Entscheidungen prägen unseren gesamten Alltag. Tagtäglich müssen wir entscheiden, wann wir den Wecker stellen, was wir anziehen oder welchen Bus wir nehmen. Sehr oft treffen wir diese Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“. Die machen keine Probleme. Aber dann gibt es da noch eine ganz andere Kategorie von Entscheidungen. Die Entscheidungen, die sich so schwierig anfühlen, dass wir am Ende gar nichts entscheiden – und doch unglücklich damit sind. Ganz schön oft sitzt du in solchen Momenten in einer Zwickmühle fest.
In diesem Artikel will ich dir zeigen, wann du erkennst, dass du in einer Zwickmühle steckst, wie du mit den unguten Gefühlen umgehst, die sie mit sich bringt und was dir hilft, solche schwierige Entscheidungen treffen zu können. Und zwar leichter und müheloser.
Die Qual der Wahl
Unser ganzes Leben ist geprägt von Entscheidungen. Ziehe ich jetzt die blauen oder die schwarzen Socken an? Nehme ich heute den Bus oder lieber mal das Fahrrad? Soll ich bei meinem Partner bleiben oder mich trennen? Ist der Job das richtige für mich oder nicht?
Die meisten Entscheidungen, die wir in unserem Alltag treffen, können wir sehr leicht treffen und sie beschäftigen uns nicht lange.
Wenn du dich zum Beispiel am Frühstückstisch entscheiden musst, ob du lieber die Banane oder den Apfel aus dem Obstkorb nehmen sollst, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dich für den Apfel entscheidest. Entweder bist du ein „Gewohnheitstier“ und isst jeden Morgen einen Apfel. Dann stellt sich eigentlich gar nicht mehr die Frage, ob Banane oder Apfel. Die Frage ist durch den Aufbau einer Gewohnheit bereits entschieden.
Ohne ein solches Frühstücksritual lässt du dich vielleicht von deinem Bauchgefühl leiten („Ich mag Äpfel eh viel lieber als Bananen, dann ess‘ ich doch lieber den Apfel.“). Deine Emotionen sind dabei sehr hilfreich. Sie zeigen dir intuitiv, was für dich das beste Ergebnis bringt, ohne, dass du groß drüber nachdenken musst. Das erspart dir viel Nachdenken (was bekanntermaßen gerade am frühen Morgen sehr hilfreich sein J). Oder aber du entscheidest dich mit deinem Verstand („Der Apfel ist schon langsam schrumpelig, da sollte ich vielleicht besser den Apfel essen.“).
Um Entscheidungen dieser Art soll es hier nicht gehen, denn sie zu treffen passiert schon ganz automatisch. Ganz anders sieht das schon bei schwierigen Entscheidungen aus: sie können dich regelrecht gefangen halten.
Der Kampf mit dir selbst
Nehmen wir doch mal ein klassisches Beispiel. Seit ein paar Monaten läuft es in deiner Beziehung nicht mehr so gut. Du fühlst dich nicht mehr so aufgehoben und wohl wie vorher. Die Distanz, die ihr zueinander aufgebaut habt, lässt sich nicht so einfach wieder auflösen. Nun stehst du vor der schwierigen Entscheidung. Soll ich bei meinem Partner bleiben oder wäre es besser, ihn zu verlassen, mit allen Konsequenzen, die das Ganze mit sich bringt?
Du wirst vermutlich sehr deutlich die verschiedenen „Stimmen“ in die spüren und hören: Auf der einen Seite habt ihr schon so viel durchgemacht in den ganzen Jahren. Ihr hattet so schöne Zeiten. Vielleicht lässt sich daran wieder anknüpfen, auch wenn du jetzt gerade noch nicht weiß, wie? Und was soll erst mit den Kindern passieren, wenn ihr nicht mehr zusammen seid? Das kannst du ihnen doch nicht antun. Auf der anderen Seite ist dir aber auch klar, dass es dich auf Dauer unglücklich machen würde, bei deinem Partner zu bleiben. Ihr habt euch auseinandergelebt und du siehst eigentlich keine Möglichkeit mehr, sich in irgendeiner Form wieder anzunähern, denn du hast schon so viel verschiedenes probiert und nichts hat gefruchtet.
Zwei Herzen in einer Brust
Dieses Beispiel ist leicht austauschbar gegen andere schwierige Situationen. Zum Beispiel die Frage, ob du in deinem Job bleiben oder aufbrechen solltest zu neuen Ufern. Oder ob du deiner Freundin sagst, dass sich eure Freundschaft für dich nicht mehr länger als eine solche anfühlt.
Schwierige Entscheidungen bedeutet per se, dass du die „zwei Herzen in deiner Brust“ fühlst, die gegeneinander anschlagen und dich die ganze Zeit hin- und herpendeln lassen zwischen den Vor- und Nachteilen, die die verschiedenen Entscheidungen mit sich bringen können. Du bist ambivalent.
Ambivalenz meint das Nebeneinander von gegensätzlichen Gefühlen, Gedanken und Beurteilungen. Das heißt also, dass es keine Eindeutigkeit gibt. Die Konsequenz ist oft das Gefühl einer inneren Spannung oder der Zerrissenheit. Ambivalenz ist per se nichts problematisch. Sie gehört zum Leben dazu und ist Ausdruck verschiedener Gefühle, Bedürfnisse und Werte in dir, die sich nicht auf einen Blick und einfach „übereinanderlegen“ lassen.
Wenn du eine schwierige Entscheidung treffen musst, ist das Zweifeln und das Abwägen zwischen den Ausgängen dieser Entscheidungen also vollkommen normal. Im besten Fall beschäftigst du dich mit den verschiedenen Optionen anstelle dich vor lauter Angst gar nicht weiter mit den Möglichkeiten zu auseinanderzusetzen.
Um einer Antwort näher zu kommen, hilft dir der Einsatz von Entscheidungsmethoden. Im besten Fall verschaffst du dir so mehr Klarheit über beide Seiten und kannst deine Ambivalenz zu einer dir passend erscheinenden Seite auflösen.
