Dein Leben fordert dich gerade ganz schön heraus? Und ständig drehen sich die Gedanken im Kreis? Ruhig Blut. Auch waschechte Vieldenker und Vielsorger können das zermürbende Grübeln stoppen! Hier kommen meine wirkungsvollsten Methoden, die dir helfen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und weniger zu grübeln.

Grübelst du noch oder denkst du schon?

Lass uns sicherstellen, dass wir hier von demselben sprechen. Denn Grübeln und Nachdenken – das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.

Beim Grübeln kreisen die Gedanken ohne Richtung und Ziel.

Meist schleichen sich die Grübelgedanken an, wenn du zur Ruhe kommst. Statt neue Kräfte zu sammeln, zu schlafen oder unbeschwert etwas Schönes zu machen, halten dich die Grübelgedanken davon ab.

Beim Grübeln oder sich Sorgen machen kreisen deine Gedanken um ein Problem, das dich im Moment herausfordert, oft auch überfordert. Typischerweise richten sich Grübelgedanken auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft:

  • „Wie soll ich das bloß jemals hinkriegen?“
  • „Wo soll das Ganze noch hinführen?“
  • „Warum hat er mich verlassen?“
  • „Wieso habe ich nicht…“

Sie kratzen am Selbstwert und der eigenen Zuversicht.

  • Weil es um Dinge aus der Vergangenheit geht a la „Hätte ich doch nur damals dies oder jenes getan.“. Diese Dinge sind jedoch passiert und du kannst nichts mehr daran ändern.
  • Oder um Dinge in der Zukunft, bei denen das Gefühl der Überforderung dich Horrorszenarien entwickeln lässt mit allen möglichen schlimmen Dingen, die passieren könnten oder noch auf dich zukommen werden.

Klar, dass das eine Menge unangenehmer Gefühle wie Wut, Ohnmacht, Angst und Traurigkeit erzeugt. Vor allem aber kommst du nicht voran, sondern drehst dich munter im berühmten Gedankenkarussell.

Was ist der Unterschied zum Nachdenken?

Nachdenken ist produktiv. Es richtet sich darauf, Lösungen in der Gegenwart zu finden. Für ein Problem, das dich beschäftigt. Aber eben auf eine Weise, die dich voran bringt statt dich herunterzuziehen.

  • „Wen könnte ich jetzt fragen, um …?“
  • „Mach ich A oder B?“
  • „Kann ich das so machen wie damals als ich… “

Also, ja: Nachdenken kann dich auch mal den Schlaf kosten. Gerade wenn es um ein komplexes Problem geht. Doch am Ende stellst du dir konstruktive Frage, die dich der Lösung des Problems oder der Akzeptanz der Situation näher bringen – damit der Kopf wieder Ruhe findet.

Diese Ruhe gibt es beim Grübeln nicht.

Daher ist es sehr wichtig zu lernen, wie du aus dieser Endlosschleife herauskommst.

Damit du das Grübeln stoppen kannst, habe ich dir wirksame Methoden zusammengestellt, die dich und deinen Kopf zur Ruhe kommen lassen. Dich erwarten

  • 4 psychologisch fundierte Strategien, die dir in akuten Grübelanfällen helfen (z.B. wenn du eigentlich schlafen willst) und
  • 6 erprobte Methoden, mit denen du deine Grübelgedanken loswirst und den Ausstieg aus dem Gedankenkarussell nachhaltig schaffst

Erste Hilfe bei Grübelanfällen

Lass uns starten mit Strategien für akute Grübelitis. Wenn du also im Bett liegst und wegen der Gedankenschleifen nicht schlafen kannst oder während des Tages so gar nicht mehr runterkommst. Hier kommen 4 psychologisch fundierte Strategien.

