Wie gewinne ich mehr Vertrauen in mich und meine Fähigkeiten? So lautete die wichtige und spannende Frage einer meiner Leserinnen, auf die du in diesem Artikel Antworten bekommst. Du bist hier genau richtig, wenn du mehr Selbstvertrauen aufbauen und mehr an dich selbst glauben willst. Du lernst, was die absolute Basis für jede Art von Selbstvertrauen ist. Freu dich außerdem auf drei ganz konkrete Strategien, mit denen du deinen Selbstvertrauens-Muskel trainieren kannst.

Die 3 Basics für ein gesundes und beständiges Selbstvertrauen

Lass uns starten mit drei für mich fundamentalen Grundlagen, dem Grundgerüst für jede Art von Selbstsicherheit.

1.) Kenne deine Stärken und Fähigkeiten.

Wenn ich dich bitte, mir hier und jetzt fünf bis zehn Stärken und Fähigkeiten aufzuzählen, die dich besonders auszeichnen. Könntest du es ohne lange zu überlegen?

Zücke gern Papier und einen Stift und schreibe sie auf.

Ich frage deshalb, weil ich immer wieder das Gegenteil erlebe. Dass es vielen schwer fällt, präzise und selbstbewusst zu beschreiben, was sie gut können, was sie auszeichnet oder ihnen leicht von der Hand geht.

Gleichzeitig leuchtet es dir sicherlich ein, wenn ich sage, dass es nicht möglich ist, dein Selbstvertrauen zu stärken, wenn du dir deiner Fähigkeiten und Talente in keinster Weise bewusst bist.

Wenn du an dieser Stelle Nachholbedarf hast, frage dich beispielsweise: Was hast du bisher alles gemeistert und erlebt? Was ist dir besonders gut gelungen und was kannst du besonders gut? Wofür wirst du von anderen gelobt oder bewundert?

Wenn du merkst, dass es eher zäh voran geht, schau gern in diesen Artikel hier rein. Da liefere ich dir fünf Methoden, mit denen keines deiner Talente länger im Verborgenen bleibt.

2.) Habe einen milden Blick auf deine „Fehler“ und gehe mitfühlend mit dir um.

Wie sprichst du den lieben langen Tag mit dir selbst? Kann es sein, dass dir hin und wieder solche Sätze wie: „So doof wie du stellt sich niemand an!“, „Das wird doch sowieso nichts!“ oder „Das muss aber noch besser gehen!“ im Kopf rumgeistern?

Jepp, der Kritiker in dir drängt sich oft hartnäckig in den Vordergrund. Vor allem, wenn du einen „Fehler“ gemacht hast, sind die Stimmen in unserem Kopf laut, abwertend und unbarmherzig.

Es ist fast schon normal, dass unser Fokus auf dem liegt, was wir unserer Meinung nach nicht so gut können oder verbockt haben. Dass es Teile in uns gibt, die auf solche Fauxpas geradezu warten, um sie uns unverhältnismäßig lang und stark vor Augen und Ohren zu führen.

Du kannst dir vorstellen, dass das sicherlich für dein Selbstvertrauen ist nicht zuträglich ist. Im Gegenteil.

Willst du mehr Selbstvertrauen haben, geht es darum, freundlicher und liebevoller mit dir selbst zu werden. Mit dir so umzugehen wie mit einem guten Freund.

Überprüfe deshalb, wie dein innerer Kritiker, der Perfektionist und all diese Teile in dir unterwegs sind, und ob dir eine kleine Auffrischung in Puncto Selbstmitgefühl und Selbstannahme gut tun würde. Sollte das der Fall sein, findest du hier wertvolle Anregungen:

3.) Hab Klarheit darüber, was dir wirklich wichtig ist.

Prinzipiell hilft dir jede Form von Klarheit über dich und dein Leben dabei, mit mehr Vertrauen und innerer Gelassenheit durch deinen Alltag zu gehen. Es sind drei Aspekte, die ich für unerlässlich halte, damit du deinen Wert erkennst.

