Kennst du das, wenn dein Kopf am Morgen bereits auf dem Weg ins Badezimmer beginnt zu rattern? Was muss heute alles erledigt werden und wie kriegst du alles unter einen Hut? Dass du vor lauter Verpflichtungen gar nicht weißt, wo dir der Kopf steht und wo du am besten anfangen sollst? Oder dass du dich in deinem Alltag so fühlst wie eine Marionette, die von einem Puppenspieler munter angehalten wird, irgendwelche Tänzchen aufzuführen – egal, ob sie darauf Lust hat oder die Energie dafür reicht?

Wenn du mindestens einmal genickt hast, dann will ich dich mit einer Superkraft vertraut machen, mit der du die Herausforderungen deines durchgetakteten Alltags nicht nur besser meisterst, sondern dabei erheblich an innerer Stärke und damit Zeit für dich gewinnst. Eine Superkraft, die dir dabei hilft, dich in dem Dschungel an zu erledigenden Tätigkeiten zurechtzufinden und dir einen Ausweg aus dem stressigen Hamsterrad bietet. Genug geschwärmt, hier ist das Zauberwort der heutigen Zeit, in dem es heute gehen soll: Resilienz.

Warum du Resilienz brauchst: Der Anker in deinem durchgetakteten Alltag

Gestaltet sich dein Alltag inzwischen quasi als Sprint durch das eigene Leben? Kommt es dir auch so vor, als habe irgendjemand ordentlich am Zeitrad gedreht? Dass 24 Stunden einfach nicht ausreichen, um all das in einen Tag zu packen, was du dir eigentlich vorgenommen hast? Dabei geht es dir nur darum, deinen Job ordentlich hinzukriegen und außerdem noch etwas Zeit für dich, deinen Partner und deine Freunde zu haben. Das dürfte theoretisch ja wohl nicht zu viel verlangt sein.

Praktisch sieht das jedoch etwas anders aus. Dir ist es wichtig, eine gute Leistung in deinem Job zu erbringen und du willst auch selbst mit dir zufrieden zu sein. Das ist schon mal gar nicht so leicht, denn deine Messlatte liegt sicher hoch. Ohne Fleiß, kein Preis. Prinzipiell bist du ja auch bereit, diesen zu zahlen. Du versuchst das Positive an der Sache zu sehen: Du machst das hier ja alles nicht umsonst – deine harte Arbeit und dein Engagement werden sich früher oder später auszahlen. Auch wenn dich dies für den Moment einiges an Kraft und Energie kostet. Das merkst du vor allem dann, wenn irgendetwas anders läuft als geplant. Wenn dein Chef dir mitteilt, dass die Projektarbeit eine Woche früher als angedacht fertig sein muss. Wenn deine Freundin kein Verständnis dafür hat, dass du euer Treffen verschieben musst. Wenn dein Freund dich am Abend fragt, was denn eigentlich los sei und wieso du so gereizt bist.

Auf einmal sind es Kleinigkeiten, die das Fass zum Überlaufen bringen.

Bei denen du merkst, wie es um deine Energiereserven steht und wie erschöpft du eigentlich bist. Auf der einen Seite fühlst du dich leer und motivationslos, weißt auf der anderen Seite aber nicht wirklich wieso. Denn eigentlich hast du überhaupt keine Gründe dafür: So schlimm ist das alles ja wohl auch nicht. Du denkst, dass du dich einfach nicht so anstellen solltest. Andere kriegen das ja auch hin. Gleichzeitig fragst du dich aber auch wie. Wie soll es dir gelingen, super erfolgreich im Job zu sein und gleichzeitig genug Zeit für dein Privatleben, für deine Mitmenschen und nicht zuletzt für dich selber zu haben? Bevor ich dir diese Frage zu beantworten versuche und wir dadurch deinem Alltagsstress entgegenwirken, ist es mir wichtig, dass du dir dem eigentlichen Problem, der eigentliche Ursache deines Stresserlebens bewusst wirst.

