Ich liebe meine To-Do-Liste. Ich liebe sie wirklich. Ohne sie würde ich angesichts der Vielfalt an Aufgaben vermutlich schnell meinen Verstand verlieren – und jede Menge To-Do‘s vergessen. Mal ganz davon abgesehen, dass es für mich kaum etwas Schöneres gibt, als die erledigten Punkte abzuhaken. Aber lass uns ehrlich sein: In den meisten Fällen steht auf unseren Listen mehr als wir realistisch schaffen können. Dass dieser Zustand für jede Menge Stress und Überforderung sorgen kann, brauche ich dir wahrscheinlich nicht zu erklären. Deshalb habe ich in meinem Leben noch zwei weitere Listen etabliert – die To-let-Liste und die Treat-yourself-Liste. Wofür diese Listen gedacht sind und warum du sie auch in deinem Leben brauchst, erfährst du in diesem Artikel.

Fluch und Segen: Die To-Do-Liste

Du hast nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung. Egal, wie sehr du dich dagegen sträubst – dein Tag hat nicht mehr als 24 Stunden und deine Energiespeicher füllen sich nicht von allein.

Das Problem ist, dass du wahrscheinlich wie die meisten von uns unendlich hohe Erwartungen an dich selbst hast und jeden Tag unendlich viele Aufgaben, Termine und Herausforderungen auf dich warten. Du musst kein Mathegenie sein, um zu wissen, dass das so nicht funktioniert.

Deine To-Do-Liste KANN dir helfen, dich zu organisieren und deine Aufgaben zu priorisieren. Sie kann dir aber auch ein Klotz am Bein sein, wenn du nicht mehr mit dem Abarbeiten hinterherkommst und ständig neue, suuuperwichtige Sachen dazukommen.

Es ist so, so wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass DU derjenige bist, der die Hände am Steuer hat. Du entscheidest, welche Aufgaben du wann machst – und welche du sein lässt (weil deine zeitlichen oder energetischen Ressourcen gerade nicht reichen).

Du musst nicht jeder Bitte deiner Kollegen direkt nachkommen, jede zusätzliche Aufgabe von deinem Chef annehmen und immer allen Erwartungen gerecht werden.

Die To-Do-Liste soll eine Erleichterung für dich sein. Ein Tool, mit dem du dich besser organisieren und produktiver arbeiten kannst. Sobald sie das nicht mehr ist und du merkst, dass sie dein Stresserleben nur verschärft, solltest du dein System definitiv überdenken. Denn deine To-Do-Liste sollte nicht dich, sondern du deine To-Do-Liste managen.

Mein Geheimtipp: Die Formulierung macht’s

Bevor ich dir die beiden zusätzlichen Listen vorstelle, die mir meinen Alltag unheimlich erleichtern, will ich dir noch einen kleinen Tipp mit auf den Weg geben, den ich im Laufe der Jahre im Umgang mit meiner To-Do-Liste entwickelt habe.

Tatsächlich ist diese nämlich eher eine Resultateliste oder „Done-List“. Ich formuliere meine To Dos nämlich immer so, dass ich das aufschreibe, was ich als Resultat haben will.

Das macht es mir viel leichter, große Aufgabenblöcke in kleine Meilensteine zu zerlegen und meinen Tag einzuteilen.

Nimm als Beispiel einen Blogartikel. Würde auf meiner Liste einfach nur „Blogartikel“ stehen, wäre das nicht nur frustrierend, weil ich erstmal einen Haufen kleinerer Aufgaben erledigen muss, bevor ich überhaupt was abhaken kann. Es wäre darüber hinaus auch noch schlecht, in meine Tagesstruktur einzuplanen. Weil ich viel schlechter einschätzen könnte, wie viel Zeit ich brauche.

Stattdessen zerlege ich die Riesenaufgabe in kleine Häppchen, die ich easy nach und nach abarbeiten und einplanen kann. Ich schreibe mir zum Beispiel auf: „Recherche abgeschlossen“, „Roten Faden festgelegt“, „Artikeltext geschrieben“, „Bilder erstellt“ „Social Media Texte geschrieben“, „Blogartikel eingestellt“ usw.

Glaub mir, seit ich dieses System nutze, bin ich nicht nur motivierter, sondern auch wesentlich produktiver. Das ist Gold wert, weil mir dadurch mehr Zeit übrig bleibt, um andere Aufgaben zu bearbeiten oder etwas Schönes für meine Selbstfürsorge zu tun.

Diese beiden Listen solltest du dir unbedingt auch zulegen

Ich bin überzeugt davon, dass deine To Do Liste, wenn du sie richtig verwendest, zu einem deiner nützlichsten Helfer im Alltag werden kann. Aber es geht noch besser!

Neben der To Do Liste gibt es noch zwei weitere Listen, die du dir unbedingt zulegen solltest, um entspannt und gut gelaunt durch den Tag zu gehen: Die To-Let-Liste und die Treat-yourself-Liste.

1. To-let-Liste: Was lass ich sein?

Hach, eine wunderbare Liste, wenn du mich fragst. Auf sie kannst du alles schreiben, was du sein lässt.

Das kann eine Aufgabe sein, die du auf einen späteren Zeitpunkt verschiebst, weil sie nicht dringend ist. Ein Problem, über das du dir schon tagelang den Kopf zerbrichst, ohne zu einer Lösung zu kommen. Oder ein Verhalten, ein Glaubenssatz oder ein Denkmechanismus, von dem du weißt, dass er dir nicht guttut.

