„Ich mache mir ständig Sorgen darüber, was andere über mich denken und lasse mich davon zurückhalten. So langsam weiß ich gar nicht mehr, was ich selbst überhaupt will. Bei jeder Entscheidung, die ich treffen will, vernebelt mir die Angst vor möglichen Meinungen und Urteilen anderer meine Sicht.“

Diese Mail einer Newsletter-Abonnentin ist nur eine von vielen Nachrichten, die mich zu diesem Thema erreicht haben. Die Angst vor einer möglichen negativen Bewertung durch andere hat viele fest im Griff.

Diese Angst vor der Bewertung von anderen hält dich davon ab, voll und ganz du selbst zu sein und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen. Sie lässt dich stattdessen dein Leben danach ausrichten, was andere deiner Meinung nach für richtig und angemessen halten könnten.

Schluss damit!

Es gibt nur eine Meinung, die für die Art und Weise, wie du dein Leben gestaltest und welche Entscheidungen du triffst, wirklich zählt: Deine eigene.

In diesem Artikel zeige ich dir deswegen 3 essenzielle Mindset-Shifts und gebe dir 4 konkrete Strategien an die Hand, mit denen du in den Hintergrund treten lässt, was andere über dich denken – und stattdessen auf das hörst, was DU willst.

Lass uns mit einer Frage beginnen, die dich sicher schon das ein oder andere Mal beschäftigt hat.

„Warum ist es mir überhaupt so wichtig, was andere über mich denken?“

Gute Frage. Schließlich sorgt dieser Umstand fast immer nur für Stress, Selbstzweifel und negative Gefühle. Wieso fällt es uns verdammt nochmal trotzdem so schwer, uns von unserer Angst zu lösen?

1. Es liegt in unserer Natur

Wahrscheinlich hörst du das nicht zum ersten Mal: Wir Menschen sind soziale Wesen. Es ist ein wichtiges psychologisches Grundbedürfnis, von anderen akzeptiert, respektiert und gemocht zu werden. Dazuzugehören.

Wenn man unsere Evolutionsgeschichte betrachtet, ist das auch gut so. Als wir noch Jäger und Sammler waren, hätten wir ohne unsere Gemeinschaft von Menschen, mit denen wir zusammengearbeitet und -gelebt haben, vermutlich gar nicht überlebt. Sich anzupassen, war eine absolute Notwendigkeit.

Inzwischen leben wir nicht mehr unter diesen Bedingungen. Aber die Instinkte und Bedürfnisse aus der Steinzeit sind bis heute präsent.

2. Es wird uns in die Wiege gelegt

Als wäre das nicht schon genug, werden die meisten von uns noch von Geburt an darauf trainiert, sich angepasst und erwartungskonform zu verhalten. Große Teile unserer Sozialisierung beruhen darauf.

Vielleicht erinnerst du dich an Situationen, in denen dir als Kind beigebracht wurde, wie du dich zu kleiden oder zu verhalten, was du zu sagen oder zu tun hast, damit andere dich mögen und akzeptieren. Insbesondere als Frau bekommst du diesen Druck schon früh zu spüren.

  • „Du musst immer liebenswürdig und brav sein, sonst wirst du überall anecken.“
  • „Es ist wichtig, dass du dich anpasst und das tust, was von dir erwartet wird. Keiner mag Unruhestifter.“
  • „Sei immer hilfsbereit und kümmere dich um andere.“
  • „Hör auf, dich so rebellisch zu verhalten. Mädchen tun so etwas nicht.“

Bei manchen von uns verläuft dieser Prozess intensiver als bei anderen. Wenn du das Gefühl hast, unverhältnismäßig viel Wert auf das zu legen, was andere Menschen von dir halten, gehörst du wahrscheinlich dazu.

Es kann sein, dass dir an irgendeinem Punkt in deinem Leben vermittelt wurde, die Verbindung mit und Anerkennung von anderen sei etwas, das du dir verdienen musst. Etwas, das du nur bekommst, wenn du die Erwartungen aller erfüllst und es jedem recht machst.