Du solltest wissen…,

  • welche Werte du vertrittst.
  • was deine Wünsche und Bedürfnisse sind.
  • wo deine Grenzen liegen, d.h. was für dich akzeptables und was übergriffiges Verhalten darstellt.

Dieses Wissen verschafft dir eine Selbstsicherheit, die dich innerlich so festigt, dass dich äußere Umstände oder das Verhalten anderer nicht mehr (so leicht) aus der Bahn werfen.

Für dich klar zu haben, wo du beispielsweise nicht bereit bist, Kompromisse zu machen oder wo deine Grenzen liegen, erleichtert es dir, auch in schwierigen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben. So kannst du beispielsweise mit Kritik entspannter umgehen und teilst anderen Dinge mit, die dir wichtig sind.

Ich weiß sehr wohl, dass du diese großen Fragen nicht über Nacht für dich klären kannst. Trotzdem empfehle ich dir, dich mit deinen Werten, Wünschen, Bedürfnissen und Grenzen besser kennen zu lernen. Dieser und dieser Artikel werden dir bei der Ausarbeitung/Präzisierung deines ganz persönlichen Kompasses behilflich sein.

Lass uns nun zu den konkreten Umsetzungstipps kommen, die du jederzeit anwenden kannst, um dein Selbstvertrauen aufzubauen – auch wenn die genannten Basics bei dir noch nicht vollständig vorhanden sind.

3 Wege, um das Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten zu stärken

1.) Gib deinem Selbstvertrauen die Chance zu wachsen. Sei mutig und probiere Neues aus!

Glaub mir: es gibt nur seeeehr wenige Menschen, die selbstbewusst und gefestigt auf die Welt kommen.

Vielleicht kennst du eine oder mehrere Personen in deinem Bekanntenkreis, bei denen du denkst: „Wow, ist Die/Der aber selbstsicher…“. Es ist aber nicht so, dass ihnen das in die Wiege gelegt wurde – und dir nicht.

Wieso hat die Person trotzdem mehr Selbstvertrauen als du?

Weil sie erstens die oben beschriebenen Basics befolgt UND weil sie zweitens Dinge ausprobiert. Sie ist mutig.

Wenn du dir das Wort SELBST-VER-TRAUEN genauer anschaust, siehst du, dass darin „sich trauen“ steckt.

Vertrauen ist nichts, was einfach so da ist.

Sondern etwas, das entsteht, indem du Sachen wagst und angehst, bei denen du noch nicht weißt, wie es geht. Bei denen es Mut braucht und du mit dir selbst konfrontiert wirst.

Natürlich sollst du dich nicht zu Erfahrungen zwingen, vor denen du den blanken Horror hast und die die reinste Quälerei für dich wären.

Es geht nicht darum, dir irgendetwas zu beweisen und mit aller Gewalt deine Grenzen zu übergehen.

Sondern, dich selbst und die hochkommenden Ängste und Unsicherheiten an die Hand zu nehmen und dich mit ihnen gemeinsam auf unbekanntes Terrain zu begeben.

Also in angemessenem „Schwierigkeitsgrad“ neue Erfahrungen zu machen.

Lass mich dir ein Beispiel geben, damit es klarer wird.

Nehmen wir an, es fällt dir sehr schwer, vor anderen Menschen zu sprechen. Insbesondere vor einer größeren Gruppe steigt Panik in dir auf, wenn du dich zu Wort melden willst und häufig bekommst du keinen Ton raus. Völlig übertrieben wäre es nun, dich auf eine Poetry Slam Bühne zu schleppen.

Aber was du tun solltest, ist, dir beispielsweise vorzunehmen, dass du jedes Mal, wenn du unter Leuten bist, mindestens 10 Sätze sprichst. Oder dich in jedem beruflichen Meeting mindestens einmal zu Wort meldest.

Denn nur so erlaubst du dir überhaupt, zu erleben, dass du das kannst. Die Erfahrung zu machen, dass etwas klappt.

