Wie hältst du es mit Zielen? Gehörst du zum Team Neujahresvorsätze, die du nach zwei Wochen ohnehin wieder vergessen hast? Oder arbeitest du ehrgeizig und diszipliniert jeden Schritt deines 5-Jahres-Plans ab? Wie auch immer du mit ihnen umgehst, deine Ziele haben einen Einfluss auf dein Leben. Manche machen dich langfristig glücklich, andere nicht. Deshalb solltest du dich nicht nur damit beschäftigen, wie du deine Vorsätze am besten umsetzt, sondern auch hinterfragen, welche Ziele du dir überhaupt setzen solltest und welche nicht. In diesem Blogartikel verrate ich dir, welche Ziele dir zu einem glücklichen und erfüllten Leben verhelfen.

Zugegeben: Es macht dich im ersten Moment immer glücklich, wenn du ein Ziel erreichst. Die erste Fahrt im neuen Auto, für das du so lange gespart hast. Der Moment, wenn du endlich den Knopf deiner Jeans zubekommst, die dir zuletzt vor 5 Jahren gepasst hat. Oder der wohlwollende Kommentar deines Chefs für eine Aufgabe, in die du dich so richtig reingekniet hast. Es fühlt sich gut an, solche Ziele zu erreichen, keine Frage.

Langfristig gesehen hast du von ihnen aber nicht besonders viel. Eine Gruppe von Psychologen hat in einer Studie herausgefunden, dass bestimmte Ziele auf Dauer NICHT zu deinem Wohlbefinden beitragen. Selbst, wenn du sie erreichst. Sie gehen im Durchschnitt sogar häufiger mit Depressionen, Angst, Narzissmus und generell mit Krankheitssymptomen einher. [1]

Welche Ziele das sind, zeige ich dir jetzt.

Diese Ziele solltest du dir lieber nicht setzen

1. Wohlstand

Geld ist in unserer Gesellschaft natürlich nicht vollkommen unwichtig. Wenn du jeden Tag darum kämpfen musst, dir etwas zu Essen und einen sicheren Schlafplatz zu beschaffen, schränkt das dein Wohlbefinden ein. Psychologen sind sich inzwischen aber einig, dass ab einem gewissen Lebensstandard ein höherer Wohlstand nicht mehr dazu beiträgt, dass du glücklicher wirst. Um ein erfülltes Leben zu leben reicht es also vollkommen aus, wenn du deine Miete und deine Wocheneinkäufe bezahlen kannst.

2. Soziale Anerkennung

Ob du nach lobenden Worten deines Chefs oder nach möglichst vielen Instagram-Likes strebst: Du solltest dir besser keine Ziele setzen, die mit äußerer Anerkennung zu tun haben. Denn du kannst nicht kontrollieren, wie andere über dich denken, so sehr du dich auch bemühst. Steck deine Energie also lieber in Ziele, deren Erreichung auch tatsächlich in deiner Macht liegt. Das macht dich auf Dauer definitiv glücklicher.

3. Macht und Einfluss

Auch das Erreichen von machtbezogenen Zielen hängt von anderen Personen ab. Nimm beispielsweise an, du willst eine bestimmte Position in deinem Unternehmen haben. Das hast du nicht allein in der Hand – mindestens dein Chef, wahrscheinlich aber noch viele andere, haben da ein Wörtchen mitzureden. Wenn du langfristig ein glückliches und erfülltes Leben führen willst, solltest du von diesen also lieber die Finger lassen.

4. Unabhängigkeit

Der Gedanke, überhaupt niemanden zu benötigen und dir selbst genug zu sein, trägt auf Dauer nicht zu deinem Wohlbefinden bei. Um glücklich zu sein, brauchst du vertrauensvolle Beziehungen zu anderen Menschen, das liegt in unserer Natur.

5. Äußerliche Attraktivität

Make-up, Anti-Aging-Cremes und sogar Schönheitsoperationen gehören zur Normalität. Attraktivität und ein jugendliches Aussehen werden dich langfristig aber nicht erfüllen. Versuche also, dich so wie du bist zu akzeptieren und zu lieben, statt gegen dein Aussehen und dein eigenes Altern anzukämpfen.

Aber welche Ziele machen denn dann glücklich? Das zeige ich dir jetzt!

