„Ich mach das nur noch kurz.“ „Ich muss nur noch schnell was holen.“ „Wollen wir nicht noch (setze hier die zehnte Sehenswürdigkeit auf dem Wochenendtrip ein) anschauen?“ Kommen dir diese Sätze bekannt vor? Dann gehörst du wahrscheinlich zu den Menschen, die einen starken Mach-schnell-Antreiber haben. In diesem Artikel zeige ich dir, warum du ständig Hummeln im Hintern hast, wie deine Beeil-dich-Mentalität dir vielleicht sogar ein Stück deiner Lebensqualität raubt und gebe dir wirksame Tipps, wie du deinen Antreiber FÜR dich statt gegen dich spielen lässt.
Was ist dieser Mach-schnell-Antreiber überhaupt?
Wenn du mir auf soulsweet schon länger folgst, hast du wahrscheinlich schon vom Antreibermodell gehört. Du kannst dir innere Antreiber wie Programme in deinem Kopf vorstellen, die dir Befehle geben und dein Denken und Handeln beeinflussen. Sie sind nicht immer und zu jeder Zeit aktiv. Sondern vor allem in Momenten, in denen du dich beweisen musst oder in denen es um etwas geht, das dir wichtig ist.
Meistens besitzen wir einen oder zwei Hauptantreiber, die uns – wenn wir sie unreflektiert wüten lassen – das Leben schwer machen können.
Es gibt schon Artikel zum Mach-es-allen-recht-Antreiber, zum Streng-dich-an-Antreiber und zum Sei-perfekt-Antreiber. Schau sie dir an, wenn du dich in einem von ihnen wiedererkennst oder allgemein mehr Infos zu den inneren Antreibern haben willst.
Woran du erkennst, dass du einen starken Mach-schnell-Antreiber hast
Mit diesem Antreiber hast du das Gefühl, dass deine Zeit nicht ausreicht, um alles Wichtige zu tun oder zu erledigen. Also machst du meistens mehrere Dinge gleichzeitig, bist ständig beschäftigt und wirst nervös, wenn etwas zu lange dauert.
Du benutzt oft Wörter wie „schnell“, „eben mal“, „kurz“, „vorankommen“, usw. Außerdem könntest du bei einem Schnell-Rede-Wettbewerb mit Sicherheit Preise abräumen.
Pausen sind für dich ein rotes Tuch. Denn sobald du einen Gang herunterfährst, hast du das Gefühl, deine Zeit zu vertrödeln. Es gibt doch noch so viel zu tun…
Zwei Ängste geben diesem Antreiber seine Macht:
- Die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen oder zu übersehen (weswegen du vieles parallel machst oder in einen Tag so viel wie möglich packst)
- Die Angst, selbst von Anderen nicht für wichtig genommen zu werden und uninteressant zu sein (weswegen du sehr schnell sprichst oder deinem Gegenüber zu verstehen gibst, du willst nur „kurz“ seine Aufmerksamkeit
3 Auswirkungen deines Mach-schnell-Antreibers – und wie er dir damit schadet
1. Du machst dir viel zu viel Stress
Dank deines Mach-schnell-Antreibers stehst du immer unter Strom, bist ständig beschäftigt – und gönnst dir zu wenig Ruhe und Pausen.
- Du schreibst dir ellenlange To-Do-Listen und versuchst, 5 Aufgaben gleichzeitig zu erledigen, um alles zu schaffen
- Die Mittagspause arbeitest du durch, weil du das Gefühl hast, keine Zeit für eine Pause zu haben
- Du machst Überstunden, obwohl du längst hättest heimgehen können, weil du „noch schnell“ etwas fertigmachen willst.
Das ist nicht nur super anstrengend, sondern potenziell auch schädlich für dich und deine Gesundheit. Denn es ist gut möglich, dass du das betreibst, was wir Psychologen Interessierte Selbstgefährdung nennen. Wenn du wissen willst, ob du ein besorgniserregendes Stresslevel hast, lies diesen Artikel.
