in der Hand hast. 

Du willst deine Resilienz stärken und all den Stressoren, die dich im Alltag quetschen, gelassener und souveräner begegnen?

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Der Kurs wird von den deutschen Krankenkassen bezuschusst, weil er von der Zentralstelle für Prävention akkreditiert und in seiner Wirksamkeit auf Herz und Nieren geprüft wurde.

Links und Lesetipps zum Blogartikel: „Resilienz stärken: 10 Anzeichen, dass du Fortschritte machst“  

📚 Lesetipps zum tiefer Einsteigen:

  1. Deine Widerstandskraft in Krisenzeiten stärken
  2. Schicksalsschläge – und jetzt? So meisterst du Krisen und holst dir dein Glück zurück
  3. Entspannter werden: So nutzt du deine Stärken, um Stress und Herausforderungen entspannt zu begegnen

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Ulrike