Heute geht es um das Gefühl aller Gefühle, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Schon seit über 2000 Jahren zerbrechen sich Philosophen und Wissenschaftler darüber den Kopf und versuchen, ihm auf die Spur zu kommen. Dem obersten Lebensziel eines Jeden: dem Glück. Jeder wünscht es sich, doch die wenigsten behaupten, es wirklich zu haben. Wie die Überschrift bereits deutlich macht und wie du sicherlich auch schon selbst erlebt hast, ist das mit dem Glück gar nicht so leicht. Selbst wenn du einmal glücklich bist, bist du dennoch nicht dauerhaft zufrieden. Warum ist es also so schwer zu finden und sogar noch schwerer zu halten? Und vor allem: Wie kann dir GENAU DAS gelingen? Ich will versuchen, dir in diesem Post Antworten auf diese Fragen zu geben. Starten will ich mit einer zentralen Frage: Was ist eigentlich Glück? Dazu gibt es viele Auffassungen und viele von ihnen führen dich auf einen Irrweg, der dich dem „falschen“ Glück hinterherjagen lässt. Noch wichtiger ist natürlich die zweite Frage: Wenn es ein „falsches Glück“ gibt, welches ist dann das „richtige Glück“ und woran kannst du es erkennen? Na dann mal los!
Glück ist nicht gleich Glück
Früher standen Tugenden wie Gehorsam oder Fleiß ganz oben auf der deutschen Werteskala. Heute scheint es (unabhängig von der Gesellschaftsschicht, egal ob arm oder reich) eine auffällig breite Übereinstimmung zu geben: Nichts ist wichtiger als Glück. Dementsprechend sind in den letzten Jahrzenten zig Sachbücher, Ratgeber und Anleitungen erschienen, die alle ein gemeinsames Ziel verfolgen: Die Maximierung deines individuellen Glücks. Wenn du den Suchbegriff „Glück“ bei Google eingibst, erhältst du mehr als 114 Millionen Einträge (*krass, oder?!*). Trotz der ungeheuren Menge an Informationen rund um das Thema, besteht weit weniger Einigkeit darüber, was Glück denn eigentlich ist. Die unterschiedlichen Bedeutungen und Auffassungen führen schnell zu einem Aneinander vorbei reden und Missverständnissen. Da du den Begriff auf meinem Blog noch häufig lesen wirst, will ich zu Beginn sicherzustellen, dass wir künftig das Gleiche meinen, wenn wir von Glück sprechen.
Wenn du das Wort Glück im Alltag verwendest, tust du dies meist in zwei sehr unterschiedlichen Bedeutungen: Entweder du sprichst von Glück im Sinne von „Glück haben“ oder von Glück im Sinne von „Glück empfinden“. Analog werden in der heutigen Glücksforschung zwei Glücksarten unterschieden: Das Zufallsglück und das Lebensglück.
Ersteres lässt sich, wie der Name schon sagt, nicht beeinflussen. Glück haben in diesem Sinne meint, dass dir durch einen begünstigenden Zufall, der plötzlich und unerwartet kommt, etwas Positives wiederfährt. Wenn du beispielsweise beim Lotto gewinnst, im Supermarkt an der „schnellsten“ Kasse anstehst oder Geld auf der Straße findest. Derart zufälliges Glück ist jedoch für soulsweet, dich und mich nicht weiter von Bedeutung. Warum? Weil wir es nicht beeinflussen können. Und, weil es weit weniger wichtig ist als das Lebensglück! Mir geht es hier vor allem um dein Lebensglück. Zum Lebensglück gehören Glücksmomente, die du hast, weil du beispielsweise eine für dich wichtige Aufgabe erfolgreich abschließt, dich mit deinen Freunden triffst oder ein unglaublich leckeres Essen genießt. Klar, wir alle wollen solche Glücksmomente, die wir aktiv durch unsere Handlungen herstellen und beeinflussen können, möglichst oft erleben. Die Empfindung, die du in einem solchen Moment hast, würdest du am liebsten konservieren und dauerhaft haben, stimmt´s? Wenn dir das gelingt, dann stellt sich bei dir neben dem Vergnügen, dem Genuss oder der kindlichen Freude eines Glücksmoments eine tiefe positive Grundstimmung, eine dauerhafte Zufriedenheit und das Gefühl eines erfüllten Lebens ein. Genau darum geht es mir auf soulsweet. Auf dem Weg dahin will ich dich unterstützen. Doch wie gelangst du zu solch einem Lebensglück und was solltest du auf dem Weg dahin besser bleiben lassen? Was ist das Glücks-Rezept von Menschen, die von sich selbst sagen können: Ich bin ein durch und durch glücklicher Mensch?