1. Verändere das Grübelgefühl und du veränderst den Grübelgedanken.

Kurz und knapp
  • Gedanken und Gefühle sind zum Glück eng miteinander verbunden. Das kannst du dir zunutze machen.
  • Wir machen das mit einer Übung, bei der man metaphorisch sagen könnte, du machst dich auf die Suche nach dem Fehler im Programm, der die Endlosschleife in diesem Moment hervorruft.
So geht´s: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Überfällt dich ein Grübelgedanke, kannst du das Grübeln stoppen, indem du das hier machst:

  1. Nimm achtsam und möglichst bewertungsfrei wahr, dass du gerade grübelst („Ah, da dreh ich mich gerade im Kreis.“).
  2. Richte deine Aufmerksamkeit nach innen und lokalisiere das „Grübelgefühl“. Beschreibe es so genau wie möglich:
    • Wo im Körper fühle ich das? Im Kopf, im Hals, im Brustraum…
    • Wie fühlt es sich an? Rauh oder weich, warm oder kalt?
    • Kannst du es visualisieren? Welche Farbe hat es, ist es groß oder klein, hell oder dunkel?
    • Eine Form benennen? Ist es eckig oder rund, dreidimensional oder zweidimensional?
    • Hast du dabei einen bestimmten Geschmack auf der Zunge oder Geruch in der Nase?
  3. Nun verändere einzelne Komponenten. Immer eine nach der anderen.
    • Wenn es groß ist, mache es klein.
    • Ist es schwer ist, mache es leicht.
    • Verschiebe es innerhalb deines Körpers.
    • Verändere die Farbe von dunkel zu hell.
    • Auf diese Weise findest du die eine Eigenschaft (meist ist es eine Eigenschaft), die federführend für eine Veränderung ist. Hast du sie gefunden, so löst sich der ganze Spuk auf. Die Grübelgedanken verschwinden.
Das Ganze am Beispiel

Stell dir vor, du liegst im Bett und grübelst. Über eine wichtige Frage (Trennung ja/ nein?, Schaff ich das?, Oh Gott, das haut nie hin!). Wenn du diesen Gedanken achtsam wahrnimmst und der Anleitung folgt, könnte das so aussehen:

  • Du spürst ein Druckgefühl im Brustraum. Du liegst im Bett und stellst fest, das Atmen fällt dir so schwer als würde ein großer Brocken auf deiner Brust liegen.
  • Du versuchst, alle Einzelheiten des Gefühls wahrzunehmen. Vielleicht fühlt es sich schwer und kalt an, groß und dunkelblau.
  • Jetzt probier doch einzelne Eigenschaften zu verändern. Zum Beispiel stell dir vor, ist klein. Spüre in dich hinein: Hat sich etwas verändert? Besser oder schlechter? Wenn es sich besser anfühlt, behalte die Veränderung bei. Fühlt es sich schlechter an, mach sie rückgängig.
  • Dann nimm dir die nächste Eigenschaft vor. Vielleicht willst du es erwärmen (von kalt zu warm). Besser? Schlechter?
  • Oder die Farbe: Verändert sich was, wenn du sie von dunkelblau zu einem strahlenden gelb machst oder ein sanftes grün? Eventuell auch wo das Gefühl im Körper sitzt. Was passiert, wenn du es nach oben oder unten im Körper schiebst, z.B. runter von der Brust tiefer in den Bauch?
  • Du spürst, wenn du das ausprobierst, die „wichtigste Eigenschaft“. Das ist ein ganz befreiendes Gefühl, von dem ich möchte, dass du es fühlen kannst.
Pro-Tipp
  • Merke dir welche Eigenschaft es war, die das Gefühl und damit die Gedanken verändert hat. Dieser Punkt ist wichtig, denn diese „wichtigste Eigenschaft“ kannst du in Zukunft verwenden, wenn du Grübelgedanken hast und diese schnell verändern willst.