Die richtigen Ziele setzen – für dein erfülltes Leben

1. Beitragsziele

Wenn du langfristig dein Wohlbefinden steigern willst, solltest du dir Ziele setzen, die mit dem Aufbau und Einsatz deiner Kompetenzen oder mit deinem Beitrag zu einem größeren Ganzen zu tun haben.

Es gibt zwei Arten von sinnvollen Beitragszielen:

Auf der einen Seite stehen Kompetenzziele.

Dich kompetent zu fühlen, ist ein psychologisches Grundbedürfnis und ein wichtiger Faktor für deine persönliche Entwicklung. Kompetenzziele haben damit zu tun, dass du deine Stärken einsetzt, Dinge aus eigener Kraft (er-) schaffst und so Erfolge erreichst.

Weißt du noch, wie fantastisch du dich gefühlt hast, wenn du als kleines Kind ganz allein das Klettergerüst bis nach oben geklettert bist? Genau von dieser Art von Zielen rede ich. Du schaffst etwas, indem du deine Fähigkeiten, Talente, Erfahrungen oder Kenntnisse einsetzt.

Im Erwachsenenalter wirst du es dir vermutlich nicht mehr zum Ziel machen, ein Klettergerüst zu besteigen, weil dir heute andere Dinge wichtig sind. Das Prinzip bleibt aber das Gleiche.

Vielleicht bist du sportlich und es steht schon länger auf deiner Liste, einen Marathon zu laufen. Oder du möchtest auf der Arbeit ein komplexes Projekt angehen, das dich und deine Kompetenzen herausfordert. Vielleicht geht es aber auch mal nur darum, selbstständig ein Regal aufzubauen – ohne jemanden um Hilfe zu bitten. Oder darum, einige Grundlagen in Spanisch zu lernen, weil du dich im Urlaub unterhalten möchtest.  Deine Kompetenzziele können noch so klein und banal wirken. Wenn du deine Stärken häufig und in verschiedenen Bereichen deines Lebens nutzt, bist du auf Dauer leistungsfähiger und zufriedener.

Aber Achtung: Es geht bei Kompetenzzielen nicht darum, dass du Anerkennung von außen bekommst. Dein Anreiz sollte nicht die Medaille für den Marathon sein, nicht das Lob deines Chefs oder die Bewunderung deiner Familie. Dein eigentliches Ziel sollte es sein, deine Stärken und Kompetenzen einzusetzen oder zu erweitern – und dadurch etwas zu erreichen.

Auf der anderen Seite stehen generative Ziele.

Solche Ziele gehen über dein eigenes Kompetenzerleben hinaus. Sie sind mit deinem Beitrag zu einem größeren Ganzen verbunden. Es geht darum, dass du etwas weitergibst, zum Beispiel indem du andere in ihrer Entwicklung unterstützt. Ob das privat bei deinem eigenen Nachwuchs geschieht, in beruflichen Mentoring-Programmen, durch die gezielte Unterstützung von unerfahreneren Kollegen oder durch eine Trainerposition in deinem Sportverein spielt keine Rolle.

Für mich persönlich ist soulsweet genau das. Durch meine Arbeit will ich Menschen helfen, glücklicher und erfüllter zu leben. Ich will meine Kenntnisse aus zahlreichen Aus- und Fortbildungen, vor allem aber aus der praktischen Arbeit mit Klienten, weitergeben und dadurch dazu beitragen, dass DU dein Leben besser gestalten kannst. Und dieses Angebot will ich eben nicht nur exklusiv denjenigen machen, die Geld haben und es in ihre Weiterentwicklung investieren. (Hier kannst du noch mehr über mich und meine Motivation erfahren, wenn es dich interessiert.)

Generative Ziele haben etwas mit Sinnfragen und damit, was nach dem Ende deines Lebens bleibt, zu tun. Viele Menschen setzen sich beispielsweise das Ziel, ein Kind zu bekommen oder ein Haus zu bauen. Aber auch, wenn du ein eigenes Buch schreiben, einen Baum pflanzen oder einen Kurs in der Volkshochschule leiten willst, trägst du zu etwas bei, das größer ist als du selbst. Mit deinem Buch machst du es anderen möglich, von deinen Erfahrungen und deinem Wissen zu profitieren. Durch deinen Baum leistest du einen Beitrag zum Umweltschutz. Und in deinem Kurs bringst du Menschen etwas bei, was ihnen in ihrem Leben weiterhilft. Der gleiche Gedanke steckt auch hinter einer ehrenamtlichen Tätigkeit.