Die Schlussfolgerung, die du daraus gezogen hast, ist einfach, aber folgenschwer:

„Wenn du dich anders verhältst als alle anderen, wirst du Probleme bekommen. Es ist immer besser, sich anzupassen und dazuzugehören.“ 

Für diesen verinnerlichten Glaubenssatz gibt es einen Fachbegriff: Mach-es-allen-recht-Antreiber. Ich habe einen Artikel geschrieben, wie du ihn in den Griff bekommst.

Dieser innere Antreiber, den du wahrscheinlich schon früh entwickelt hast, kann so dominant werden, dass es dir irgendwann wichtiger ist, was andere über dich denken als was du selbst von dir hältst.

  • Wenn du morgens vor dem Kleiderschrank stehst, überlegst du dir dreimal, was du anziehst, damit die Menschen, die dir begegnen, dich für gepflegt und stilvoll halten.
  • Nach dem Meeting auf der Arbeit gehst du im Kopf immer wieder durch, was du alles gesagt (oder nicht gesagt) hast – ständig besorgt, ob deine Kollegen dich als nicht klug oder kompetent genug abstempeln könnten.
  • Auf deinen Social Media Accounts landet grundsätzlich nur das Beste aus 47 Selfies (eventuell gepimpt mit einem Filter, der dich hübscher und liebenswerter wirken lässt).

Kurz gesagt: Du wirst zu „Everybody’s Darling“.

3 Dinge, die du verstehen musst, wenn du dir weniger Sorgen über das machen willst, was andere über dich denken  

1. Keinen interessiert’s

Das klingt vielleicht erstmal hart, aber die Welt von anderen dreht sich nicht nur um dich.

Du kannst durch die Welt laufen und ständig darüber nachdenken, ob dich gerade jemand verurteilt oder schlecht über dich denkt. Aber vergiss dabei nicht, dass es allen anderen ganz genauso geht.

Die Psychologen Kenneth Savitsky, Nicholas Epley und Thomas Gilovich konnten das in einer Studie nachweisen [1]. Demnach überschätzen wir Menschen permanent, wie viel und wie schlecht andere über uns und unsere Fehler nachdenken.

Fakt ist:

  • Die Menschen, denen du in deinem Alltag begegnest, sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie überhaupt keine Zeit haben, länger als einen Moment (wenn überhaupt!) über dich nachzudenken.
  • Und selbst wenn sie es tun, ist der Gedanke schneller wieder verflogen als du blinzeln kannst.

Experten gehen davon aus, dass jeder von uns im Durchschnitt mindestens 50.000 Gedanken pro Tag denkt. Ja, richtig gelesen. Fünfzigtausend.

Selbst, wenn jemand bei oder nach einer Begegnung 10 Mal über dich nachdenkt, macht das nur 0,02% seiner täglichen Gedanken aus.
  • Und genau wie sich deine Welt in erster Linie um dich dreht, dreht sich die eines anderen vor allem um ihn.
  • So lange du also nichts tust, was einen direkten Einfluss auf ihn und sein Leben hat, ist es unwahrscheinlich, dass er überhaupt großartig über dich nachdenkt.

Also ja, es kann sein, dass Menschen in der U-Bahn kurz über dein Outfit oder dein Make-up nachdenken oder dass der Kollege auf der Arbeit sich über einen Satz wundert, den du beim Meeting sagst.

Das ist vollkommen normal. Und vollkommen egal.

Denn genau so schnell, wie der Gedanke in ihrem Kopf aufgetaucht ist, wird er auch wieder verschwinden. Es wird in keiner Weise einen Einfluss auf dich und dein Leben haben.

Wieso also solltest du deine Energie verschwenden, indem du dir Sorgen darüber machst oder dieser Meinung so viel Bedeutung beimisst, dass du dein gesamtes Leben danach ausrichtest?

2. Was andere über mich denken, ist nicht meine Sache

Nehmen wir an, jemand denkt tatsächlich irgendetwas Negatives über dich.

Was dann?

Die Meinung eines anderen über dich hat in der Regel SEHR WENIG mit dir und SEHR VIEL mit ihm zu tun. Mit seiner Vergangenheit, seinen Einstellungen, Erwartungen, Vorlieben und Abneigungen.

Wenn ich einen Workshop vor 20 Menschen gebe, über ein Thema spreche und einfach ich selbst bin, kann ich weder beeinflussen, was die Teilnehmer von mir denken.