Das Gefühl von Fremdsteuerung: Lebst du oder wirst du gelebt?

Du hast den Eindruck, dass du einfach nur von A nach B hetzt? Und trotzdem häufig nicht hinterherkommst? Denn bevor du eine Sache anfängst, sollst du sie am besten schon erledigt haben. Ob Chef, Arbeitskollege, Freundin, Partner… alle wollen ständig irgendetwas von dir. Und erwarten etwas von dir. Du kannst weder deinen Chef enttäuschen, noch deinen Arbeitskollegen hängen lassen und willst auch nicht deine Freundin oder deinen Partner vor den Kopf stoßen. Du erlebst dich selbst als machtlos und ausgeliefert. Du hast das Gefühl, DEINEN supervollen Alltag irgendwie gar nicht so sehr in der Hand zu haben. Nicht du bestimmst, was du als nächstes tust, sondern wohl eher deine Mitmenschen. Und willst ihnen dabei noch möglichst gerecht werden.

Klarer Fall von erlebter Fremdsteuerung.

Du fühlst dich gefangen im Alltagsstress, der dir keine Möglichkeit der Unterbrechung zu bieten scheint. Und da ist es, das Monster von früher, welches sich in deinen Kopf eingeschlichen hat und dir das Leben unnötig schwer macht. Die vermeintliche Gewissheit, deinen Alltag nicht selbst in der Hand zu haben, schreckt dich ab, lähmt dich und macht dich unzufrieden. Hast du auch zu denjenigen Kindern gehört, die Angst vor einem Monster hatte, das sich unter deinem Bett versteckt? Natürlich war da nie wirklich irgendetwas unter deinem Bett oder in deinem Schrank. Aber das war egal: Es existierte in deinem Kopf und dadurch wurde es real. Könnte es vielleicht sein, dass sich dieses Monster von damals heute unter dem Deckmantel der Fremdsteuerung wieder in deine Gedanken geschlichen hat? Die von dir wahrgenommene Fremdsteuerung und damit Einflusslosigkeit auf deinen Alltag ist genauso wenig real wie das Monster, aber verantwortlich für dein Gefühl, in einem Hamsterrad gefangen zu sein. Und an dieser Stelle kommt Resilienz ins Spiel. Denn die hilft dir, deine Monster ein für alle Mal loszuwerden.

Die Superkraft Resilienz: Anforderungen meistern – Selbstbestimmung spüren

Was steckt also hinter dem Zauberwort Resilienz? Und wieso rate ich dir dringend, an deiner Resilienz zu arbeiten?

Du kannst dir Resilienz als eine Art psychische Widerstandskraft, als innere Stärke vorstellen. Sie ermöglicht es dir, Krisen, schwierige Lebenssituationen, aber vor allem auch alltägliche Belastungen gut zu bewältigen: Resiliente Menschen zeichnen sich also durch Fähigkeiten und innere Haltungen aus, durch die es ihnen gelingt, ihren stressigen Alltag zu meistern.

Du fragst dich, wie ihnen das gelingt?

Sie begegnen den zahlreichen täglichen Anforderungen mit Zuversicht, Mut, Disziplin und vor allem Selbstvertrauen. Sie schaffen es, sich von scheinbaren Problemen und Hürden nicht unterkriegen zu lassen und gelassener zu reagieren. Schwierigkeiten werden für sie nicht zu Stolpersteinen, sondern zu Weiterentwicklungschancen. Und selbst wenn sie mal scheitern, ist das kein Weltuntergang. Denn sie wissen einerseits, dass Rückschläge und Fehler zum Leben dazugehören und erlauben deshalb nicht, dass diese sich negativ auf ihren Selbstwert und ihr Selbstbild auswirken. Selbst wenn ihr Chef über ihre Arbeit meckert, zweifeln sie nicht sofort an ihrer Kompetenz. Sie setzen sich ruhig und sachlich an die Überarbeitung des Projektes und halten sich vor Augen, dass dies lediglich die subjektive Meinung von einem einzigen Menschen ist. Sie geben ihm nicht mehr Macht über sich als er sowieso schon hat.