Der Kern dieser Ziele liegt darin, andere zu fördern, statt dich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Eben auch mal zu geben und selbstlos zu handeln. Genau das ist es, was zu deinem Glück beiträgt.

2. Soziale Ziele

Dass eine bestimmte Anzahl an Facebook-Freunden oder Instagram-Likes dich nicht glücklich machen wird, habe ich schon erwähnt. Wenn ich von sozialen Zielen spreche, meine ich vielmehr solche, die mit menschlicher Nähe und positiven Beziehungen zu tun haben.

Ich habe es mir zum Beispiel vorgenommen, trotz vollem Terminkalender und langer To-Do-Liste einmal pro Woche mit meinen Eltern zu telefonieren. Weil ich weiß, dass sie mir wichtig sind, ich daraus Kraft tanke und dass es ihnen viel bedeutet.

Menschliche Nähe ist deshalb so wichtig für dein Wohlbefinden, weil das Bedürfnis nach Bindung zu unseren Grundbedürfnissen gehört. Wir sind nicht dafür geschaffen, ein Einsiedler-Leben abgekapselt von anderen Menschen, ob Familie oder Freunden, zu führen.

Vertrauensvolle Zweisamkeit mit deinem Partner, gute Gespräche mit deinen Freunden, angenehme Beziehungen zu deinen Arbeitskollegen und tiefe emotionale Verbundenheit mit deinen Lieblingsmenschen machen dich langfristig glücklicher als jede Traumvilla und jeder Geldspeicher es je könnten.

3. „Spiritualität“ oder „Werde, der du bist“

Keine Sorge, ich werde dir hier nichts von irgendwelchen Räucherstäbchen und pseudomagischen Begegnungen erzählen. Darum geht es auch gar nicht.

Vielmehr bedeutet das, eben nicht immer nur im Außen zu leben, sondern auch nach innen zu schauen. Kein Geld, kein Erfolg, keine Anerkennung und kein Ruhm können dich nachhaltig glücklich machen, wenn du nicht im Einklang mit deinem Inneren lebst.

Bei dieser Art von Zielen geht es darum, nach deinen Werten zu handeln und deinem Leben einen Sinn zu geben. Es geht darum, dir die großen Fragen des Lebens zu stellen:

  • „Wer bin ich?“
  • „Wo will ich hin?“
  • „Was ist meine (Lebens-)Aufgabe?“
  • „Was ist gut und richtig?“

Dazu gehört auch, dass du mit deinen Zielen dazu beiträgst, dich selbst besser kennenzulernen – und dann danach lebst, wie und wer du bist. Dass du authentisch du selbst bleibst, statt dich von anderen oder von deinen eigenen verzerrten Ansprüchen verformen zu lassen.

Ich möchte dir als Beispiel von einer Frau erzählen, die mich schon seit längerer Zeit sehr inspiriert – Marie Forleo. Sie ist eine bekannte amerikanische Online-Marketerin und lebt in meinen Augen genau das, was ich mit diesem Punkt ausdrücken will. In einer sehr männerdominierten Welt traut sie sich, sie selbst zu sein, ihre Weiblichkeit nach außen zu tragen und das zu machen, was sie liebt. Sie hat keine Hemmungen, auch mal verrückt vor der Kamera herumzutanzen oder einen derben Spruch zu bringen, wenn ihr danach ist. Sie ist einfach sie selbst.

Was möchte ich dir damit sagen? Bleib dir selbst treu und lass dich nicht verbiegen. Wenn du weißt, wer du bist und was du willst, können dich Kleinigkeiten nicht mehr so leicht von deinem Weg abbringen. Weil du deinen persönlichen Kompass in deinem Herzen trägst, dem du auf deiner Reise zum Glück folgen kannst.

Genau deswegen sind alle Ziele, die dazu beitragen, dass du dich besser kennenlernst und ergründest (Stichwort Persönlichkeitsentwicklung!) richtig gute Ziele. Das gilt in der Folge auch für alle Ziele, die du dir setzt, um dein „ICH“ zu leben.

Ziele setzen und formulieren – aber wie?