  • Manche werden mein Outfit blöd finden, andere werden es lieben.
  • Einige wenige werden denken, ich hätte keine Ahnung und andere werden begeistert davon sein, was ich zu sagen habe.
  • Während manche mich vergessen haben werden, sobald sie den Seminarraum verlassen, werden andere sich noch jahrelang an mich erinnern.
  • Manche werden alles, was ich ihnen mitteile, verstehen und für sich mitnehmen. Andere werden meine Worte missinterpretieren.
  • Es wird Teilnehmer geben, die mich nicht mögen – weil ich sie an ihre nervige Schwägerin oder die unangenehme Kollegin erinnere. Und andere, die mich lieben, weil ich ihrer Tochter oder ihnen selbst so ähnlich bin.

Was ich damit sagen will: Jeder von ihnen wird genau die gleiche Version von mir bekommen. Ich werde mein Bestes geben, aber ihre Meinungen über mich werden sich trotzdem unterscheiden.

Egal, was ich tue. Es wird immer Menschen geben, die mich gut und andere, die mich doof finden.

Das hat nichts mit mir zu tun und geht mich nur begrenzt etwas an.

Das Problem, wenn ich mir Sorgen über das mache, was andere über mich denken, liegt darin, dass ich mich an etwas klammere, worüber ich absolut keine Kontrolle habe.

Wenn ich es auf die Spitze treibe, könnte man sagen: Ich kann mir die größte Mühe geben oder vollkommen gleichgültig sein – es liegt nicht in meiner Hand, wie mein Gegenüber reagiert.

Du kannst Menschen nicht davon abhalten, dich zu bewerten. Aber du kannst dich selbst davon abhalten, dich so sehr davon beeinflussen zu lassen.

Also sei du selbst. Steh ein für das, woran du glaubst, was dir wichtig ist und was du brauchst. Es wird sowieso immer Menschen geben, die anderer Meinung sind – warum also solltest du dir die Mühe machen und dich verstellen?

3. Wenn du frei und selbstbestimmt sein willst, musst du aufhören, dir Gedanken über die Meinung anderer zu machen

Vielleicht ist dir gar nicht bewusst, wie stark du dich in deinen Entscheidungen von anderen beeinflussen lässt. Aber ich bin mir sicher, du tust es.

  • Vielleicht hältst du deine wahren Ansichten über ein Thema zurück, weil du weißt, dass dein Gegenüber anderer Meinung ist oder sein könnte.
  • Du gibst Träume und Ziele vorschnell auf, weil du glaubst, dass andere dich dafür verurteilen.
  • Oder du tust etwas, was du gar nicht willst, weil du besorgt bist, dass andere dich sonst für langweilig oder komisch halten könnten.

Aber all das tust du nicht wirklich wegen dem, was andere sagen oder tun. Sondern wegen deiner Sorge, was sie tun oder sagen KÖNNTEN. Eventuell wegen dem, was einer irgendwann mal gesagt hat.

Dadurch lässt du eine Menge Chancen vorbeiziehen, blockierst dich selbst und bist eher bemüht, hineinzupassen als deine Träume zu verwirklichen oder dein Leben zu gestalten wie du es willst.

Du verlierst im schlimmsten Fall den Zugang zu deiner inneren Stimme, weil du die Stimmen der anderen (seien sie real oder nur in deinem Kopf) zu laut drehst.

Und irgendwann weißt du selbst nicht mehr, was du eigentlich willst.

Du nimmst deine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahr, kennst deine Wünsche und Ziele nicht mehr.

Du lebst irgendein Leben. Aber nicht mehr deins.

Wenn du aber stattdessen beginnst, deine Entscheidungen darauf zu basieren, was du FÜHLST und WILLST, gewinnst du die unbezahlbare Freiheit, DU SELBST zu sein.

Du kannst dein Leben so führen, wie DU es für richtig hältst.

Tun und sagen, wonach dir gerade ist und was sich richtig anfühlt.

Du kannst endlich ehrlich zu dir sein.

Keine Anerkennung auf der Welt ist es wert, diese Freiheit dagegen einzutauschen.