Lobe und erkenne dich dafür an, wie mutig du warst und dass du diesen Schritt gegangen bist. Immer wenn du merkst, dass eine Stimme dir zuflüstern möchte, was alles schief lief und was du noch nicht kannst, sag bewusst STOP und ändere deinen Fokus á la „Ich habe es gemacht. Das zählt.“.

So kannst du dich Stück für Stück mit dir an der Hand auf deine Reise zu mehr Selbstvertrauen begeben.

Dein Action Step: Frag dich, was dich persönlich Mut kosten würde. Etwas, von dem du weißt, dass es dir, wenn du es regelmäßig(er) tust, einen Selbstvertrauens-Push geben würde.

Finde eine Sache, die für dich herausfordernd ist und begib dich sanft und Schritt für Schritt in fremde Gewässer.

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2.) Stärke dein Commitment. Treffe bewusste und verbindliche Entscheidungen!

Vertrauen anderen gegenüber entsteht, wenn du dich auf deren Wort verlassen kannst. Wieso sollte es dir selbst gegenüber anders sein?

Deshalb ist es sehr wichtig, dass dir im ersten Schritt über die Wichtigkeit von klaren Entscheidungen bewusst bist!

Versuche, jedes „vielleicht“ aus deinem Wortschatz zu streichen und übe dich in klaren Ja’s oder Nein’s.

Je mehr gute und kraftvolle Entscheidungen du triffst, desto mehr lernst du, dir selbst (wieder) zu vertrauen.

Was meine ich mit „guten“ und „kraftvollen“ Entscheidungen?

Nein, nicht diejenigen, die dich objektiv am meisten weiterbringen oder dir den größten Erfolg beim Erreichen eines Ziels bescheren. Gute und kraftvoll ist jede Entscheidung, die du VERBINDLICH einhältst.

Es bringt dir nichts, etwas so unrealistisches von dir zu verlangen, dass du von vorneherein weißt, dass du es sowieso nicht einhalten wirst!

Lass mich dir ein persönliches Beispiel geben, dann wird’s deutlicher. Ich beispielsweise möchte mehr Sport machen. Wenn ich ehrlich zu mir bin, weiß ich, dass ich mich innerhalb eines Jahres nicht zu einer Marathon-Läuferin entwickeln werde. Nehmen wir an, ich setze mir die Messlatte, zweimal in der Woche joggen zu gehen. Und tue das doch nicht.

Wie werde ich mich dann fühlen?

Mein innerer Kritiker wartet nur auf solche Gelegenheiten und steht mit unschönen Gedanken à la: „War ja so klar, dass du das nicht durchziehst.“ bereit.

Damit machst du keinerlei Fortschritte, sondern eher Rückschritte in puncto Selbstvertrauen.

Viel besser für dein Selbstvertrauen ist es also, wenn du dich fragst: Was ist das kleinste Commitment, die kleinste Sache, die mich in die richtige Richtung bringt – und auf das ich mich verbindlich verpflichte?

In meinem Fall war das beispielsweise, dass ich mir das Versprechen gegeben habe, jeden Tag einen Strecksprung und einen Liegestütz zu machen. Ich will hier nicht hinaus auf den Effekt, dass du so natürlich in der Regel mehr machst und wie dir diese Strategie der kleinsten Ziele beim Verändern von Gewohnheiten hilft.

Mir geht es um die Bedeutung von Selbst-Verpflichtungen bzw. gebrochenen Versprechen für dein Selbstvertrauen und den Glauben an dich selbst!

Triff also zukünftig die Entscheidungen, die etwas mit dir und deinem Selbstvertrauen machen, sehr bewusst! Nutze die Idee des kleinsten Commitments, um herausfordernde, aber realistische Deals mit dir selbst zu vereinbaren.