Andererseits, und das ist meiner Meinung nach sogar noch wichtiger, verlieren sie sich in einer negativen Situation nicht in den eigenen Gefühlen, sondern lernen daraus und gehen weiter. Sie verbeißen sich nicht in einem Problem und erschöpfen sich so.

Resiliente Menschen sind Energie-Verwaltungs-Experten: Sie wissen genau, in welche Dinge es sich lohnt, Zeit und Kraft zu investieren. Wenn sie sich beispielsweise mit einer Freundin gestritten haben, verschwenden sie ihre Energie nicht damit, sich maßlos über sie zu ärgern, sondern suchen stattdessen das Gespräch mit ihr und versuchen die Situation zu klären.

Resiliente Menschen reagieren nicht, sie agieren: Sie handeln aktiv und selbstbestimmt. Wie sie das schaffen? Sie haben gelernt, Grenzen zu ziehen. Entscheidungen bewusst zu treffen.

Wenn es dir gelingt, dich aktiv und bewusst für etwas und gegen etwas anderes zu entscheiden, wirst du sehen, wie viele Wahlfreiheiten du erhältst. Und nichts und niemand hält dich davon ab. Nur du selbst hast die Fäden in der Hand und bestimmst, wo es Tag für Tag hingeht: Wenn du dir mehr Zeit für deinen Partner oder deine Freunde nehmen willst – nimm sie dir. Wenn du vor allem mehr Zeit für dich selbst brauchst – nimm sie dir. Resiliente Menschen wissen genau, in wen oder was sie Zeit und Energie investieren sollten. Damit bauen sie sich Ressourcen auf, die sie in Form von Wohlfühlinseln zu jeder Zeit aktivieren können. Sie wissen, was sie brauchen und haben keine Angst davor, es sich zu nehmen. Die Folge davon? Weniger Stress, mehr Zufriedenheit und noch dazu: Bessere Leistungen. Damit wir uns nicht falsch verstehen: Resilient zu sein, das bedeutet nicht, zur Egomanenmaschine zu mutieren. Aber es bedeutet, den Mut zu haben, zu sich und den eigenen Bedürfnissen zu stehen.

Ich hoffe ich konnte dich von Resilienz als Einsatzmittel gegen deinen stressigen Alltag überzeugen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn du deinen Weg zu mehr Resilienz gemeinsam mit mir gehst!

Fang gleich jetzt an und stärke deine Resilienz

Nachdem du nun grob weißt, was Resilienz ist, bist du an der Reihe. Um Resilienz Stück für Stück aufzubauen, fangen wir am besten gleich damit an. Dafür habe ich eine kleine, aber sehr wichtige Übung für dich, in der es mir darum geht, dass du deine unzähligen Einflussmöglichkeiten erkennst.

Wähle dir für diese Übung ein Ereignis aus deinem beruflichen Umfeld, das negative Folgen hatte und von dem du annimmst, dass es nicht hätte verhindert werden können. Überlege nun,

1) welche Maßnahmen nötig gewesen wären, damit das Ereignis nicht eingetreten wäre und

2) welche Maßnahmen nötig gewesen wären, dass die Folgen weniger schlimm ausgefallen wären.

Bedenke dabei, dass es zwar Bereiche im Leben und eventuell auch bei diesem Ereignis gibt, die du nicht kontrollieren kannst. ABER: Bedenke auch, dass du immer die Kontrolle hast über die Bedeutung, die du einer Sache gibst, den Fokus, den du wählst und den Schritt, den du als nächstes tust. Zumindest an der zweiten Stelle hast du also eine Stellschraube in der Hand. Beispielsweise, indem du dich selbst im Nachhinein nicht kasteist für einen Fehler oder indem du dir Unterstützung suchst oder,  oder, oder …

Ich freue mich über deine Kommentare und auch deine Rückmeldungen, z.B. zu Situationen deines Lebens, die deine Resilienz echt herausgefordert haben und wie es dir gelungen ist, damit umzugehen!

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