2. Du verpasst das Wesentliche
Wenn du einen starken Mach-schnell-Antreiber hast, steckt dahinter unter anderem die Sorge, etwas Wichtiges zu verpassen. Also gibst du Gas und willst alles mitnehmen, was geht. Dabei merkst du oft gar nicht, dass du dadurch buchstäblich an deinem Glück vorbeirennst.
- Du genießt die gemeinsame Zeit mit deinen Freunden nicht, weil du währenddessen am Handy hängst und kontrollierst, was auf Instagram abgeht.
- Dein entspannter Filmeabend mit deinem Partner fliegt nur so an dir vorbei, weil du in Gedanken schon deine To-Do-Liste für den nächsten Arbeitstag schreibst.
- Im Urlaub ziehst du an den schönsten Ecken schnell vorbei, weil du unbedingt alle Must-Sees aus dem Reiseführer abklappern willst.
3. Du belastest deine Beziehungen
Weil du glaubst, dass dein Gesprächspartner dir sowieso nicht lange zuhören wird, versuchst du, möglichst viel in kurzer Zeit auszudrücken. Wenn es ganz extrem ist, lässt du dein Gegenüber gar nicht erst zu Wort kommen und unterbrichst ihn, weil dir „noch etwas Wichtiges eingefallen ist“, dass du unbedingt sagen willst. Für dein Gegenüber kann sich dadurch das Gefühl ergeben, keinen Platz in eurem Gespräch zu haben.
Vielleicht vermittelst du ihm auch den Eindruck, überhaupt nicht richtig präsent zu sein. Weil du, wenn er über ein Thema spricht, gedanklich schon wieder beim nächsten Thema bist.
Das Problem? Dein Gegenüber zieht sich oft zurück, wird stiller. Entweder sie wenden sich ganz von dir ab und beenden das Gespräch, oder sie lassen dich zwar weiterreden, sind in Gedanken aber schon ganz woanders.
Das verstärkt dummerweise nur deinen Antreiber, weil du Sorge hast, niemand interessiert sich für dich oder weil du denkst, der Andere hat noch nicht verstanden, worum es dir geht. Du wirst noch schneller – und der andere immer desinteressierter.
Nicht so geil. Weder für deine Partnerschaft, noch deine Kinder, noch Unterhaltungen mit Freunden oder Meetings im Job.
5 Arten, auf die dein Mach-schnell-Antreiber zuschlägt – und was du dagegen tun kannst
1. Du willst alles machen und nichts auslassen, damit du nichts verpasst
- In deinem Freundeskreis bist du bei jedem Grillabend, jeder Geburtstagsparty und jedem Ausflug dabei, selbst, wenn du überhaupt keine Zeit hast und gedanklich gerade dein Projekt für die Arbeit bearbeitest.
- Dir erzählt jemand von einer coolen Fortbildung und du fragst dich, ob du sie nicht auch besuchen solltest – obwohl du zu genau diesem Thema bereits ein Seminar gemacht hast.
- Während du mit deinem Kind spielst, checkst du die sozialen Medien und denkst darüber nach, was die anderen wohl gerade so erleben.
Für dieses Phänomen gibt es inzwischen einen Fachbegriff: Fear of Missing Out (FOMO). Sobald du irgendwo nicht dabei bist oder irgendetwas nicht gemacht hast, zerbrichst du dir den Kopf darüber, ob du jetzt etwas Wichtiges versäumt hast. Ob die anderen mehr erleben. Frei nach dem Motto „Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner.“
Das kannst du tun
- Priorisiere, was dir im Leben wichtig ist: Was willst du unbedingt erleben, welche Aufgaben unbedingt erledigen? Und was ist dir im Grunde gar nicht so – oder vielleicht sogar gar nicht -wichtig?
- Führe eine Unbucket-List: Wenn du einen starken Mach-schnell-Antreiber hast, setzt dich eine „Bucket-List“, also eine Liste mit Dingen, die du vor deinem Tod erleben willst, wahrscheinlich eher unter Druck. Leg dir stattdessen eine „Unbucket-List“ an, auf die du all die wunderbaren Dinge schreibst, die du schon erlebt hast. Freue dich über diese Erlebnisse und besinne dich darauf zurück, dass dir diese tollen Erinnerungen niemand mehr nehmen kann.