Hier ein paar Beispiele:

  • Heute nehme ich den Perfektionisten an die Leine und lasse es sein, alle Texte noch fünfmal Korrektur zu lesen.
  • Ich lasse heute die Vorstellung sein, dass ich es auf der Arbeit allen Kollegen recht machen muss.
  • Ich lasse es heute sein, die Wäsche zu bügeln, meine E-Mails zu beantworten, die zusätzliche Aufgabe von meinem Chef zu bearbeiten, Überstunden zu machen, oder, oder, oder…
Wie hilfreich die To-let-Liste ist, ist mir gerade vor Kurzem wieder deutlich geworden.

Es ging um eine Unterkunft für ein Wochenende mit Freunden, die wir fast ein Jahr im Voraus gebucht hatten. Relativ kurzfristig haben wir eine Mail von der Besitzerin bekommen, dass sie die Buchung leider stornieren muss. Es sei eine Buchung für den ganzen Monat eingegangen, von einer Mutter mit ihrer schwerkranken Tochter, die sie natürlich nicht abweisen wollte.

Hätte ich mich sofort um dieses Problem gekümmert und verzweifelt nach alternativen Unterkünften gesucht, hätte das Stress bei mir ausgelöst. Und da ich gerade mit anderen Dingen beschäftigt war, habe ich mich bewusst dazu entschieden, es auf die To-let-Liste wandern zu lassen.

Zwei Tage später kam eine zweite Mail von der Besitzerin rein, dass sie das Problem gelöst habe und wir eine ihrer anderen Ferienwohnungen bekommen könnten. Ohne, dass ich mich auch nur eine Sekunde weiter damit auseinandergesetzt hatte. Viele Probleme lösen sich eben von alleine, sobald man aufhört, krampfhaft nach einer Lösung zu suchen.

Das muss nicht immer so sein. Viele Probleme lösen sich auch nicht von allein. Wieso ist die To-let-Liste dennoch eine so gute Idee?

Eine To-let-Liste zu führen bedeutet, dich im Loslassen zu üben.

Dir eine Haltung anzutrainieren, in der du dir die Erlaubnis gibst, Aufgaben, Gedanken und Verhaltensmuster auch mal sein zu lassen.

Eine Haltung, in der du dir selbst sagst „Ich muss nicht alles schaffen“.

Damit machst du dir auf eine ganz kleine, aber sehr sinnhafte Weise selbst klar, dass deine Zeit und deine Energie begrenzt sind und du eben nicht alles schaffen kannst (oder solltest). Stück für Stück hilft sie dir so, eingeschliffene negative Gewohnheiten abzulegen oder auch insgesamt eine realistischere Zeitplanung vorzunehmen.

Gerade für kleine Perfektionisten ist das ein echter Gamechanger.

2. Treat-yourself-Liste: Was gönn ich mir?

Eine gute Selbstfürsorge ist extrem wichtig. Gerade weil wir nur begrenzte Ressourcen haben und damit einen oft sehr vollgepackten und stressigen Alltag stemmen müssen.

Du kennst das bestimmt: Du hast so viel zu tun, ständig will irgendwer was von dir und du rennst den ganzen Tag von A nach B. Wo sollst du denn da bitte noch die Zeit finden, etwas für dich zu tun?

Erst, wenn du all deine Aufgaben abgearbeitet und alle Erwartungen von anderen erfüllt hast, erlaubst du es dir, überhaupt nur an deine Selbstfürsorge zu denken.

Lass uns ehrlich sein – wie oft kommt das schon vor?

Das ist natürlich ein völlig falsches Verständnis von Selbstfürsorge. Und absolut kontraproduktiv. Denn nur wenn deine Energiespeicher gut gefüllt und deine Bedürfnisse befriedigt sind, ist ein effizientes Arbeiten und ein konstruktiver Umgang mit anderen Menschen möglich. Du musst gut für dich sorgen, um deinen Alltag erfolgreich zu meistern.

Deswegen solltest du unbedingt die Treat-yourself-Liste einführen. Schreibe dir bewusst Dinge auf, die du dir gönnst. Die Ausdruck von Selbstfürsorge sind und die dir einfach gut tun. Das kann ein Spaziergang sein, eine Meditation, ein heißes Bad, ein Treffen mit einem geliebten Menschen oder was auch immer dir einfällt. Wenn du Inspiration brauchst, schau gerne mal bei diesem Artikel vorbei. Dort zeige ich dir zwei geniale Methoden, wie du Platz für Glück in deinem Alltag schaffen kannst.   

Wichtig ist, dass du diese Liste genau so wichtig nimmst wie deine To-Do‘s. Kein „erst die Aufgaben, dann das Vergnügen“, sondern ein „die Aufgaben UND das Vergnügen“.

Wenn Selbstfürsorge insgesamt ein Thema für dich ist, ist die soulbox vielleicht genau das Richtige für dich. Die soulbox ist ein wissenschaftlich fundiertes Selbstcoachingprogramm, in das meine ganze Expertise als Psychologin und meine jahrelange Erfahrung als Coach eingeflossen ist. Mit wertvollen Coaching-Impulsen unterstützt sie dich, dein Mindset nachhaltig zu verändern und einen liebevollen und achtsamen Umgang mit dir selbst zu entwickeln. Hier bekommst du alle wichtigen Infos.

Schreib mir in die Kommentare
  • Welche Listen schreibst du sonst noch?
  • Was hilft dir im Alltag, organisiert zu bleiben und alle To-Do‘s zu schaffen?
  • Was steht auf deiner To-let- oder Treat-yourself-Liste?

 

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