Das Problem der Suche nach dem Glück
Manche Menschen scheinen das Glück gepachtet zu haben. Das Geheimnis, das hinter dauerhaftem Glück steckt, scheint für die einen glasklar und für die anderen unerreichbar: Trotz hartnäckiger und unermüdlicher Suche will es sich einfach nicht finden lassen. Ich kann dir versprechen: Je verbissener und nachhaltiger du nach dem Glück suchst, desto weniger wirst du es finden! Etliche Forscher, darunter die Psychologin June Gruber von der Yale University konnten eindrucksvoll nachweisen, dass das Streben nach dem Glück auch unglücklich machen kann: Je mehr du dich auf die Glückssuche versteifst, desto trauriger bist du, wenn du dieses wichtige Ziel nicht erreichst. Auch Iris MaussMauss, Iris B., Savino, Nicole S. , Anderson, Craig L., Weisbuch, Max, Tamir, Maya, Laudenslager Mark L. The pursuit of happiness can be lonely. & Gruber, Hane, Mauss, Iris B., Tamir, Maxa. A Dark Side of Happiness? How, when and why happiness is not always good. von der Universität in Denver hat einen weiteren Beleg dafür geliefert, dass du es mit der Glückssuche nicht übertreiben solltest: In einer ihrer neuesten Studien ließ sie 206 Freiwillige im Alter von 20 bis 60 Jahren über zwei Wochen Tagebuch führen: Sie sollten die stressigsten Erlebnisse des Tages und die damit verbundenen Empfindungen dokumentieren. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass sich die Menschen, denen Glück am wichtigsten war, auch am einsamsten während der stressigen Phasen fühlten.
Wie ist zu erklären, dass die Suche nach dem Glück einsam macht? Und wie sollst du dein Glück finden, wenn du nicht danach suchst?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich rate dir nicht generell davon ab, nach deinem Glück zu suchen! (Das wäre auch ziemlich schwachsinnig, denn ich habe einen Mordsaufwand betrieben, damit dieser Blog das Licht der Welt erblickt und werde dir ja ganz viele Tipps liefern!) Das Problem liegt nicht in der Glückssuche an sich, sondern in der Gefahr zu einem unerbittlichen Glücksjäger zu werden, der das Glück an den falschen Orten sucht. Lass mich das genauer erklären: Glücksjäger streben nach objektivierbaren Faktoren, die ihnen eindeutig und zweifellos bestätigen, dass sie glücklich sind. Und dadurch binden sie ihr Glück an äußere Faktoren, ohne zu merken, dass sie ihr wahres Glück dort vergeblich suchen.
3 Irrwege ins Glück
Um zu verhindern, dass du deinem Glück an falschen Orten hinterherrennst, stelle ich dir nun die 3 häufigsten Irrwege vor, auf die Glücksjäger sich ganz oft begeben.