- Hinterfrage deinen Social Media Konsum: Social Media ist die beste Nahrung für FOMO. Wenn du auf Instagram und Co ständig vermeintlich perfekte Menschen mit ihren perfekten Leben verfolgst, bekommst du schnell das Gefühl, etwas zu verpassen. Mach dir klar, dass diese Inszenierung nicht der Realität entspricht und schränke deine Aktivität auf Social Media ein, wenn du merkst, dass sie Stress bei dir auslöst.
2. Du hast das Gefühl, immer in Rekordtempo arbeiten zu müssen, um alles zu schaffen
- Wenn viel Arbeit vor dir liegt, glaubst du, noch einen Gang nach oben schalten zu müssen, weil du sonst nicht fertig wirst.
- Du verfällst bei der Arbeit in Hektik – statt einen kühlen Kopf zu bewahren.
- Wenn du viel um die Ohren hast, drehst du richtig auf. Ohne Rücksicht auf dein Stresslevel arbeitest du wie der Duracelhase weiter und weiter und weiter.
Dass diese Mentalität alles andere als förderlich für deine Gelassenheit und deinen Stresspegel ist, muss ich wohl nicht mehr erklären.
Das kannst du tun
- Wenn du merkst, dass die Hektik gerade die Oberhand gewinnt, sag innerlich STOPP (gerne laut, wenn du gerade allein bist). Zusätzlich kannst du dir vor deinem inneren Auge auch ein großes, rotes Stoppschild vorstellen.
- Mach einen Moment Pause von deiner Tätigkeit. Öffne zum Beispiel kurz das Fenster und nimm ein paar tiefe Atemzüge, trink ein Glas Wasser oder steh von deinem Schreibtisch auf und streck dich. Rufe dir ins Bewusstsein, dass der innere Antreiber für dein hohes Tempo verantwortlich ist und dass du einen Gang runterfahren darfst.
- Organisiere deine Arbeitstage: Setze dir klare Anfangs- und Endzeiten, an die du dich auch hältst. Lege fest, wann und wie lange du Pause machst. Und halte dich an diese Planung.
3. Du beschäftigst dich immer mit mehreren Dingen gleichzeitig – statt dich auf eine Sache zu konzentrieren
- Beim Telefonieren mit deiner Freundin bügelst du parallel die Wäsche und unterschreibst die Klassenarbeiten deiner Tochter.
- In der Mittagspause beantwortest du deine E-Mails, während du dir nebenbei dein Brötchen reinstopfst.
- Beim Abendessen scrollst du durch Instagram, während der Fernseher im Hintergrund läuft.
Das Problem: Multitasking gibt es nicht! Ich weiß nicht, was dieser Mythos soll und warum so viele Leute immer noch der Meinung sind, es wäre sinnvoll, auf 10 Baustellen gleichzeitig zu hämmern. Es ist schlichtweg nicht möglich, mehrere Aufgaben gleichzeitig und mit voller Aufmerksamkeit zu erledigen. Dein Gehirn arbeitet seriell. Manche machen das so schnell, das es wirkt, als könnten sie Sachen gleichzeitig. Aber es bleibt seriell. Diese Multitasking-Versuche kosten dich unheimlich viel Energie und wenn es ganz blöd läuft, kann am Ende sogar die Qualität deiner Arbeit darunter leiden.
Das kannst du tun
- Erledige die Dinge nacheinander und nicht nebeneinander. Das fällt dir am Anfang wahrscheinlich schwer. Zwing dich trotzdem dazu! Es entlastet nicht nur dein Gehirn, sondern lässt dich am Ende des Tages auch effektiver arbeiten.
- Übe dich in Achtsamkeit. Richte deine Aufmerksamkeit immer nur auf eine Sache und versuche, diese ganz bewusst und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wenn du isst, lass den Fernseher aus. Wenn du mit deiner Freundin redest, pack das Smartphone weg. Und bleib mit deinen Gedanken bei dem, was du gerade tust.