2. Nutze Gute Laune Fragen

Kurz und knapp
  • Wenn du an schöne und positive Dinge und Ereignisse denkst, entspannen sich dein Geist und dein Körper.
  • Taucht ein Grübelgedanken auf, verändere deinen Fokus.
  • Statt über diese Frage nachzudenken, stelle dir Fragen, deren Antworten dir Freude bereiten und deine Stimmung heben.
Beispiele für „Gute-Laune“ Fragen:
  • Worüber bin ich im Moment glücklich? Und worüber könnte ich noch zusätzlich glücklich sein, wenn ich es wollte?
  • Worauf bin ich besonders stolz? Und worauf könnte ich noch zusätzlich stolz sein, wenn ich es wollte?
  • Wofür bin ich besonders dankbar? Und wofür könnte ich dankbar sein, wenn ich es wollte?
  • Was begeistert mich? Und wofür könnte ich mich höchstwahrscheinlich zusätzlich begeistern, wenn ich es wollte?
  • Welche Menschen liebe ich? Und welche Menschen lieben mich?

3. Belohne das Grübeln mit einer unangenehmen Tätigkeit und du wirst aufhören, zu grübeln

Die folgende Methode stammt von Milton Erickson, einem bekannten amerikanischen Hypnosetherapeuten. Er wurde einst von einem verzweifelten Patienten gefragt, was er gegen das nächtliche Grübeln und die damit verbundene Schlaflosigkeit tuen könne.

Erickson meinte dazu sinngemäß „Welche Tätigkeit hassen Sie“? Nach einigem Nachdenken sagte der Patient „Ich hasse es meinen Fußboden zu polieren“.

Darauf meinte Erickson „Also verschreibe ich Ihnen folgendes: Jeden Abend, wenn Sie im Bett liegen und merken, dass Sie grübeln, stehen Sie bitte auf und fangen damit an Ihren Fußboden zu polieren“.

So geht´s: Schritt für Schritt Anleitung
  1. Mach eine Liste der Dinge, die du wirklich hasst.
  2. Wähle eine Tätigkeit, die du wirklich hasst. Bedenke dabei aber, dass du nicht jede Tätigkeit nachts um 3 beginnen solltest, wenn du willst, dass der Haussegen nicht in Schieflage gerät…
  3. Führe diese Tätigkeit solange aus, bis deine Müdigkeit über dein Grübeln siegt. Erlaube dir erst ins Bett zu gehen, wenn du nicht mehr grübelst.
  4. Wiederhole dieses Ritual jedes Mal, wenn du bemerkst, dass du grübelst.

Dieser 4. Schritt ist wichtig, weil du damit eine Lernerfahrung etablierst, die in Zukunft dafür sorgt, dass du das Grübeln meidest wie der Teufel das Weihwasser.

4. Profitiere von der Gedankenstopp-Methode

Vielleicht hast du bereits versucht, deine Gedanken auszuschalten. Und festgestellt, dass das leider nicht so gut funktioniert – denn sie sind nun Mal ein wesentlicher Teil von dir.

So geht´s: Schritt für Schritt Anleitung
  1. Sobald ein Grübelgedanke auftauchst, stellst du dir ein richtig großes rotes Stoppschild vor.
  2. Sag laut (zur Not auch in deinen Gedanken): „STOPP! Jetzt ist nicht der richtige Moment, dass ich mich mit euch beschäftige. Morgen wieder“.

Natürlich ist das zugrundeliegende Problem dadurch nicht gelöst – aber du gewinnst erst einmal Abstand und lässt nicht zu, dass dir endlose Grübeleien Ruhe und Erholung rauben.

Am nächsten Morgen beispielsweise kannst du dann klar und aktiv entscheiden, wann und wie du das, was da in dir rumort, lösungs- und zielorientiert anpackst.

6 Methoden, mit denen du das Grübeln stoppen kannst und raus aus dem Gedankenkarussell findest

Die nachfolgenden Methoden helfen dir, das Grübeln als Denkgewohnheit insgesamt zu reduzieren und abzulegen. Damit du die Kontrolle hast – und nicht deine Sorgen oder Grübelgedanken.