Das kann zum Beispiel für den Start eine simple Pro- und Contra-Liste sein. Die du später um eine Bewertung der Optionen erweiterst, um zu einem Ergebnis zu kommen. Oder du wählst stärker intuitive Entscheidungsoptionen. Ralf Senftleben stellt in seinem Artikel verschiedene solcher Methoden vor und Andrea Windolph beschreibt die aus meiner Sicht sehr hilfreiche Nutzwertanalyse.
Die Kraft des Zweifelns
Wenn das Männchen auf deiner Schulter seine Bedenken sehr klar äußert, dann hat das vielleicht auch einen guten Grund. Zweifel sind nicht zwangsweise etwas Schlechtes. Was wäre denn, wenn du deine Zweifel nicht ins Negative ziehst?
Möglicherweise zeigen dir deine Zweifel auch an, dass die Zeit „noch nicht reif“ ist für eine Entscheidung. Vielleicht brauchst du noch weitere Erfahrungen oder Informationen.
Lass uns auf das Beispiel zurückkommen. Wenn ich zweifele, ob ich mich trennen soll oder nicht, weil ich ein ungutes Gefühl verspüre, dann ist der Zweifel zunächst etwas hilfreiches. Er zeigt mir, dass ich vielleicht Informationen brauche wie zum Beispiel:
- Wie könnte das finanziell überhaupt gehen als Alleinerziehende?
- Was braucht ein Kind, dessen Eltern sich getrennt haben, damit es sich gut entwickeln kann?
- Welche Methoden helfen, um eine angekratzte Beziehung zu kitten?
Vielleicht geht es aber auch um bestimmte Erfahrungen oder Selbstklärungen wie zum Beispiel ein gemeinsamer Urlaub, das Prüfen, wie es sich entwickelt nachdem ihr darüber gesprochen habt, dass es jetzt nicht super läuft, eine gemeinsame Paartherapie oder was weiß ich.
Deine Zweifel können dir dabei helfen, einmal inne zu halten und zu überlegen, warum du überhaupt zweifelst. Vielleicht bist du einfach noch nicht bereit für eine Entscheidung- und das ist auch okay so. Du brauchst vielleicht noch ein bisschen Zeit, um darüber nachzudenken, damit die Entscheidung reift. Diese Zeit kannst du nutzen, um entscheidungsrelevante Dinge zusammenzutragen und für dich zu klären.
Entscheidung zwischen Pest und Cholera
Und nun lass uns dahin schauen, wo es wirklich schmerzt. Meine Erfahrung ist, dass es auch Entscheidungen gibt, an denen du wirklich nicht weiterkommst. Bei jedem Lösungsansatz, den du dir überlegst, folgt ein inneres „Ja, aber …“ oder ein gefühltes „Das geht nicht, weil …“. Jede Pro- und Contra-Liste führt unter dem Strich zu einem 50:50-Ergebnis.
Wo du das Gefühl hast, du hast alle Optionen im Kopf bis zum Ende durchgedacht und mit dem Bauch durchgefühlt. Und egal, welche Entscheidung du treffen würdest, es fühlt sich immer an wie ein riesengroßer Misthaufen. Du pendelst permanent hin und her zwischen den Optionen und kannst dich nicht entscheiden, weil es sich anfühlt wie die Wahl zwischen Pest und Cholera. Keine der Entscheidungen ist befriedigend, aber dir ist eben auch klar, dass alles nicht unter einen Hut zu bringen ist und dass keine Entscheidung treffen auch keine Lösung ist.
Nimm die Beziehungskiste: In einem Gespräch mit deiner Freundin kommst du zu dem Schluss, dass du den Kindern eine Trennung einfach nicht antun willst. Du zeigst dich bemüht, aber deine Bemühungen fruchten nicht wie erhofft. Nach einer Woche fängt das Männchen auf deiner Schulter wieder an, seinen Mund aufzumachen und zu zweifeln: das macht doch alles keinen Sinn mehr, du weißt doch, dass er dich auf Dauer einfach nicht mehr glücklich machen kann. Was folgt ist ein Erschöpfungszustand. Du merkst, dass alles Abstrampeln und Kämpfen nichts hilft und schon fängt es wieder an, dass du merkst, dass du alles kleinredest und dir sagst, dass das doch alles gar nicht so schlimm ist und ihr das schon irgendwie wieder hingebogen bekommt. Daran glaubst du aber auch nicht wirklich.
Dieses „sich gefangen fühlen“ bedeutet, dass du dich vermutlich in einem Dilemma, in einer Zwickmühle, befindest.
Du kennst das vom Mühlespiel. Es ist eine Situation, in der du vollkommen gefangen bist. Du kannst machen, was du willst, der Gegner hat seine Steinchen so positioniert, dass du zwangsläufig deine Mühlesteine verlierst.
Gefangen zwischen dem Strampeln, Kämpfen, Resignieren und Verzweifeln
Wenn du in einer Zwickmühle feststeckst, merkst du das leicht, weil du in immer währender Abfolge einen Kreislauf erlebst: Du schwankst zwischen dem Gefühl des Kämpfens und Strampelns („Ich muss eine Lösung finden, damit es wieder gut läuft“, „Wie müssen dringend reden über …“, „Ich probiere jetzt xy“), der Resignation („Es hat so alles keinen Sinn mehr“, „Ich kann nicht mehr“) dem Versuch, die Entscheidung zu vermeiden (z.B. indem du dich versuchst, selbst zu beruhigen a la „So schlimm ist die Beziehung ja nun auch nicht. Andere Frauen erzählen noch ganz anderes.“) und dem Gefühl der Verzweiflung („Es wird sich nie ändern“, „Egal was ich mache, ich verliere und das fühlt sich einfach nur schrecklich an“).
Weil sich Verzweiflung schlimm anfühlt und du die Zerrissenheit kaum aushalten kannst, steigst du mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder ein, strampelst und es geht munter weiter. (Diesen Kreislauf hat Bernd Schmid übrigens in den 1980iger Jahren beschrieben.)
Wenn du diese Dynamik bei dir erkennst, ist das ein elementarer Schritt. Bisher hast du nämlich immer gedacht, dass du dein Problem klassisch lösen kannst. Ein Dilemma ist aber nicht lösbar. Wenn du mit klassischen Entscheidungsmethoden versuchst, aus einem Dilemma zu kommen, wird das nicht funktionieren. Daran bist du nicht schuld. Es liegt in der Natur der Sache.