4. Du redest wie ein Wasserfall und lässt andere nicht zu Wort kommen
- Im Gespräch sprichst du mehr als dass du zuhörst.
- Oft bist du, während du etwas sagst, in Gedanken schon beim Nächsten und Übernächsten.
- Sätze wie „Mach mal langsam“ oder „Hol mal Luft“ beruhigen dich nicht, sondern du wirst noch hektischer.
- Wenn du einen Vortrag hältst, ratterst du die Worte herunter wie ein Maschinengewehr.
Dein Verhalten in Gesprächen macht es für andere schwer, sich mit dir zu unterhalten. Entweder sie stellen auf Durchzug und wenden sich gedanklich von dir ab, oder sie werden von deiner Hektik angesteckt und bekommen selbst das Gefühl, etwas Wichtiges nicht unterbringen zu können.
Das kannst du tun
- Stärke den Glauben darin, dass du als Mensch so interessant bist und geschätzt wirst, dass andere dir gerne zuhören.
- Nimm dir die Zeit und den Raum, um ohne Hektik das zu erzählen, was du zu sagen hast. Du musst dich nicht beeilen.
- Mach dir klar, dass du nicht alles unbedingt jetzt sagen musst. Wenn du nicht zum Ende kommst, wirst du auch zu einem späteren Zeitpunkt nochmal die Gelegenheit bekommen, zu sprechen.
- Werde ein besserer Zuhörer. Frage neugierig nach und versuche, wirklich mitzubekommen, was dein Gegenüber dir gerade erzählt.
5. Du bist auf Schnelligkeit getrimmt und erlaubst dir keine Pausen, weil du keine Zeit vertrödeln willst
- Es fällt dir schwer, dich einfach mal aufs Sofa zu legen und für einen Moment auszuspannen.
- Wenn du eine Pause von deinen To-Dos machst, bekommst du ein schlechtes Gewissen und hast du das Gefühl, deine Zeit zu vergeuden.
- Du wirst unruhig, wenn du nichts zu tun hast.
Selbst, wenn es eigentlich gerade gar nichts zu tun gäbe, suchst du dir irgendeine Beschäftigung, weil du es nicht aushältst, einfach mal nichts zu tun. Immer angespannt und im Action-Mode zu sein, kann aber ganz schön an deiner Gesundheit zehren. Eine wichtige Aufgabe für dich ist es, wieder einen guten Rhythmus zwischen Anspannung und Entspannung zu finden.
Das kannst du tun
- Sorge für regelmäßige Auszeiten im Alltag. Du kannst zum Beispiel Atem- oder Dehnübungen machen, meditieren, spazieren gehen (Achtung: Es heißt GEHEN und nicht RENNEN!) usw.
- Geh bewusst mal langsam, auch wenn du dich zunächst dagegen sträubst und das Gefühl hast, deine Zeit zu verschwenden.
- Langeweile und Stille aushalten: Nimm dir 5 Minuten am Tag (du kannst dir einen Timer am Handy stellen), in denen du einfach nur dasitzt, ohne irgendetwas zu tun. Am Anfang wird sich das für dich wahrscheinlich wie eine Qual anfühlen. Aber mit der Zeit wirst du merken, dass die Welt nicht davon untergeht, wenn du einfach mal nichts tust.
- Hol dir mit regelmäßigen Mini-Urlauben das entspannte Urlaubsfeeling nach Hause.
Wie es dir gelingt, deine Vorsätze umzusetzen und deinen Mach-schnell-Antreiber zu zähmen
1. Achte bewusst darauf, wie oft du Signalwörter benutzt oder deine Hektik mit Gesten zum Ausdruck bringst
- Wie oft findest du Wörter wie „schnell“, „eben mal“, „kurz“, „vorankommen“ etc. in deinem täglichen Sprachgebrauch? Wie häufig wippst du ungeduldig mit dem Fuß, trommelst mit deinen Fingern auf dem Tisch oder rutschst unruhig auf deinem Stuhl herum?
- Führe eine Woche lang eine Strichliste, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie häufig du im Alltag solche Signale aussendest.