1. Sieh dem Feind ins Gesicht

Kurz und knapp
  • Führe ein paar Tage eine Art Grübeltagebuch.
  • Verschaff dir einen Überblick und lerne deine Grübelgedanken kennen.
Warum das so wichtig ist

Mir ist klar, dass du die Grübelgedanken nicht attraktiv findest. Deswegen willst du sie vermeiden. Sobald sie auftauchen, versuchst du wahrscheinlich, sie wegzuschieben.

Das macht sie aber noch mächtiger. Und: Du kannst nicht aktiv dagegen vorgehen. Außerdem hängt dein Grübeln oft mit bestimmten Rahmenbedingungen zusammen. Bestimmte Orte oder Momente des Tages machen dich „anfälliger“ dafür. Deswegen heißt es: Sieh dem Feind ins Gesicht. Wenn du weißt, über welche Themen und wann und wo du grübelst, hast du Hebel, um etwas zu verändern.

Wie es dir gelingt:

#1 Beobachte dich einige Tage. Mache dir Notizen. So kannst du feststellen, ob du immer in den gleichen Situationen ins Grübeln gerätst oder ob es unterschiedliche Situationen sind.

Beantworte die nachfolgenden Fragen:

  • Wann und zu welchen Zeitpunkten grübelst du?
  • An welchem Ort grübelst du?
  • Worüber grübelst du?
  • Was sind wiederkehrende Ängste oder Befürchtungen, um die es geht?

#2 Reserviere dir eine feste Grübelzeit

  • Gib dem Grübeln einen Raum, beispielsweise am Abend.
  • Erlaube dir zu grübeln für ca. 15 min, immer zur selben Zeit.
  • Schreibe alles auf, was dir durch den Kopf geht. Egal, wie wirr es auch sein mag. Schreib jeden Gedankenfetzen auf, auch ungeordnet. Achte nicht auf Grammatik oder Rechtschreibung.
  • Stell dir einen Wecker und höre nach 15 Minuten auf. Wenn dann im Tagesverlauf erneut Grübelgedanken aufkommen, verschiebe sie auf den Abend.
  • Auch daraus kannst du nach ein paar Tagen ganz genau ableiten, was dich beschäftigt. (Plus: Du hast es dir von der Seele geschrieben, was extrem hilfreich und entlastend ist!)
Was es dir bringt

Dieser Schritt ist wichtig, um den Hebel zur Unterbrechung anzusetzen. Außerdem wirst du merken, dass nicht das Grübeln dich bestimmt, sondern du dir erlaubst zu grübeln. Das ist ein großer Unterschied in Richtung Selbstwirksamkeit.

  • Wenn du beispielsweise nur nachts im Bett grübelst, kannst du aufstehen und dich ablenken, sobald du merkst, dass du grübelst.
  • Wenn du über ein bestimmtes Thema grübelst, kannst du dich fragen, wer dir dabei einen Rat geben könnte oder – wie es so schön heißt – anfangen, den Elefanten in Scheiben zu zerlegen.
  • Wenn du immer am Wochenende grübelst, weil du dort allein bist, kannst du dich verabreden.
  • Wenn du bei der Arbeit bist und dich nicht darauf konzentrieren kannst, weil du grübelst, kannst du das Grübeln als einen Teil von dir wertschätzen, der dir etwas Wichtiges sagen will. Und ihn einladen, zu einem späteren Zeitpunkt (am Abend zu deiner Grübelzeit) wiederzukommen.

2. Hinterfrage deine Grübelgedanken

Kurz und knapp
  • Durch einen Realitätsscheck nimmst du dem Grübeln die Macht.
  • Das führt zu einer Verringerung oder gar zu einer Neutralisierung der mit dem Grübeln einhergehenden bedrückenden Gefühle und rückt die Grübelgedanken an eine realistische Stelle.
Warum das so wichtig ist

Wir neigen zum Generalisieren und zum Katastrophisieren.