Dein Action Step: Fang JETZT damit an. Zücke Stift und Papier und schreibe es auf! Vervollständige folgenden Satz:

  • „Ich will/wünsche mir… und gebe mir dafür selbst das Versprechen, …“

In meinem Fall könnte der Satz wie folgt lauten:

  • „Ich möchte mehr Sport machen und gebe mir dafür selbst das Versprechen, jeden Tag einen Hampelmann und einen Liegestütz zu machen.

Und dann gilt: Was du sagst, zählt!

Halte dein Wort dir selbst gegenüber und lobe dich für jeden getanen Schritt in die richtige Richtung. Du wirst sehen, wie dein Selbstvertrauen ganz natürlich an Stärke gewinnt.

3.) „Strength Journaling“. Halte deine positiven Eigenschaften und Taten fest!

Zum Schluss gibt’s noch eine knackige und höchst wirksame Übung.

Da dir ohne dein Zutun insbesondere negative Aspekte an dir und an deinem Tag auffallen, ist es essentiell, deinen Fokus gezielt auf die Dinge zu richten, die dir gelungen sind.

Wie bei allem gilt: wer schreibt, bleibt!

Dein Action Step: Schreibe dir jeden Abend auf, welche deiner Stärken heute zum Tragen gekommen sind. Frage dich, welcher Charakterzug, welche Worte, Gesten oder Qualitäten von dir deinen oder den Tag eines anderen bereichert haben.

Finde mindestens drei Aspekte und entscheide selbst, in welcher Ausführlichkeit du sie niederschreibst. Manchmal genügt ein Schlagwort, ein anderes Mal ist es schöner, wenn du Schlüsselsituationen und Beschreibungen hinzufügst.

Achte darauf, dass du eine klare Antwort auf die Frage hast, welche deiner Stärken, Talente und Fähigkeiten heute zum Vorschein kamen und dir geholfen haben.

Auch wenn es dir anfangs schwer fällt und du vielleicht fünf Minuten vor dem leeren Papier sitzt – bleib dran und verlasse deinen Platz erst, wenn etwas geschrieben steht.

Du wirst sehen: wenn du die Übung jeden Abend machst, werden dir sehr bald etliche Dinge einfallen.

Wenn du Lust hast, lege dir ein schönes Büchlein oder Journal an. Dann macht die abendliche Stärkenreflexion gleich noch mehr Spaß.

Damit hast du es für heute geschafft.

Ich hoffe, du konntest eine Menge Impulse mitnehmen und bist motiviert, meine Tipps gleich in die Praxis umzusetzen.

Schreib mir und den anderen in der community unbedingt, …

  • wie es bei dir mit den Basics aussieht: Wo bist du bereits gut aufgestellt und an welchen Stellen solltest du nochmal nachfeilen?
  • wie dein ganz persönlicher Selbstvertrauen-Aufbau-Plan aussieht!
    Welche neuen Tätigkeiten bzw. Dinge möchtest du ausprobieren? Mit welchem Satz hast du dein Commitment dir selbst gegenüber festgehalten? Was wird heute Abend in deinem Stärken-Journal stehen?
Selbstfürsorge ist (d)ein Thema?

Kennst du schon die Artikelserie “Ich denk an mich!” voller Strategien und Inspirationen für mehr Selbstfürsorge? In Teil 1 lernst du, warum Selbstfürsorge so wichtig ist und welche wissenschaftlich bewiesenen Vorteile es hat, aktiv für dich selbst zu sorgen. In Teil 2 erfährst du, wieso echte Selbstfürsorge mehr ist als ein Bad zu nehmen und wie Selbstfürsorge im Alltag aussehen kann. In Teil 3 lernst du, wie du dich besser abgrenzen und Nein sagen kannst – und zwar ohne ein schlechtes Gewissen. Da klar ist, dass die meisten von uns wenig Zeit haben, liefert dir Teil 4 Inspirationen für kleine Selfcare-Momente, die du ganz leicht und spielerisch in deinen Alltag integrieren kannst. Selbstfürsorge to go eben! In Teil 5 zeige ich dir schließlich, wie es dir gelingt, dich selbst freundlicher und mitfühlender zu behandeln.

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