Für die Zielerreichung, und damit für dein Wohlbefinden, ist es nicht nur von Bedeutung, WELCHE Ziele du dir setzt, sondern auch, WIE du sie formulierst.

Mir ist es wichtig, dass du einen grundlegenden Mechanismus bei der Zielsetzung verstehst:

Wenn du deine Ziele erreichen und langfristig glücklich sein willst, musst du dein Gehirn in den Annäherungsmodus bringen.

Was meine ich damit?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen „Ich will nicht mehr so nervös herumdrucksen, wenn ich mit meinem Chef spreche.“ und „Ich will meinem Chef beim nächsten Treffen selbstbewusst gegenübertreten und ihm meine Meinung mitteilen.“

Na, kannst du dir denken, worauf ich hinauswill?

Der erste Vorsatz ist mit einer Vermeidungshaltung formuliert. Er benennt genau das, wovon du dich entfernen, was du verhindern willst. Deshalb sprechen wir Fachleute von Vermeidungszielen. Das ist nicht förderlich für die Zielerreichung. Denn dein Gehirn versucht dann, entsprechende Situationen zu vermeiden. Du gehst deinem Chef also aus dem Weg, statt dich mit ihm zu konfrontieren.

Außerdem machen solche Ziele auf Dauer unglücklich. Dadurch, dass du das Unerwünschte nur verhinderst oder hinauszögerst, definierst du keinen klaren Zeitpunkt bzw. kein klares Kriterium, wann das Ziel erreicht ist: Du kannst zehn Mal selbstbewusst vor deinem Chef stehen und danach ein einziges Mal nervös werden. Dein Gehirn wird bei dieser Ausnahme sofort Alarm schlagen, weil du ja genau das nicht mehr wolltest. Das kann Stress und Angst auslösen und letztlich darin münden, dass du in diesen Situationen lieber sofort die Flucht ergreifst, statt an deinem selbstbewussten Auftritt zu arbeiten.

Setze dir stattdessen Annäherungsziele.

Wenn du deine Ziele wie in meinem zweiten Beispiel positiv formulierst, aktivierst du in deinem Gehirn den sogenannten Annäherungsmodus. Du konzentrierst dich nicht mehr darauf, die Konfrontation mit deinem Chef zu vermeiden, sondern suchst aktiv nach Wegen und Strategien, die du für die Zielerreichung nutzen kannst.

Logisch, dass du deine Ziele auf diese Art nicht nur viel leichter erreichst, sondern auch noch dein Wohlbefinden steigerst, oder?

Sollte es dir schwerfallen, ein eindeutiges Annäherungsziel zu formulieren, weil du noch kein klares „Warum“ vor Augen hast, frage dich zunächst: „Was will ich nicht mehr?“ und übersetze das dann in ein „Was will ich stattdessen?“.

Auf diese Weise kommst du weg vom Vermeidungsmodus und hin zu klaren, positiven Annäherungszielen.

Es ist an der Zeit, deine Ziele zu formulieren.

So, nun hast du einige hilfreiche Impulse an der Hand, mit denen du jetzt sofort deine Ziele für ein erfülltes Leben formulieren kannst.

Falls du Probleme damit hast, ins Tun zu kommen, lies dir diesen Artikel durch. Dort zeige ich dir, wie du deinen Schweinehund besiegst und deine Vorsätze auch tatsächlich angehst.

Außerdem könnte dieser Artikel interessant für dich sein. Darin teile ich 5 Dinge mit dir, die Sterbende bereuen und erkläre dir, was du daraus ableiten kannst, um ein erfülltes Leben zu leben.

Schreib mir in die Kommentare,

  • welches Ziel du dir durch diesen Artikel gesetzt hast, das du vorher vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattest,
  • welches Ziel du bisher im Vermeidungsmodus formuliert hast und
  • wie du dieses Ziel jetzt in den Annäherungsmodus umwandelst.

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Quellen:

[1] Ryan, R. M., Sheldon, K. M., Kasser, T. & Deci, E. L. (1996). All goals are not created equal: An organismic perspective on the nature of goals and their regulation. In P. M. Gollwitzer & J. A. Bargh (Hrsg.), The psychology of action: Linking cognition and motivation to behavior (S. 7-26). New York: Guilford Press.

Blickhan, D. (2018). Positive Psychologie. Ein Handbuch für die Praxis. Paderborn: Junfermann Verlag.