„It is better to be hated for what you are than to be loved for what you are not.”
– André Gide

4 Strategien, mit denen du in den Hintergrund treten lässt, was andere über dich denken

Dein Mindset in Bezug auf die Urteile anderer Menschen zu verändern ist eine Sache. Genauso wichtig ist es allerdings, dieses neue Wissen bewusst im Alltag umzusetzen und dich im Umgang mit dir selbst und anderen zu trainieren. Mit diesen 4 effektiven und erprobten Strategien, gelingt es dir:

1. Hinterfrage dein Denken

Wir Menschen tendieren zu Denkfehlern, wir Psychologen sprechen von kognitiven Verzerrungen.

Zum Beispiel entwickeln wir häufig negative Denkmuster und gehen vom Schlimmsten aus, oder konzentrieren uns in einer Situation besonders auf die negativen Seiten, statt auf die positiven. Wir ziehen voreilige Schlüsse, führen unzulässige Generalisierungen durch und so weiter.

Wenn du dir Sorgen darüber machst, was andere über dich denken, schleichen sich wahrscheinlich auch einige Denkfehler bei dir ein.

Du projizierst deine eigenen Unsicherheiten und Erwartungen auf andere

Hinter der Angst vor dem Urteil anderer steckt in vielen Fällen eine Reflektion der eigenen Unsicherheiten. So, wie wir andere Menschen dahingehend beurteilen, was wir für richtig und angemessen halten, tun wir es auch mit uns selbst.

Bist du also besorgt, jemand könnte dich bewerten oder verurteilen, bewertest du eigentlich dich selbst – und die andere Person gleich mit.

  • Du nimmst an, dass das, was du tust, eine negative Beurteilung nach sich zieht, weil DU glaubst, dass es nicht angebracht ist.
  • Gleichzeitig gehst du davon aus, dass die andere Person die gleiche Meinung zu deiner Handlung hat und dich auch dafür verurteilt.
  • Du projizierst also deine eigenen Gedanken auf jemand anderen.

Der Soziologe Niklas Luhmann hat für diesen Prozess den Begriff „Erwartungserwartung“ ins Spiel gebracht.

  • Das heißt, du hast eine bestimmte Erwartung darüber, was eine andere Person von dir erwartet und verhältst dich dementsprechend.
  • Diese Erwartung muss aber natürlich nicht zwangsläufig der Realität entsprechen.
  • Sie kann falsch sein.

Zum Beispiel gehst du davon aus, dass andere es unakzeptabel finden, wenn du eine Verabredung absagst, weil du zu erschöpft bist – obwohl du überhaupt nicht weißt, was sie über deine Absage denken. Sie könnten schließlich auch Verständnis dafür haben, dass du viel arbeitest und ab und zu mal deine Ruhe brauchst.

Du beurteilst andere auf Basis von Halbwahrheiten und unvollständiger Information

Stell dir vor, du siehst ein Paar im Restaurant sitzen, das sich anschweigt. Du denkst dir „Uff, das ist ja unangenehm!“

  • Was du dabei nicht beachtest, ist die Wahrnehmung des Paares.
  • Vielleicht empfinden sie die Situation ganz anders als du.
  • Vielleicht genießen sie die Stille zusammen oder möchten sich ganz und gar auf ihr leckeres Essen fokussieren.

Wir neigen dazu, Menschen aufgrund einer konstruierten Realität zu beurteilen, die in unserem Kopf existiert. Diese ist aber nur eine Interpretation ihrer Realität. Jeder Mensch hat seine eigene.

Es kann sein, dass dich jemand negativ für etwas beurteilt, was sich für dich total super und richtig anfühlt.

Umgekehrt kannst du dir ohne Ende Sorgen über eine mögliche Verurteilung bezüglich einer Entscheidung machen, die dein Gegenüber absolut bewundernswert und mutig findet.

Wenn du dich also das nächste Mal erwischst, wie du dir Sorgen darüber machst, was andere von dir denken könnten, überlege dir, ob diese Sorgen wirklich berechtigt sind. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du einen Denkfehler machst.

Auch hier gilt: Mach dir bewusst, wie unwichtig diese Gedanken sind.

  • Du wirst das Pärchen im Restaurant vielleicht für einen Moment komisch angucken.
  • Aber wirst du nur einen einzigen Gedanken an sie verschwenden, nachdem du das Restaurant verlassen hast?