2. Mach dein Smartphone zu deinem Helfer
- Trage feste Pausen in deinen Kalender ein und lass dich von deinem Smartphone daran erinnern.
- Nutze Apps, um deine Achtsamkeit zu stärken (z.B. 7Mind, Calm oder Balloon) oder dich auf eine Sache zu konzentrieren (z.B. Forest).
3. Formuliere Erlauber-Sätze und sorge dafür, dass du sie im Alltag häufig siehst
- Erlauber-Sätze, die deinen Mach-schnell-Antreiber entmachten, könnten zum Beispiel sein:
- Ich kann entscheiden, ob und wann ich mich beeile.
- In der Ruhe liegt die Kraft.
- Ich darf mir die Zeit geben, die ich brauche.
- Ich darf Pausen machen.
- Suche dir einen dieser Sätze aus, der für dich passt oder formuliere deinen eigenen Erlauber-Satz.
- Rufe dir diesen Satz immer wieder ins Gedächtnis. Du kannst ihn auch als Handyhintergrund festlegen oder ihn an einem Ort in deiner Wohnung oder im Büro aufhängen, wo du ihn oft siehst.
4. Nutze die Pauseneinladungen, die dir das Leben schenkt
- Rege dich nicht darüber auf, wenn du z.B. im Supermarkt in einer langen Schlange stehst, die Ampel auf rot springt oder du in einen Stau gerätst. Sieh diese Zeit als Geschenk an, das du für dich nutzen kannst. Und zwar nicht, um Pläne zu machen, sondern um dich in Achtsamkeit zu üben!
- Nimm ein paar tiefe Atemzüge und spüre in dich hinein. Überprüfe, wie es dir geht und was du vielleicht gerade bräuchtest. Oder mach einen Achtsamkeitsmoment in reinster Form daraus: Konzentriere dich auf 5 Dinge, die du siehst, 4 Dinge, die du hörst, 3 Dinge, die du spürst, 2 Dinge, die du riechst und – sofern möglich –1 Sache, die du schmeckst. Alternativ kannst du dich auch einfach auf deine Atmung konzentrieren. Mach nichts anderes als Ein- und Auszuatmen. Sobald deine Gedanken abschweifen, kehre zu deiner Atmung zurück.
5. Arbeite nach dem Pomodoro-Prinzip
- Stell dir, bevor du mit dem Arbeiten beginnst, einen Timer auf 25 Minuten.
- Konzentriere dich in dieser Zeit voll und ganz auf deine Aufgabe.
- Wenn dein Handy nach 25 Minuten klingelt, mach eine Pause von 5 Minuten. Und zwar eine echte Pause – füll diese Zeit nicht mit anderen Aufgaben!
- Wiederhole den Ablauf: 25 Minuten arbeiten – 5 Minuten Pause – 25 Minuten arbeiten – 5 Minuten Pause.
- Wenn du vier Durchgänge gemacht hast, gönn dir eine längere, bevor du weiterarbeitest.
- Du kannst die Arbeits- und Pausenphasen natürlich von der Länge her variieren, wie es zu dir, deinem Arbeitsalltag und Arbeitsstil passt. Wichtig ist nur, dass es beides gibt – Arbeits- und Pausenphasen.
6. Übe dich in aktivem Zuhören
- Auch wenn es dir am Anfang schwerfällt, konzentriere dich voll und ganz auf deinen Gesprächspartner.
- Hör ihm zu und lass ihn ausreden.
- Fasse noch einmal zusammen, was du verstanden hast.
- Wenn er fertig ist, reagiere zunächst auf das, was er gesagt hat, bevor du über deine eigenen Themen sprichst.
7. Entschleunige im Alltag
- Wenn du normalerweise von Termin zu Termin hetzt und immer möglichst schnell von A nach B kommen willst, durchbreche dieses Muster. Plane zusätzliche Zeit für den Weg zwischen zwei Terminen ein. Geh einen Umweg, fahr 5-10 km/h langsamer als erlaubt oder häng dich hinter einen LKW und fahre hinter ihm her. Widersteh dem Drang, dich zu beeilen oder die Zeit mit anderen Dingen zu füllen.