  • Etwas geht schief und dir kommt der Gedanke der totalen Inkompetenz: „Ich bin eine absolute Niete“.
  • Du verlierst deinen Job und denkst: „Ich werde nie wieder einen Job finden. Ich muss das Haus verkaufen und in eine Sozialwohnung ziehen“.
  • Deine Beziehung geht kaputt und du sagst dir: „Ich bin beziehungsunfähig“. „Ich werde mein Leben lang alleine bleiben“.
Wie es dir gelingt

Nimm nicht jeden deiner Gedanken für bare Münze. Hinterfrage deine Gedanken kritisch und prüfe, ob sie gerechtfertigt sind. Steig aus der Generalisierung aus und mach es konkret.

  • Frag dich beispielsweise, was genau passiert ist, so dass es schief gegangen ist.  Wer außer dir ist an dem Ergebnis beteiligt, für das Ergebnis verantwortlich? Wurde dir eine Aufgabe übergeben, die du ohne Weiteres hättest bewältigen können oder hätte man mich für diese Aufgabe qualifizieren müssen? Ist vielleicht gerade viel in deinem Leben los? Was genau kannst du denn noch nicht? Was müsstest du lernen, damit dieser Fehler nicht mehr passiert?
  • Oder beim Gedanken „Ich werde nie wieder einen Job finden. Ich muss das Haus verkaufen und in eine Sozialwohnung ziehen“. Was genau bringt mich zu dem Gedanken? Du hattest ja schon einen Job – der ist ja auch nicht vom Himmel geflogen. Welche finanziellen Mittel stehen dir im Moment wirklich zur Verfügung? In welchem Zeitraum musst du einen neuen Job gefunden haben?
    Was ist ein konkreter erster Schritt in Richtung Jobsuche?
  • Nimm „Ich bin beziehungsunfähig, ich werde mein Leben lang allein bleiben“. Was spricht gegen diese Vermutung? Vielleicht so was wie du hattest bereits eine Beziehung oder andere haben auch nach einer gescheiterten Beziehung wieder die Liebe gefunden. Mach es konkret: Was genau bringt dich zu der Befürchtung? Welche deiner Eigenschaften oder Verhaltensweisen bringt dich auf die Idee, du wärst beziehungsunfähig? Was spricht dafür, dass du dich dort weiterentwickeln kannst oder ein zukünftiger Partner genau das schätzt?
Was es dir bringt

Das Hinterfragen relativiert die mächtigen Generalisierungen und lässt sie häufig auf Lappalien zusammenschrumpfen, für die dann schnell Lösungen am Horizont auftauchen. Das nimmt dir die Angst und versetzt dich in die Lage, überhaupt über Lösungen nachzudenken.

3. Du bist nicht Sklave deiner Gedanken

Kurz und knapp
  • Es ist normal, dass du deinen Gedanken keinen Einhalt bieten kannst.
  • Mach dir klar: Dein Gehirn kreiert Gedanken – entscheidend ist nicht, ob sie auftreten, sondern ob du sie glaubst oder nicht.
Warum das so wichtig ist

Dein Gehirn schläft nie. Deine innere Wortmaschine produziert unaufhörlich Tausende von Gedanken in kürzester Zeit.

  • Dein Gehirn ist permanent damit beschäftigt, all das, was du über den Tag erlebt, was dich beschäftigt hat, einzusortieren und zu organisieren.
  • Selbst wenn du schläfst, ist es munter bei der Arbeit.
  • Du kannst oft nicht kontrollieren, ob und welche Gedanken kommen.

Das bedeutet aber nicht, dass du diesen hilflos ausgeliefert bist.

Auch wenn die Gedanken unaufgefordert auftauchen, kannst du bestimmen, welchen Raum du ihnen einräumst und wie du mit ihnen umgehst. Du kannst zum Beispiel entscheiden, wie viel Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit du ihnen schenkst.