2. Denke über das Worst-Caze-Szenario nach

Wenn du das nächste Mal vor der Entscheidung stehst, etwas zu tun oder zu lassen, und du merkst, dass deine Angst vor dem Urteil anderer dich zurückhält, stell dir folgende Frage:

Was ist das Schlimmste, was passieren könnte, wenn ich [setze ein, was du vorhast] tue?

Nehmen wir zum Beispiel mal an, du würdest gerne ins Fitnessstudio gehen und traust dich nicht, weil du die letzten 5 Jahre keinen Sport gemacht und ein paar Kilos zugelegt hast.

Was kann passieren, wenn du es trotzdem tust?

  • Du wirst schwitzen und wahrscheinlich nicht gerade top gestylt aussehen und ja, Menschen werden dich in diesem Zustand sehen.
  • Vielleicht kriegst du ein oder zwei blöde Blicke.
  • Im schlimmsten Fall lässt irgendein Fremder einen blöden Kommentar los oder lacht über dich.

Ist das wirklich so dramatisch? Nein. Nein, ist es nicht.

Es mag unangenehm sein und ja, vielleicht tut es auch für einen kurzen Moment ein bisschen weh, aber mehr nicht. Du musst dich davon nicht unterkriegen lassen. Du kannst darüberstehen.

Wenn du dir dieses Worst-Case-Szenario ausgemalt und festgestellt hast, dass es eigentlich gar nicht so schlimm ist, kommst du zur zweiten, viel wichtigeren Frage:

Was ist das Schlimmste, was passieren könnte, wenn ich mich aus Angst vor dem Urteil anderer davon abhalten lasse, das zu tun, was mich glücklich macht?

Denk einen Moment darüber nach.

  • Du gehst nicht ins Fitnessstudio, obwohl du gerne wieder trainieren würdest.
  • Das frustriert dich so sehr, dass du die Idee mit dem Sport gleich ganz bleiben lässt.
  • Du fühlst dich schlapp, unfit und unwohl in deinem Körper, was deine Selbstzweifel verstärkt und deinem inneren Kritiker in die Karten spielt.
  • Im schlimmsten Fall entwickelst du sogar eine Krankheit, die du mit ausreichender körperlicher Bewegung womöglich hättest vorbeugen können.

Ich bin mir sicher, du erkennst selbst, dass dieses Worst-Case-Szenario weitaus schlimmer ist.

Wie traurig ist es, dass wir uns von dieser irrationalen Angst davon abhalten lassen, das zu tun, was wir möchten, was uns voranbringt, glücklich macht und erfüllt?

Wir kosten unser Leben nicht voll aus, halten uns zurück und verpassen Gelegenheiten, weil wir zu sehr damit beschäftigt sind, uns Sorgen zu machen, was irgendwelche für uns oft völlig irrelevanten Menschen über uns denken könnten.

Ist es das wirklich wert?

Und wenn es dir gar nicht um irgendwelche Menschen geht, sondern um diejenigen, die dir besonders nahestehen? Dass dir ihre Meinung wichtig ist, ist okay. Du kannst dir ihre Ansichten und Ratschläge anhören und selbst bestimmen, ob du sie in deine Entscheidung einfließen lassen willst. Wichtig ist nur, dass es am Ende deine Entscheidung ist und bleibt. Wenn du etwas wirklich tun (oder nicht tun) willst, lass dich von nichts und niemandem davon abhalten.

„I’d rather look back on life and say ‘I can’t believe I did that’ than ‘I wish I did that’.
– Richard Branson

3. Kenne deine Werte

Wahrscheinlich fragst du dich, wie es dir gelingt, so selbstbewusst und sicher hinter deinen Entscheidungen zu stehen, auch wenn deine Bezugspersonen anderer Meinung sind. Die Antwort darauf findest du, wenn du dir selbst diese Fragen stellst:

  • Was ist dir wichtig im Leben?
  • Nach welchen Grundsätzen willst du leben?
  • Welche Eigenschaften und Einstellungen schätzt du am meisten?

Deine persönlichen Werte zu kennen, ist wie eine helle Taschenlampe, die dir Orientierung gibt, während du nachts durch den stockdüsteren Wald irrst.