- Streiche im Urlaub eine Sehenswürdigkeit von der Liste oder eine geplante Aktivität von der Wochenendliste.
- Wenn du nach der Arbeit nach Hause kommst, komme erst einmal an statt sofort weiter zu wurschteln und Hausarbeiten zu erledigen oder dergleichen.
- Kurzum: Mach einfach mal langsam. Du wirst mit der Zeit bemerken, dass du überhaupt nichts verpasst, wenn du hier oder da einen Gang runterschaltest.
Mach bitte nicht diesen Fehler
Fang jetzt bitte nicht an, deinen Mach-schnell-Antreiber zu verteufeln und ihn als Feind anzusehen. Denn innere Antreiber haben durchaus auch positive Seiten.
Wenn es dir mit meinen Tipps gelingt, deinen inneren Antreiber zu zähmen, kann er dir sogar sehr nützlich sein.
Du kannst ihn für dich arbeiten lassen statt gegen dich.
Hast du deinen Mach-schnell-Antreiber unter Kontrolle, kannst du selbst entscheiden, wann du dich beeilst und wann nicht. Es macht dir nichts aus, unter Zeitdruck zu arbeiten. Wenn es sein muss, kannst du auf die Tube drücken. Das ist eine meiner Stärken. Denn ich kenne dieses Schätzchen nur zu gut. Wo andere in Panik geraten, weil der Abgabeschluss näher rückt, da blühe ich auf und kann durch meinen Antreiber Gas geben. Das ist doch wunderbar, oder?!
Du kannst deinen Turboantrieb dann aber eben bei Bedarf ausschalten. Auch mal langsam machen. Und deine Akkus aufladen.
Das ist eine verlockende Vorstellung, oder? Ein Grund mehr, deinem Antreiber mal Manieren beizubringen!
Schreib mir in die Kommentare
- welcher dein Hauptantreiber ist,
- in welchen Situationen dein Mach-schnell-Antreiber besonders zuschlägt und
- welche Strategien du bisher benutzt hast, um einen Gang runterzuschalten.
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Danke für den ausführlichen Artikel!
Ich denke, jede oder fast jede Ehefrau und Mutter kann sich da schnell erkennen.
Die Ratschläge von dir können bestimmt längerfristig helfen…
Danke Dir!!!
Liebe Eva,
sehr gern. Ja, das tun sie auf alle Fälle. Hab es ja selbst erlebt. Am besten ist immer: einen rauspicken und dann loslegen 🙌.
Ganz lieben Gruß zurück, Ulrike
Sehr gute Artikelreihe über die inneren Antreiber. Ich beschäftige mich schon länger mit diesem Thema.Es sind zig Artikel darüber zu finden,so dass man schnell den Überblick verliert.Bei dir ist alles sehr schön kompakt und leicht verständlich geschrieben.Wann kommt der Artikel zum letzten Antreiber ? 🙂
Liebe Nath,
vielen Dank für das Kompliment! Es freut mich sehr, dass dir die Antreiber-Artikel so gut gefallen. Der Artikel zum letzten Antreiber ist für das erste Quartal 2020 geplant. Trag dich sehr gerne hier in meinen Newsletter ein (falls du das noch nicht gemacht hast). Dann verpasst du ihn auf keinen Fall 🙂
Tatsächlich habe ich beim Lesen des Artikels sehr schnell das Gefühl gehabt, meinen Hauptantreiber gefunden zu haben – vielen Dank dafür 🙂
Jetzt möchte ich auch versuchen, mit diesem eine freundschaftlichere Beziehung aufzubauen. Dafür werde ich mir die Themen Multitasking und Kommunikation im Alltag vornehmen.
Der Newsletter liefert immer wieder tolle Impulse, herzlichen Dank dafür 🙂
Lieber Tobias,
es freut mich, dass dir der Artikel weitergeholfen hat und du deinem Antreiber damit auf die Schliche kommen konntest! Super, dass du dir jetzt vorgenommen hast, daran zu arbeiten 🙂
Ich wünsche dir viel Erfolg!