Einen ersten Ausweg aus der Zwickmühle hast du bereits gefunden, wenn du akzeptierst, dass Verzweiflung gerade angemessen ist. Dass sie emotionaler Ausdruck davon ist, dass du in einem ersten Schritt keine gute Lösung finden wirst. Und das ist schwer. Schwer auszuhalten und zu ertragen. Und wenn ich das hier schreibe, dann meine ich nicht, dass du dich in die Opferrolle begibst und nun nichts mehr tust. Nein, ich meine, dass du anerkennst, dass diese Verzweiflung dir sagt, dass du vollkommen andere Entscheidungswege benötigst, wenn du hier einen Schritt weiterkommen willst.
Dein Ausweg aus der Zwickmühle: bewusst entscheiden
Das Problem ist, dass wir Menschen immer versuchen, eine objektiv richtige Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, hinter der wir voll („zu 100%“) stehen können und sagen: „Das ist die einzig richtige und logische Entscheidung“.
Diesen Zustand wirst du in einer Zwickmühlensituation aber NIE erreichen.
Du wirst keinen Moment erleben, in dem du aus vollem Herzen sagst (ohne ein inneres „ja, aber…“ zu spüren): „Ich trenne mich.“ oder „Ich bleibe und das ist gut so.“. Du musst akzeptieren, dass dieses innere Gerangel nicht aufhören wird. Auch nicht, wenn du noch so viele Pro- und Contra-Listen schreibst. Denn es ist Ausdruck von verschiedenen Werten, die dir wichtig sind und Zielen, die du verfolgen und erreichen möchtest.
Raus aus der Zwickmühle kommst du erst, wenn du akzeptierst, dass es darum geht, eine persönlich verantwortete Entscheidung zu treffen.
Egal, ob du dich am Ende dafür entscheidest, bei deinem Partner zu bleiben und die Beziehung fortzuführen oder aber die Entscheidung triffst, zu gehen, du allein trägst die Verantwortung und auch das Risiko. Wir alle versuchen durch die ganzen Entscheidungsmethoden diese Verantwortung ein Stück weit wegzuschieben. Wir können dann am Ende sagen: „Es ist doch ganz klar. So musste ich handeln!“.
Wenn du eine solche Entscheidung zu treffen hast, dann bist du immer in einer angreifbaren Position. Deine Kinder können dich später fragen: „Mami, warum hast du dich nicht getrennt? Wir haben immer den Streit mitbekommen und dass du unglücklich warst und die schlechte Stimmung.“. Oder aber auch „Mami, warum hast du dich getrennt? Immer mussten wir zwischen dir und Papa hin- und herziehen und hatten nie das Gefühl, irgendwo wirklich zu Hause zu sein.“ Du selbst kannst, je nach weiterem Verlauf deines Lebens, Vorwürfe machen, du hättest dich falsch entschieden oder auch dein Umfeld.
Mit diesen 2 Fragen kommst du einen Schritt nach vorn
- Wie viel Prozent in mir müssten der Meinung sein, dass x eine gute Idee ist?
Wenn du davon ausgehst, dass in einer Zwickmühlensituation niemals 100% von dir von einer Entscheidung überzeugt sein werden, dann frag dich, ab wann du dich entscheidungsfähig fühlst.
- Welchen Preis will ich (nicht) zahlen?
Du bist deswegen entscheidungsunfähig, weil du versuchst, eine Lösung zu finden, die dich am Ende nichts kostet. Bei der Beziehungsfrage könnte das beispielsweise sein: Keiner soll sauer auf dich sein (weder deine Kinder, noch dein Umfeld, noch du selbst), du möchtest auch nicht unglücklich in einer Beziehung sein, die eine reine WG ist, du willst nicht die Angst vor finanzieller Unsicherheit tragen oder die Sorge, ob es nicht noch etwas Besseres für dich gegeben hätte im Leben.
Natürlich wäre es das allerschönste, wenn es eine solche Lösung gäbe. Andererseits kannst du dich fragen, für wie realistisch du es selbst hältst, dass du in deiner jetzigen Situation wirklich eine Lösung ohne einen solchen Preis findest? Vermutlich wirst du feststellen, dass das sehr unwahrscheinlich ist.
Wenn du nun weiterkommen willst, dann finde für dich heraus, welches Risiko du keinesfalls aushalten möchtest oder auch, welches Risiko du aushalten müsstest, welchen Preis du zahlen müsstest, damit du (wieder) entscheidungs- und handlungsfähig wirst und aufhörst, dich weiter im Kreis zu drehen.
Befrei dich aus dem Netz deiner Annahmen
Ein Dilemma, das bedeutet vor allem und in erster Linie, gefangen zu sein im Netz der Handlungsalternativen. Keine davon geht, aber das geht auch nicht.
Deswegen ist es unerlässlich, dass du selbst für dich eine Inventur deiner Grundannahmen machst. Denn deren Kombination führt dich in aller Regel in die Sackgasse. Diese Grundannahmen, das sind Glaubenssätze und Ansprüche („so muss ich sein, wenn ich ein wertvoller Mensch sein will“), Ausdruck von Werten („dies oder jenes ist mir so wichtig, dass nichts daran vorbei geht“) oder Erfahrungen, die du gesammelt hast („das oder jenes versuchen kann ich gleich sein lassen – das bringt nichts“).
Hast du einmal über das Netz aus deinen Grundannahmen nachgedacht, die dich in der Summe gefangen halten in der Alternativlosigkeit?
Nimm wieder unser Beziehungsbeispiel: Vielleicht gibt es bei dir Vorstellungen wie…
- Meine Kinder werden doch nur glücklich sein, wenn sie mit Mama und Papa gleichzeitig aufwachsen.
- Ich schaffe das doch gar nicht, alleine auf eigenen Beinen zu stehen, nach so langer Zeit.
- Ohne finanzielle Sicherheit kann ich nicht leben.
- Wenn ich mich trenne, kommt vielleicht keine neue Liebe daher.