Wenn du schwierige Entscheidungen zu treffen hast, können sie dich leiten und dir ein Gefühl von Sicherheit geben, das dich dagegen wappnet, Gefühlen wie Scham oder Selbstzweifeln zu verfallen, sobald jemand deine Entscheidung hinterfragt (oder du aus irgendeinem Grund erwartest, er würde so denken).

Lass mich dir ein paar Beispiele geben:

  • Gehört Mut zu deinen Grundwerten, musst du dir auch nicht so viele Sorgen zu machen, ob jemand dein Outfit zu „gewagt“ findet. Vielleicht ist es das, na und? Du weißt, du bist mutig und dass es dir wichtig ist, mutig durch´s Leben zu gehen.
  • Weißt du, dass dir Freiheit besonders wichtig ist, kannst du die fragenden Blicke oder zweifelnden Kommentare, nachdem du dein Angestelltenverhältnis aufgegeben hast, um dich selbstständig zu machen, viel leichter ignorieren.
  • Setzt du in deinem Leben auf Authentizität, kannst du deine Meinungen und Weltanschauungen auch auf die Gefahr hin äußern, dass jemand dir widerspricht. Denn dir ist es wichtiger, du selbst zu sein, als überall gut anzukommen.
  • Spielt Ich-Zeit eine wichtige Rolle für dich, kannst du Nein sagen, wenn jemand deine Zeit beanspruchen will, statt dich von der Angst leiten zu lassen, wie eine Egoistin wahrgenommen zu werden.

Nimm dir Zeit, mach dir Gedanken und schreibe deine wichtigsten Werte auf. Sie zu kennen, wird dir einen großen Teil deiner Angst nehmen bzw. die Urteile und Bewertungen anderer relativieren.

4. Übe dich in Selbstwertschätzung und Selbstakzeptanz

Wenn du dich selbst mit all deinen guten und schlechten Seiten annimmst, kann die Meinung anderer dir nichts mehr anhaben.

Du wirst wissen, dass nichts von dem, was sie tun, sagen oder über dich denken, wirklich etwas mit dir zu tun hat.

Von Begriffen wie Selbstakzeptanz oder Selbstwertschätzung zu sprechen, kann natürlich erst einmal einschüchternd sein, wenn du dich jahrelang selbst abgewertet und abgelehnt hast. Ich möchte dir zwei Artikel ans Herz legen, um dir die Reise hin zu einem liebevollen Umgang mit dir selbst zu erleichtern:

  1. Selbstakzeptanz: 6 kinderleichte Übungen, um dich so anzunehmen, wie du bist
  2. Fang an, dich selbst zu lieben – Diese 15 Tipps helfen dir dabei

Du wirst nach dem Lesen der Artikel am nächsten Tag nicht aufwachen und ein Selbstliebe-Profi sein. Es wird seine Zeit dauern. Und du musst wirklich bereit sein, an dir zu arbeiten.

Aber ich verspreche dir: Es lohnt sich.

Wenn du dir weitere Unterstützung wünschst, um langfristig zu einem achtsamen und mitfühlenden Umgang mit dir selbst zu finden, schau dir unbedingt mein Selbstcoaching-Tool, die soulbox, an. Die darin enthaltenen täglichen Reflexions- und Umsetzungsaufgaben zielen unter anderem genau auf diese Themen ab.

Ich bezweifle, dass es ein schöneres Gefühl auf der Welt gibt, als glücklich mit dir selbst zu sein. Oder, was meinst du?

Schreib mir in die Kommentare

  • Wovon hast du dich bisher immer abhalten lassen, weil du Angst hattest, was andere über dich denken oder sagen könnten? Wirst du deine Entscheidung jetzt nochmal überdenken?
  • Was sind deine Werte im Leben und was tust du, um ihnen gerecht zu werden?
  • Was sind deine Strategien, um dich selbst so anzunehmen, wie du bist?

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Quellen

[1] Savitsky, K., Epley, N., & Gilovich, T. (2001). Do others judge us as harshly as we think? Overestimating the impact of our failures, shortcomings, and mishapsJournal of Personality and Social Psychology, 81(1), 44–56.