Wie es dir gelingt

Lass die Idee los, du könntest bestimmte Gedanken vollkommen verhindern. Das ist nicht möglich. Akzeptiere stattdessen, dass ein Problem dich auch stark beschäftigen kann. Es ist ok, dass die Gedanken da sind. ABER: Verwechsle dich dann nicht mit ihnen, sondern schaffe Abstand. Das geht zum Beispiel, indem du den Gedanken nicht nur einfach denkst, sondern dir klar machst, dass ein Teil von dir (dein Gehirn) ihn produziert. Das macht es leichter, ihn zu hinterfragen (siehe 2.).

  • Wenn der Gedanke kommt: „Ich krieg das nicht hin.“, sag dir: „Mein Gehirn produziert gerade den Gedanken, ich krieg das nicht hin.“
  • Kommt der Gedanke: „Das ist zu viel für mich.“, sag dir: „Meine Wortmaschine will mir einreden, dass das zu viel für mich ist.“
  • Oder wenn der Gedanke auftaucht: „Ich habe keine Chance.“, sag dir: „Mein Denkapparat produziert gerade den Gedanken, ich habe keine Chance.“

4. Packe und beseitige dein „Problem“ an der Wurzel

Kurz und Knapp
  • Suche nach der Ursache des Grübelns und Sorgens.
  • Geh es an, unternimm Schritte und werde aktiv.
Warum das wichtig ist

Grübeln allein verändert nichts. Wenn du jedoch im Hier und Jetzt ins Handeln kommst, erledigen sich manche Probleme. Vor allem aber bestimmst du, zu welchem Zeitpunkt des Tages du dich mit dem Problem auseinandersetzen willst. (Höchstwahrscheinlich wirst du dafür nicht die Zeit des Einschlafens wählen.)

Wie es dir gelingt
  • Schnapp dir ein Blatt Papier und zeichne eine Tabelle mit zwei Spalten. Links kommen die unveränderlichen Tatsachen hin. Was kannst du in der Situation nicht verändern? Diese Dinge gilt es, zu akzeptieren. Rechts kommen die lösbaren Probleme, d.h. alles, was dir gerade Angst oder Sorgen macht, dich beschäftigt, wo es aber (vermutlich) Lösungen geben wird.
  • Entwickle für die Dinge in der rechten Spalte Ideen. Schnapp dir Post It´s, wenn du magst, und schreibe auf, welche Lösungs-Szenarieren dir einfallen. Gern auch verrückte. Je freier du denkst, umso wahrscheinlicher fallen dir Ideen ein.
  • Schau, ob es eine sinnvolle Reihenfolge gibt (Was zuerst, was danach?) oder ob bestimmte Aspekte wichtiger sind als andere. Geh die zuerst an.
  • Entscheide, welche Schritte du angehen willst und leg ein Zeitfenster fest, in dem du das machst.

Steckst du beim Überlegen fest, hol dir Hilfe. Ob von einer Freundin, in einem Coaching oder bei einer Beratungsstelle. Lass einen neutralen Beobachter die Situation bewerten. Meistens ist die Angelegenheit für einen Außenstehenden viel klarer – und eindeutige Worte könnten dir helfen, das Chaos in deinem Inneren zu beseitigen.

Pro-Tipp

Lass es uns zusammen angehen!

In meinem Online-Programm „Die Stresspiloten“ nehmen wir deine Denk- und Verhaltensgewohnheiten ganz genau unter die Lupe, entlarven die Ursachen für dein Gedankenkarussell und packen sie an der Wurzel. Damit du endlich wieder abschalten kannst und voller Unbeschwertheit durch dein Leben gehst.