- Ohne einen Partner ist das Leben nicht lebenswert.
- Eine Paarbeziehung, in der es nicht leidenschaftlich zugeht, ist keine gute Paarbeziehung.
- Wenn er mich liebt, würde er mich verstehen.
- Wenn ich ihn wirklich liebe, könnte ich nachsichtiger sein.
- Zuverlässige Menschen lassen niemanden im Stich.
- Wer sich seiner Verantwortung entzieht, ist schwach.
Das sind Beispiele.
Geh auf Spurensuche
Geh auf Spurensuche nach deinen handlungsleitenden Glaubenssätzen, Werten und Erfahrungen. Beobachte dich genau über eine Zeit und schreib dir das auf.
Dann schau mal, wie sie zusammenhängen und wie sich das im Gesamtbild für dich darstellt.
Meine Erfahrung aus Coachings zu schweren Entscheidungsprozessen ist: Wenn all die Annahmen stimmen, wenn alles gilt, was der Coachee glaubt und denkt, dann wird eine Entscheidung nie zustande kommen können. Dann wird sich kein Ausweg zeigen aus dem verwobenen Kuddelmuddel.
Prüfe also: Welche dieser Annahmen bist du am ehesten bereit, in Frage zu stellen?
Was mir in diesem Zusammenhang wichtig ist: Natürlich haben alle diese Annahmen eine Berechtigung und sie stimmen gefühlt alle für dich. Ist ja klar, sonst hättest du diese Annahmen erst gar nicht. Dennoch wirst du ohne das Hinterfragen einer Lösung nicht näher kommen.
Im Beispiel der unglücklichen Beziehung könnte das zum Beispiel das Szenario sein, dass die Kinder immer Mama und Papa gleichzeitig brauchen, um glücklich zu sein. Oder deine Annahme, dass du ohne finanzielle Sicherheit nicht leben kannst oder aber auch, dass eine funktionierende Paarbeziehung nur auf diese oder jene Weise stattfinden kann…
Was auch immer es bei dir ist, dadurch wird sich das Wollknäuel aus miteinander verknoteten Annahmen entwirren.
Schwierige Entscheidungen treffen und selbst gut für sich sorgen
Wenn ich auf meine persönlichen Zwickmühlensituationen der Vergangenheit schaue, dann hatte meine gefühlte Ohnmacht viel damit zu tun, dass ich niemanden enttäuschen wollte. Manchmal mich selbst nicht (in meinen vollkommen überhöhten Ansprüchen an mich selbst), manchmal auch andere, die mich ihre Enttäuschung auch haben spüren lassen. Dieses Risiko hier oder da einzugehen (und die Bereitschaft, den damit verbundenen Preis zu bezahlen) hat mich persönlich reifen lassen.
Durch die oben genannten Schritte kannst du dich einer persönlich verantworteten Entscheidung auch in schwierigen und vielleicht sogar dilemmatischen Situationen nähern.
Gleichzeitig gilt: Es fühlt sich nicht nur gut an. Es gilt viel auszuhalten, wenn du die Bereitschaft übernimmst, eine solche Entscheidung zu treffen.
Bei einer Trennung beispielsweise musst du dich schon im Vorhinein darauf einstellen, dass du Menschen enttäuschst, vielleicht nicht nur deinen Partner, sondern auch einige seiner oder deiner Freunde, eure Kinder und auch dich, weil du dich von deinem ursprünglichen Lebensentwurf verabschieden musst. Oder wenn du bleibst, dann wirst du immer wieder Momente haben, in denen du vielleicht etwas nicht bekommst, was du dir wünschst und auch hier gilt es vielleicht, irgendwelche alten Bilder und Erwartungen hinter dir zu lassen.
Begegne dir selbst deswegen mit Selbstmitgefühl. Fühle in dich hinein und überlege dir, wie du dich selbst gut versorgen kannst, was du brauchst und was dir helfen kann, mit diesen Gefühlen einen guten Umgang zu finden.
Deine Meinung ist gefragt
Ich hoffe sehr, dass dieser Artikel dir dabei helfen konnte, besser mit schwierigen Entscheidungen umzugehen. Vielleicht steckst du ja gerade in genau so einer Zwickmühlensituation und kannst einige dieser Tipps für dich nutzen. Lass gern einen Kommentar hier: Was sind Zwickmühlensituationen, die du aus deinem Leben kennst? Was hat dir geholfen?
PS: Sharing is caring: Wenn dir der Artikel gefallen und geholfen hat, teile ihn jetzt mit deinen Liebsten und mit allen Menschen, denen das Wissen auch weiterhelfen kann. Dankeschön!
PPS: Wenn dich das Thema Zwickmühlen vor allem im beruflichen Alltag interessiert, dann kann ich dir mein neu erschienenes Buch „Wege aus beruflichen Zwickmühlen. Navigieren im Dilemma“* empfehlen, das ich gemeinsam mit meiner lieben Kollegin Julia Zwack verfasst habe. In diesem Büchlein haben wir unsere jahrelangen praktischen Erfahrungen verarbeitet, aber auch die Ergebnisse aus einem Praxisforschungsprojekt. Ganz wichtig, wenn du mit dem Gedanken spielst, es zu kaufen: Es enthält vor allem Gedankenfutter für Menschen, die in beruflichen Dilemmasituationen sind und Coaches, die diese Menschen beraten.[vc_separator]*Hinweis: Meine Empfehlungen enthalten teilweise Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link ein Produkt kaufst, erhalte ich eine geringe Provision (natürlich ohne Mehrkosten für dich). Diese Links sind mit einem * gekennzeichnet. Ich werde nicht von Unternehmen dafür bezahlt, Affiliate-Links einzubinden und du kannst dir sicher sein, dass ich nie etwas empfehlen würde, wovon ich nicht 100% überzeugt bin.