1. „Ich bin glücklich, wenn ich bin, was ich tue“
Es ist ganz natürlich, dass du dich wertvoll fühlst, wenn du irgendetwas erfolgreich abgeschlossen hast. Und das ist auch gut so. Trotzdem ist es überaus gefährlich, dich und dein Glück allein über Tätigkeiten wie beispielsweise deine Arbeit zu definieren. Denn was passiert, wenn du das nicht mehr tun kannst, was deinem Leben scheinbar Sinn und Bestimmung gibt? Oder wenn du Misserfolge hast? Ich erlebe das gerade in Coachings von Führungskräften oder Einzelunternehmern immer wieder. Das eigene Glück wird erlebt, solange man Erfolge feiert, den Job gut macht, der beste Einkäufer, Ingenieur oder was weiß ich ist. Bleiben die Erfolge aus, dann kracht das Kartenhaus schnell zusammen. Wenn du dauerhaft glücklich sein willst, dann knüpfe dein Lebensglück nicht an die erfolgreiche Bewältigung einer bestimmten Aufgabe und den Status, den du dadurch erlangst oder die Rolle, die du inne hast.
Wie sich das anfühlen kann, beschreibt Suzanne Frankenfeld in ihrem Artikel Etwas abgebrannt und ziemlich glücklich zurück aus der Stille in beeindruckender Weise.
2. „Ich bin glücklich, wenn ich das bin, was andere über mich denken“
Jeder möchte gemocht und beneidet werden. Es gibt dir das Gefühl, wichtig zu sein und gebraucht zu werden. Mache jedoch nicht den Fehler und lass dies zu der einzigen Möglichkeit werden, dich glücklich zu stimmen und als genügend zu erleben. Denn was, wenn die so sehr gebrauchte Bewunderung und Anerkennung verstummt? Wenn du dauerhaft glücklich sein willst, dann knüpfe es nicht an andere. Dein Lebensglück ist nicht abhängig von den Meinungen und Gedanken Dritter!
3. „Ich bin glücklich, wenn ich das bin, was ich habe“
Ein großes und schnelles Auto, ein bezauberndes Anwesen, einen umwerfenden Partner – wer will das nicht? Besitztümer geben dir ein Gefühl von Kontrolle, Sicherheit und Macht. Sie befriedigen in erster Näherung einen Teil deiner Bedürfnisse – und stimmen dich daher zufrieden. Aber was, wenn das Konto leer ist oder der Partner dich verlässt? Wenn sich deine Glücksgefühle mit deinem Hab und Gut in Luft auflösen, wird dir klar: Wenn du dauerhaft glücklich sein willst, dann knüpfe es nicht an dein Vermögen und deine Eigentümer. Dein Lebensglück ist nicht abhängig von Wohlstand. Das belegen Studien immer wieder eindrücklich. (Und ja, wer unterhalb der Armutsgrenze lebt, der profitiert natürlich von materiellen Dingen. Aber das Glücksempfinden steigt keineswegs mit anwachsendem Wohlstand. Irgendwann kommt da nichts mehr dazu. Im Gegenteil.)
Was haben diese 3 Irrwege zum Glück gemeinsam?
Der Nährboden, auf dem das Glück dieser Glücksjäger wachsen soll, ist nicht stabil. Die Dinge sind vergänglich und Misserfolge hängen wie ein Damoklesschwert über jedem Glücksjäger. Das verhindert das Genießen und die Freude über das, was er oder sie hat und die unterschwellig permanent vorhandene Bedrohung (*was, wenn ich es verliere?*), trägt in den meisten Fällen dazu bei, nie wirklich beim Glück anzukommen, selbst wenn es momentan gut läuft. Wie gut, dass du jederzeit abbiegen und einen vierten Weg einschlagen kannst!
Der 4. und „richtige“ Weg: Mit mehr Selbst(er)kenntnis zum Glück
Wenn du in diesem Artikel auf ein Universalrezept zum Glück gehofft hast, muss ich dich leider enttäuschen. Gäbe es ein geheimes Mittel, das dir in Nullkommanichts Glück induziert, wäre die Suche nach dem Glück kein so großes Rätsel. Glück ist eben nichts, was du dir kaufen oder ich dir, verpackt in einer kleinen Kiste, schenken kann. Aber ich kann dir auch versichern, dass es keine gollumähnliche Gestalt ist, die an verborgenen Plätzen der Erde lebt und über deine Versuche, es zu fangen, lacht. Genauso ist es keine Sache, die frei auswählt, bei welcher Person, an welchem Ort oder in welcher Zeit es sich niederlässt. Der Grund dafür, dass du das Glück wohl nie richtig finden wirst, ist der, dass du es gar nicht findest kannst. Um es zu haben, musst du es selbst kreieren. Glück wird erschaffen. Von dir. Von mir.