5. Beschenke dich mit schönen Gedanken und Erinnerungen

Kurz und knapp
  • Schaffe ein Gegengewicht zum Grübeln und Sorgen
  • Pflege bewusst positive Gedanken und Gefühle
Warum das so wichtig ist
  • Beim Grübeln dreht sich alles um Probleme, Sorgen und die entsprechenden negativen Gefühle.
  • Diese Probleme erscheinen so dominant, dass wir vergessen, dass es noch mehr im Leben gibt. Dieses „Mehr“ sorgt jedoch für eine gesunde Balance.
  • Erlaube dir diesem „Mehr“ Raum zu geben, suche bewusst nach etwas Schönem. Mache die Erfahrung, dass sich das Grübeln durch etwas Positives ersetzen lässt. Ich lade dich ein zum Grübeltest. Buche eine Thai-Massage und nimm dir fest vor, während der Massage zu grübeln. Du wirst sehen: Es geht nicht. Es ist schier unmöglich zu grübeln während man es sich gut gehen lässt.
Wie es dir gelingt

#1 Fülle eine Schatzkiste, in die du Dinge tust, die dich auf schöne Gedanken bringen.

  • Das können Fotos sein, Urkunden, ein Stein, den du im Urlaub gesammelt hast, als du glücklich warst, etc.
  • Hole diese Kiste immer dann hervor, wenn du grübelst und erinnere dich an die schönen Momente aus deinem Leben.
  • In der Schatzkiste einer Bekannten ist der Geburtpass ihres Sohnes, das Halsband ihres ersten Hundes, ein Reitabzeichen, ein Gedicht ihres Mannes. Jeder dieser Gegenstände schenkt ihr positive Gedanken und die vertreiben das Grübeln.

#2 Mach etwas Schönes und lerne etwas Neues, das dir Freude macht

  • Schaff Genussmomente, mache etwas Schönes oder nimm die Zeit für ein Hobby (für das du vermeintlich gerade keinen Kopf hast).
  • Besonders gut geeignet ist etwas, das deine motorischen Fähigkeiten herausfordert wie Tanzen, Golfspielen, Autofahren oder ein Instrument zu spielen. Das fasziniert das Gehirn (und gibt ihm Futter zum Verarbeiten – weniger Raum für Grübelgedanken)

6. Entspann dich mal

Kurz und knapp
  • Körperliche Entspannung führt zu geistiger Entspannung.
  • Durch das Anwenden von Entspannungstechniken führst du die geistige Entspannung herbei.
Warum das wichtig ist
  • Körper und Geist sind eine Einheit. Der Nachteil ist, dass das Grübeln zu einer körperlichen Verspannung führt. Der Vorteil, dass das Beheben der körperlichen Verspannung auch zu einer geistigen Entspannung führt.
  • Deswegen kannst du mit altbekannten und bewährten Verfahren über körperliche Entspannung geistige Entspannung erzielen.
Wie es dir gelingt

Finde eine Entspannungsmethode, die zu dir passt. Gut geeignet sind zum Beispiel Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Atemübungen oder Yoga und Meditation. Kurse werden oft über Volkshochschulen angeboten oder über deine Krankenkasse. Es gibt auch zahlreiche kostenfreie Anleitungen im Netz. Hier habe ich einmal 111 Wege, um sich zu entspannen und glücklich zu sein, aufgeschrieben. Vielleicht ist auch da etwas Passendes dabei. Und in diesem Artikel erwartet dich eine Entspannungs-Playlist mit wunderschöner Musik zum Runterkommen.Ich hoffe, ich konnte dir helfen, dich einem wichtigen Ziel einen großen Schritt näher zu bringen, nämlich dass du künftig nicht mehr zulässt, dass deine Gedanken gegen dich arbeiten und dich von einem langfristig glücklichen und erfüllten Leben abhalten. Denn wie der weise Buddha bereits richtig betonte, sind harmonische und mit dir in Einklang befindliche Gedanken ein ganz essentieller Bestandteil davon.

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  • Oder wenn du sie ausprobiert hast: Welche Methode hat bei dir gut funktioniert?

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