Der Artikel ist echt gut geschrieben, ich finde mich echt wieder im beschriebenen Dilemma…bleibe ich so quäle ich uns und mich und werde immer das Gefühl von zwei Leben in meiner Brust haben, wir sind zu verschieden und das kann nie klappen. Gehe ich so fehlt mir der Partner, bin alleine, denke ich nur an die positiven Momente der alten Beziehung…die aber immer weniger wurden. Wie oft im Leben denkt man wenn man geht nur an die alten schönen Momente die aber nicht mehr wiederkommen. Ich werde den Artikel noch einmal lesen, noch mehrmals. Um mir klar zu werden die Verantwortung für die zwingend notwendige Entscheidung zu treffen. Ich danke dir, liebe Grüße Stephan
Hallo Stephan,
danke für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass er dir in einer sicher sehr schwierigen und emotionalen Situation etwas zum Nachdenken beschert und dir vielleicht eine Orientierung geben kann, wenn du die Entscheidung treffen willst. Dafür alles Liebe, Ulrike
Du hast völlig recht die Verzweiflung ist angebracht das muss ich wohl so akzeptieren.
Meine Liebe, die mir genommen wurde ist mein Schicksal in mehreren aufeinanderfolgenden Schicksalsschlägen
es hat mich unters Existenzminimum gerissen und ich habe bei der Haushaltsauflösung die wichtigsten Sachen mit genommen in eine neue kleine schöne einsame Wohnung, die ich mir alleine nicht mal mehr leisten kann, da mich das in diese Lage gebracht hat dessen Ausgang ich noch nicht kenne. Das wichtigste warum ich noch da bin ist meine Tochter und Enkel .
Aber nur Mut
es kommt alles gut
irgendwie irgendwo irgendwann
Liebe Annegret,
es tut mir sehr leid zu hören, dass du gerade eine so schwierige Phase durchlebst. Was du beschreibst, hört sich sehr herausfordernd an und ich hoffe, dass du diese Zeit mit Resilienz, innerer Ruhe und der Zuversicht meistern wirst, dass bald wieder leichtere und glücklichere Phasen auf dich warten. Dass du trotz allem positiv bleibst und dich auf das Gute in deinem Leben (deine Tochter und Enkel) konzentrierst, zeigt, wie stark du bist und es freut mich umso mehr, dass mein Artikel dir noch zusätzlich etwas Kraft und Mut schenken konnte.
Ganz liebe Grüße
Ulrike
Ich habe mich vor 2 Jahren von meinem Mann getrennt, aufgrund eines anderen.
Dieser hat ein Eigenheim und irgendwann stand die Frage im Raum, ob die Kinder und ich zu ihm ziehen.
Ich habe lange mit mir gehadert.
Auch die Entscheidung, meinen Mann zu verlassen- meinen Kindern die Familie nehmen- hat mich verzweifeln lassen…
Auch von außen bekommt man viele Vorwürfe gemacht.
Doch irgendwann kommt man an den Punkt, wo man sich selbst bewusst fragt: „Will ICH das so?“ „Möchte ich mein Leben so lebe , nur weil ich Kinder habe und ihn geheiratet hab?“
Und ich habe für mich entschieden: „Nein!“
Auch wenn das egoistisch klingt, aber ich denke, nur weil man Kinder hat und diese Verpflichtung eingegangen ist, heißt es nicht, das man die auf Biegen und brechen durchziehen muss.
Das ganze ist, wie gesagt, 2 Jahre her. Ende der Woche ziehen meine Kinder und ich zu meinem Lebensgefährten. Und wir sind alle 3 froh darüber. Es wird Zeit. Zeit, das wieder Ruhe einkehrt- für die Kinder und mich.
Wir freuen uns darauf und sind sehr gespannt.
Ich bereue meine Entscheidung in keinster Weise! Egal was jemand zu mir sagt. Und später wenn meine Kinder groß sind, werde ich es ihnen erklären.
Ich fühl mich freier- irgendwie vollkommen. Als hätte ich die ganze Zeit die Luft angehalten und könnte erst jetzt richtig atmen. Und genau DAS ist es was zählt. Man muss atmen können.
Liebe Claudia,
danke für deinen Kommentar und von mir wirklich viel Respekt für deine Entscheidung und den Mut, den es sicher gebraucht hat, dazu zu stehen. Ich freue mich sehr, dass du nach einer langen Zeit des Ringens zu dieser Entscheidung gekommen bist. Ich halte das nullkommanull für egoistisch und denke, es ist sehr viel wichtiger, regelmäßig zu reflektieren, ob der Kurs, den man mal eingeschlagen hat, noch stimmt. Ich stimme dir sehr zu: Es kann doch sein, dass man in bester Absicht in eine bestimmte Richtung lossegelt – hin zu einem bestimmten Ziel. Weiter diesen Kurs zu halten, obwohl es nur Donner, Blitz und Hagel gibt, scheint mir nicht besonders klug. Frei atmen können und das Gefühl haben, es kommt wieder etwas in guter Weise in Bewegung statt eng und starr zu sein – darum geht es! Wie sage ich so schön: Create your bright side of life! Alles Liebe für dich, Ulrike
Hallo,
Dieser Artikel hat mir sehr geholfen, und ich bin echt stolz auf mich, dass ich das was dort geschrieben steht, sogar zuvor schon alleine geschafft habe.
Somit hat es mir gezeigt, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Vielen Dank.
Diana
Liebe Diana,
das freut mich sehr und ich spüre gerade so richtig Fremdstolz, dass du in einer offenbar schwierigen Situation eine für dich stimmige Entscheidung getroffen hast. Darin liegt die Tür zur Freiheit und zur Zufriedenheit <3.
Sehr sehr treffend beschrieben. Leider bringt es mich aus meinem Kreislauf nicht heraus. Obwohl das alles sehr einleuchtend ist. Toller Artikel
Liebe Michaela,
vielen Dank für das Kompliment. Es freut mich, dass dir der Artikel einleuchtet, das ist ja schon viel wert 🙂
Natürlich ist es immer schwierig, in einem Dilemma zu stecken. Jede Entscheidung hat auch ihren Preis. Ich wünsche dir, dass du es irgendwann trotzdem schaffst, die bestmögliche Entscheidung für dich zu treffen. Auch wenn es nicht DIE perfekte Lösung gibt.
Alles Liebe für dich!