Ich denke es ist einleuchtend, dass, wenn du etwas schöpferisch gestalten willst, du zuerst einmal eine Vorstellung davon haben solltest, was dir da eigentlich vorschwebt. Nur wenn du weißt, was Glück für dich ist, kannst du es auch erkennen. Dann kannst du stehenbleiben, innhalten in dem Moment, in dem es sich auf deiner Schulter niederlässt. Und es dauerhaft bei dir einziehen lassen. Höre also auf, dein Glück bei anderen Personen oder an anderen Orten zu vermuten. Die wirkliche Suche nach dem wahren Glück beginnt und endet in dir selbst!Auf all den zielführenden Wege zu deinem Glück kommst du deshalb an einer zentralen Frage nicht vorbei: Wer bin ich? Die Suche zu deinem Glück ist in Wahrheit die Suche nach dir selbst. Diese Arbeit kann ich dir nicht abnehmen. Aber ich werde dich mit soulsweet auf dem vielleicht langen und manchmal anstrengenden Weg zu deinem echten, dauerhaften Glück bestmöglich unterstützen.
Bestimmt kennst du „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ von François Lelord“, in dem der fiktive Psychiater Hector versucht, dem wahren Glück auf die Spur zu kommen. Auf seiner Reise sammelt er dreiundzwanzig Erkenntnisse über das Glück. Meine Top 6 Lektionen aus dem Buch, die sich auch gut mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und lebenspraktischen Erfahrungen decken, sind diese hier:
#7. Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.
#8. Glück ist, mit den Menschen zusammen zu sein, die man liebt.
#10. Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.
#13. Glück ist, wenn man spürt, dass man den anderen nützlich ist.
#15. Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.
#20. Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.
Und nun, leg los mit mir. Mach dich auf die Reise nach deinem persönlichen Glück. Für mich hast du dann ein dauerhaft erfülltes Leben, wenn du viele positive Emotionen wie beispielsweise Dankbarkeit und Liebe erfährst, wenn du über genügend Ressourcen verfügst, um auch schwierige Zeiten erfolgreich zu meistern, wenn du in Einklang mit deinen inneren Werten lebst, deine Ziele angehst und verwirklichst – kurzum: Ein Leben führst, das du alles in allem magst und dich mit Freude und Stolz erfüllt.
Und nun bist du an der Reihe. Schreib mir in die Kommentare: Was bedeutet Glück für dich? Wann bist du glücklich? Und was macht es dir im Moment schwer, so glücklich zu sein, wie du es gern wärst???
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Glück bedeutet für mich, wenn ich frei lachen kann, sei es über mich selber oder der Tatsache, dass eine Person aus meinem Umfeld mich dazu gebracht hat. Glück bedeutet für mich wenn ich so sein kann wie ich nun Mal bin bei genau der Person die dass Schicksal zu mir gebracht hat und die mich in all meinen Phasen sei es fröhlichen als auch deprimierenden Phasen erträgt ( mein Freund). Glück bedeutet für mich dass ich im Grunde alles habe und jeden Tag von neu aufwachen darf um meine persönliche Geschichte zu schreiben. Glück bedeutet für mich wenn jeder Tag auf seine Art und Weise besonders ist.
Liebe Jessica,
tausend Dank für deine schönen Worte, sie haben mir ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert 🙂
Das ist eine wunderbare Beschreibung und ich wünsche dir von Herzen, dass du noch ganz viele dieser Glücksmomente erlebst und – wenn sie kommen – in vollen Zügen genießt.
Viele Grüße
Ulrike