Genau das, was ich jetzt brauche. Vielen lieben Dank für diesen super Artikel…
Entscheidungen sind mir schon immer schwer gefallen. Aus Angst,jmd zu verletzen. Und doch habe ich mich meistens für mein Leben entschieden. Es war dann nicht leicht, aber das war ich.
Momentan stecke ich in einem Dilemma. Mein Partner und ich sind seit 5 Jahren in einer Wochenendbeziehung glücklich (gewesen). Wir haben sehr viel miteinander erlebt. Auch sind wir geschäftlich zusammen gekommen.
Nun ist es so, dass ich für mich gemerkt habe, dass ich mich immer weniger um mich gekümmert habe und -um in seiner Nähe zu sein- meine Wünsche vernachlässigt habe. Er geht in seinem Unternehmen völlig auf und bemüht sich Zeit für uns zu finden. Ich arbeite noch Vollzeit, bin im Sommer nebenberuflich tätig und dann noch in unserem / seinem Unternehmen. Es nimmt mir die Luft zum Atmen und ich fühle mich nicht mehr wohl. Ich habe selbst schon über eine Auszeit nachgedacht, jedoch habe ich Angst, ihn zu verlieren. Im tiefsten Herzen habe ich das Gefühl, dass wir uns noch lieben.
Jedenfalls wuchs meine Unzufriedenheit ins unermessliche, ich hatte nur noch schlechte Laune und so geschah es, dass er die Reißleine zog.
Jetzt befinde ich mich in der Schwebe und fühle mich mies.
Da ich aber selbst weiß, dass dies eine Summe aus allem ist, würde ICH gerne das Gespräch mit ihm suchen mit den richtigen Worten um es nicht ganz zu beenden.
Entscheidung mit Hintertür,
kann so was funktionieren?
Herzliche Grüße, Katja
Liebe Katja,
es freut mich sehr, dass du für dich etwas aus dem Artikel mitnehmen konntest. Natürlich bist du mit dem Thema, andere nicht verletzen zu wollen, in guter Gesellschaft. Gerade für uns Frauen ist das ja häufig nicht so einfach. Ich danke dir für deine Offenheit in Bezug auf deine aktuelle Lage. Was du schilderst, klingt für mich nach einer sehr herausfordernden Situation. Ich hoffe, du verstehst, dass ich dir aus der Ferne und ohne dich und die Situation im Detail zu kennen, keinen Rat geben kann. Ob eine Entscheidung mit Hintertür funktioniert oder nicht, ist bei jedem individuell und daher kann ich das hier nicht beurteilen. Falls du in Gesprächen mit Freunden und Bezugspersonen nicht weiter kommst, kann ich dir aber jederzeit empfehlen, dich (mit oder ohne deinen Partner) an eine Beratungsstelle zu wenden.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du den Mut findest, eine Entscheidung zu treffen – sei es nun für oder gegen ein Gespräch.
Ganz lieben Gruß
Ulrike
Ein wirklich toller Artikel, der mir aus der Seele spricht. Ich habe einen tollen Mann, der auch ein guter Vater für unsere Kinder ist. Aber ich liebe ihn nicht mehr. Es wäre perfekt, aber das Gefühl fehlt. Quäle mich schon länger, die Zerissenheit macht mich total fertig. Aber ich fühle, dass ich noch immer Zeit brauche mich zu entscheiden.
Danke für deine Rat,
Anika
Liebe Anika,
es freut mich, dass dir der Artikel weitergeholfen hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für dich eine sehr schwierige Entscheidung ist und es ist völlig okay, wenn du dir Zeit dafür nimmst. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die beste Lösung für dich selbst findest.
Ganz lieben Gruß,
Ulrike
sehr guter Artikel, ich kenne auch das Gefühl mitten im Dilemma zu sein.ich kann schon seit über einem Jahr keine Entscheidung treffen. Ich befinde mich seit 14 Jahren in einer Beziehung (11 J davon verheiratet) , in der ich überwiegend unglücklich bin. Wir hatten von Anfang an schwierige Situationen und ständig Stress mit meinen Schwiegereltern. Mein Mann konnte sich nie richtig durchsetzen obwohl er sich für mich entschieden hat und mit mir weggezogen ist. Meine Laune wurde natürlich auch immer mieser.Er arbeitet fast rund um die Uhr, ist mittlerweile selbstständig, ich habe meinen Job gekündigt und bin mit in die Firma eingestiegen. Leider finde ich mich auch dort nicht wieder da ich mir immer wieder dumme Kommentare von meinem Mann anhören muss wenn ich Fragen stelle. Ich bin schließlich branchenfremd. Seit Jahren sind Sticheleien, Beleidigungen und Vorwürfe was er alles schon für uns getan und bezahlt hat, an der Tagesordnung. Ich fühle mich nicht ernst genommen und wie ein Kind behandelt. Wir haben 0,0 Paarbeziehung, da mein Mann erstens gar keine Zeit hat, und wenn wir in der Vergangenheit mal etwas trinken gingen, hatten wir keine Gesprächsthemen außer über Arbeit und unsere Kinder. wir sind uns im Grunde fast schon fremd.Sexuell habe ich mich ihm gegenüber schon seit Jahren komplett zurück gezogen. Das Gefühl ist weg, ich fühle mich verletzt und unverstanden. Ich schlafe schon seit langem nicht mehr im Ehebett. Mein Mann meint dazu, es ist alles nur soweit gekommen weil ich vergangenes nicht loslassen kann, wirft mir vor das alles von mir hausgemacht sei und alles nur an meinem Denken läge. Er kann in kurzer Zeit zwischen nett und ausrasten hin und her Switchen und meint dann alles sei gut. Genauso macht er es mit den Kindern. Ich halte es nicht mehr aus, zweifle an mir und suche nach einer Lösung. Manchmal frage ich mich auch ob er sogar recht hat, und tatsächlich alles an mir liegt, ob ich einen Schalter bräuchte den man umlegen kann und alles ist wieder gut, jedoch habe ich auch wahnsinnige Existensängste und weis nicht, wie ich Job und Kinder unter einen Hut bringen würde. Ich denke oft nächtelang darüber nach.Ohne Kinder , Haus und Hunden würde ich mir eine Vollzeit stelle suchen und gehen. Aber schon beim Schreiben dieses Textes spüre ich, das die Entscheidung mich zu trennen schon längst überfällig ist. ich weiß nicht, wie ich es umsetzen kann.
Lg Eva
Liebe Eva,
danke für deinen Kommentar. Das, was du da beschreibst, ist der Prototyp des Dilemmas. Es gibt viele Seiten und viele gute Gründe für jede mögliche Entscheidungsoption. In sich zu spüren, welche Entscheidung man selbst verantworten und welche Position man beziehen will, ist sehr mächtig. Vielleicht hilft dir diese Idee hier: Wir fragen uns sehr oft, wie wir etwas anstellen sollen (wenn wir den Weg noch nicht kennen). In diesem Fall kann es nützlich sein, sich die Frage zu stellen: Wer ist den Weg, den ich selbst jetzt gehen will, bereits gegangen? Wenn möglich, kann man diesen Menschen befragen danach, was er/ sie gemacht und wie er/ sie das geschafft hat. Oder man überlegt es sich. Vielleicht regt dich das in dem Weiterdenken an…
Alles Gute für dich, Ulrike
Leider ist es so das mein Mann sich trennen möchte wir aber auf Grund finanzieller Probleme nicht die Möglichkeit haben das einer auszieht, für mich ist die Situation sehr schwierig da ich ihn sehr liebe ,was er nicht mehr so wie er sagt ganz plötzlich kam er von seinem kranken Vater zurück und bereut ihm keine Enkelkinder geschenkt zuhaben (ich selber habe zwei)es war nie ein Thema bei uns haben ausführlich darüber gesprochen!und es war vor 26 Jahren kein Thema mehr 🤔mein Mann ist 49 ich bin 63 der Artikel hat mich schon ein Stück weiter gebracht,dafür mal ein großes Danke!nur ich bin zurzeit sehr erschöpft und weiß nicht wirklich weiter.lgAnni
Liebe Anni,
solche Situationen wie du sie beschreibst, sind enorm kräftezehrend und anstrengend. Genau deswegen, weil es weit davon entfernt hat, was man sich für das eigene Leben ersehnt und erwünscht hat. Und weil es eben keine gute Lösung gibt. Die Verzweiflung, die du spürst, ist genau das Anzeichen des Dilemmas. Ich freue mich deswegen, dass dir der Artikel weitergeholfen hat – genau dafür ist er da. Und zugleich, dass du durchschnaufen kannst, um dann bei besserer/ guter Kraft eine Entscheidung treffen kannst.
Toller Artikel ich stecke aktuell noch in der Zwickmühle… eben bin ich auf den Artikel gestoßen ich hoffe ich komme endlich weiter…
Mein Problem
Ich habe mich von meiner Frau getrennt da sie mich 3 Jahre betrogen hat, jetzt habe ich eine neue Freundin. Nun kam meine Frau wieder und kämpft seit 6 Wochen um mich, jetzt habe ich keine Ahnung mehr was und wen ich möchte… der Druck wieder von Tag zu Tag höher.
Ich hoffe das hilft hier
Liebe Manu,
danke dir für deinen Kommentar. Ich wünsche dir, dass du eine für dich stimmige Entscheidung triffst – und freue mich, wenn der Artikel dir dabei weiterhilft!
Ein grosses Thema. Etwas, das mich irritiert, ist folgender Satz:
„Oder wenn du bleibst, dann wirst du immer wieder Momente haben, in denen du vielleicht etwas nicht bekommst, was du dir wünschst und auch hier gilt es vielleicht, irgendwelche alten Bilder und Erwartungen hinter dir zu lassen.“
Wie kann man beurteilen, ob es sich dabei um Wünsche handelt oder ob es nicht doch Bedürfnisse sind, die für mein Wohlergehen ganz wesentlich sind? Man kann sich ja das meiste schönreden. Ich finde es aber tragisch, wenn man dann Jahre später doch erkennen muss, dass man sich etwas vorgemacht hat.
Lieber Gruss
Andi
Lieber Andi,
super wichtiges Thema und die Frage. Es geht für mich nicht um „Schönreden“, sondern darum, bewusst zu entscheiden, ob ich hier vielleicht überzogene Erwartungen habe bzw. etwas anderes wichtiger finde und deswegen bereit bin, den Preis zu bezahlen, dass etwas anderes dafür nicht so ist wie ich es bräuchte. Die Frage: Was ist für mich unverhandelbar bringt einen oft in Richtung der eigenen tiefen Bedürfnisse? Ich würde mich vor allem mit dem Thema Werte beschäftigen und schauen: Welche Werte sind mir wichtig? Ausgehend von den Werten findet man oft die Antworten. Liebe Grüße zurück!
Toller Artikel! Der beste, den ich seit Jahren zu dem Thema Dilemma lese. In dem befinde ich mich nämlich, seit genau diesen Jahren.
Ich lebe mit meinem neuen Mann, unserer kleinen gemeinsamen Tochter und meinen beiden Jugendlichen Kindern aus erster Ehe zusammen. Und es ist grauenvoll. Bis zur Geburt unserer Kleinen war es für alle ein Traum. Und dann waren wir alle nur noch Luft für meinen Mann. Er lebt nur noch für seine Tochter, sie himmelt ihn an. Meine große Tochter und er hassen sich, das geben beide zu. Ihr geht es sehr schlecht, wird immer verschlossener und zieht sich vor mir zurück. Ich habe das Gefühl dass ich sie verliere wenn nicht bald was passiert.
Meine Ehe ist am Ende, wir leben wie in einer WG, keine Zärtlichkeiten mehr, bestenfalls Freundschaft. Mit jedem Streit zwischen meiner Großen und meinem Mann ist ein Stück Liebe in mir gestorben..
Mein Großer beginnt gerade sein Studium. Es wäre der perfekte Zeitpunkt, meine Mädels zu schnappen und das Weite zu suchen. Für ein ruhiges, gemütliches, friedliches Leben.
Aber was tu ich der Kleinen damit an? Was soll ich tun? Sonni.
Liebe Sonni, wie schön, dass du mit diesem Artikel etwas anfangen kannst und ihn wertvoll findest! Denn gerade die Situation, die du beschreibst, ist mal so was von ein klassisches Dilemma. Da gibt es eben keine „richtige“ oder „wirklich gute“ Lösung. Ich wünsche dir, dass du für dich Klarheit gewinnst und eine Entscheidung treffen kannst, die sich (zumindest halbwegs) stimmig anfühlt!
Liebe Ulrike,
Dein Artikel hat mir wirklich gut getan. Ich stehe vor einer schwierigen Entscheidung was mein weiteres Berufsleben angeht, und vieles von dem, was Du hier beschreibst passt zu 100% auf meine Situation. Ich möchte es „richtig“ machen, aber man weiß schließlich nicht, was in 10, 15 oder 20 Jahren los ist.
Dein Artikel macht mir Mut und gibt mir nochmal neue Strategien mit (Stichpunkt „Glaubenssätze“), weil situationsbedingt die klassischen Lösungsansätze alle nur klarmachen, dass es ein 50:50 Dilemma ist … Lebenstraum vs. finanzielle Sicherheit.
Nun, leider bleibt mir nicht allzuviel Zeit für die Entscheidung (Stellenangebote warten nicht), aber ich bin doch etwas optimistischer, zu einer „richtigen“ Entscheidung zu kommen. Zumindest zu einer, zu der ich stehen können werde.
Lg Anna
Liebe Anna, das freut mich wirklich sehr. Vor allem, weil mir dieser Artikel am Herzen liegt und ja die Ergebnisse meiner jahrelangen Forschung zum Thema Dilemmata und Umgang mit schwierigen Entscheidungssituationen widerspiegelt. Ich wünsche dir eine für dich stimmige Entscheidung!
Hallo,
Ich würde gerne anonym bleiben wollen. Ich bin auch in so einer Situation und es macht mich furchtbar krank. Bin 7Jahre mit meinem Mann zusammen, ohne Familienbackground beider Seiten. Seit 1,5 jahren verheiratet. Ich zum zweiten Mal. Bin 37 und hab ein Kind mit 11. Ich fühle mich allein und einsam. Unglücklich dazu. Er ist nach der Heirat sehr schwer bis fast tödlich erkrankt. Seit dem bin ich so zerrissen. Ich sehe keinen Ausweg und bin unglücklich.
Hallo,
erstmal vielen Dank für deinen Kommentar. Was du beschreibst, hört sich nach einer echten Dilemma-Situation an und ich kann gut verstehen, dass du hin- und hergerissen bist. Das Problem an solchen schwierigen Entscheidungen ist, dass es meistens nicht DIE eine perfekte Lösung gibt. Jede Entscheidung ist mit Kosten verbunden. Erst, wenn wir das akzeptieren, können wir ernsthaft nach einem Ausweg suchen. Für dich gilt es nun herauszufinden, mit welchen Kosten du leben kannst/willst und mit welchen nicht. Was DIR am wichtigsten ist und wie du am besten für dich sorgen kannst. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir gelingt, die bestmögliche Entscheidung für dich und dein Wohlbefinden zu treffen.
Alles Liebe für dich,
Ulrike
Dein Artikel war sehr hilfreich! Ich stecke oft in solchen Situationen. Beim Lesen deines Artikels hatte ich ein bestärktes Gefühl und hoffe, die genannten Tips in Zukunft besser für mich anwenden zu können. Danke!
Liebe Luisa,
vielen Dank für deine schöne Rückmeldung. Es freut mich total, dass ich dir mit dem Artikel weiterhelfen konnte und ich hoffe, dass du damit zukünftig besser ausgerüstet bist, um auch in schwierigen Situationen gute und selbstbewusste Entscheidungen zu treffen.
Viele Grüße
Ulrike
Ich bin befinde mich genau in diesem Dilemma.
Seit Jahren bin ich unglücklich in meiner Beziehung, will mich eigentlich schon lange trennen. Wir haben ein Kind zusammen. – aber ich traue mich einfach nicht.
Wir leben zusammen in einem Haus und ich müsste dann mit meinem Kind raus.
Am liebsten würde ich in meine alte Heimat zurück gehen, doch geht es wegen meines Kindes nicht wegen der Schule. (Förderschule Waldorf) Gibt es halt nicht dort.
Das ist das eine.
Vor einem Jahr habe ich einen Freund wieder getroffen. Er liebt mich so sehr und würde alles für mich tun. Für mich da sein und auch für mein Kind. Doch ich kann nicht.
Es ist so schon schwer für mich eine Entscheidung zu treffen. Ich habe solche Angst und bekomme leichte Panik Attacken, wenn ich mir schon Wohnungen im Internet anschaue.
Dann ist da der andere Mann, für den ich Gefühle habe. Aber, es zerreißt mich alles gerade momentan, das ich überhaupt keine Klarheit bekomme, weil es alles zu viel ist.
Ich hoffe, das ich es irgendwann schaffe, meinen Weg zu finden und auch zu gehen.
Vielleicht denke ich alles nur schlimm und am Ende ist es gar nicht so.
Wenn nur nicht die Angst da wäre…
Hallo liebe Kommentatorin,
vielen Dank für deine Nachricht. Die Situation, die du beschreibst, hört sich sehr belastend an und ich kann gut verstehen, dass es dir schwerfällt, eine Entscheidung zu treffen. Genau das ist leider die Herausforderung bei solchen Dilemmata – dass es nicht die eine Lösung gibt, die sich zu 100% richtig anfühlt und dass jede Entscheidung auch mit Kosten und Verlusten verbunden ist. Es ist völlig normal und nachvollziehbar, dass das bei dir Gefühle von Angst und Unsicherheit auslöst, vor allem, da es nicht nur um dich, sondern auch um dein Kind geht.
Ich hoffe, dass du aus dem Artikel zumindest einige Impulse für dich herausziehen konntest, die dir helfen, gut mit deiner Situation umzugehen und wünsche dir, dass es dir gelingt, eine Entscheidung zu treffen, mit der ihr alle gut leben könnt. Wie auch immer diese aussehen mag 💛.
Ganz liebe Grüße
Ulrike